19.08.2019

2 Millionen Euro ESA-Förderung für Ionenantrieb aus Wiener Neustadt

Das Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt FOTEC und das FH-Spin-off Enpulsion erhalten eine zwei Millionen Euro Förderung für die Weiterentwicklung eines Ionenantriebs für künftige Weltraummissionen.
/artikel/enpulsion-fotec
Enpulsion
© FHWN (v.l.n.r.): Mag. Helmut Pfeffer (CFO der FH Wiener Neustadt), DI (FH) Helmut Loibl MSc (Geschäftsführer FOTEC), Mag. Bernhard Seifert BSc (Leitung Fachbereich Electric Propulsion der FOTEC) mit einem Modell des FEEP-Ionentriebwerks

Ionentriebwerke kommen bei Satelliten und interplanetaren Sonden zur Kurskorrektur zum Einsatz. Das Triebwerk nützt dabei den Rückstoß eines erzeugten Ionenstrahls zur Fortbewegung. Aufgrund der geringen Masse sind sie als Sekundärtriebwerke speziell für einen energieschonenden Dauerbetrieb ausgelegt. Der Antrieb wird dabei durch Energie gespeist, die mit Hilfe von Solarpanelen gewonnen wird.

ESA-Förderung

In Österreich haben sich zwei Unternehmen auf die Entwicklung derartiger Antriebe spezialisiert – dazu zählen das Forschungsunternehmen FOTEC der FH Wiener Neustadt und das FH-Spin-off Enpulsion (siehe brutkasten-Nachlese weiter unten). Wie die FH nun mitteilte, fördert die europäische Weltraumorganisation ESA die Weiterentwicklung des Ionenantriebs aus Wiener Neustadt im Rahmen des “Sci-FIT”-Projekts mit insgesamt zwei Millionen Euro.

Enpulsion
(c) Enpulsion: Der Antrieb

Förderung für künftige ESA-Missionen

Bis Mitte 2021 sollen insgesamt 13 FOTEC-Forscher und drei weitere Mitarbeiter von Enpulsion am sogenannten FEEP-Ionentriebwerk arbeiten. Dafür erhält FOTEC rund 1,8 Millionen Euro Förderung und Enpulsion 200.000 Euro Förderung.

Ziel ist die Weiterentwicklung und Optimierung des Ionentriebwerks, damit dieses für künftige Wissenschaftsmissionen der ESA zum Einsatz kommen kann. Dazu zählt laut der FH Wiener Neustadt unter anderem das Projekt “Laser Interferometer Space Antenna” (LISA), bei dem Gravitationswellen von Schwarzen Löchern gemessen werden sollen.

FOTEC-Geschäftsführer Helmut Loibl über die künftige Zusammenarbeit mit der ESA: “Wir freuen uns sehr, dass die ESA auf die FOTEC-Technologie setzt und diese für künftige Wissenschaftsmissionen in Betracht zieht. Europaweit gibt es nur ganz wenige Organisationen, die in der Lage sind, die von der ESA gestellten Anforderungen an hochpräzise und hochverlässliche Triebwerke für Wissenschaftsmissionen zu erfüllen.”

Die Phasen des Projekts

Das Projekt ist in drei Phasen aufgeteilt: In der ersten Phase soll eine Konsolidierung des Ist-Standes und die Erstellung von Spezifikationen des FEEP-Triebwerks im Vordergrund stehen. In der zweiten Phase ist eine konzeptionelle Weiterentwicklung geplant. In einem letzten Schritt erfolgen die Adaption der Testanlagen und der Bau des weiterentwickelten Triebwerks, so die FH Wiener Neustadt in einer Aussendung.


=> zur Page der FH Wiener Neustadt

Nachlese zu Enpulsion:

Videoarchiv: Kleine Antriebe für große Satelliten

ENPULSION – Kleine Antriebe für große Satelliten

Antriebsmodule für Satelliten bis zu 100 Kilogramm – hergestellt in einem Bürokomplex in Wiener Neustadt. ENPULSION führte uns durch ihre Produktionsprozesse und ihr Ziel, das "UBER im Weltraum" zu werden.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 21. Dezember 2018


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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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