14.12.2023

enliteAI: Wiener KI-Startup holt 2 Mio. Euro Investment – u.a. von Breeze und Speedinvest

Das Wiener Startup enliteAI rund um CEO Clemens Wasner hat seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Angeführt wird die Runde von Breeze Invest. Auch Speedinvest ist dabei.
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EnliteAI
Foto: EnliteAI

Wer Clemens Wasner ist, muss man in der heimischen Startup-Szene nicht lange erklären: Kaum ein Gründer ist medial als Experte für künstliche Intelligenz (KI) so präsent wie das langjährige AI-Austria-Vorstandsmitglied. Dabei könnte man manchmal fast übersehen, dass Wasner auch sein eigenes Startup führt: enliteAI, das er 2017 gemeinsam mit Marcel Wasserer und Johannes Stumtner gegründet hat. Und mit diesem setzte er jetzt ein starkes Ausrufezeichen. Das Unternehmen holte ein Investment in der Höhe von knapp zwei Millionen Euro.

Angeführt wird die Finanzierungsrunde von Breeze Invest rund um Maximilian Schönfeldt. Außerdem sind Speedinvest und der Business Angel Christoph Filnkößl mit seiner Investmentgesellschaft floud ventures dabei. Breeze Invest hat laut Firmenbuch etwas über 18 Prozent an der enliteAI GmbH übernommen, Speedinvest rund 5 Prozent und floud 1,3 Prozent. Die drei Gründer halten weiterhin über 75 Prozent.

“Breeze ist experimentierfreudig, was neue Technologien angeht, und daher ein wirklich guter Match. Speedinvest kennen wir schon sehr lange und sind das Nonplusultra, was das weitere Wachstum in Europa und neue Finanzierungsstufen angeht”, sagt Wasner im brutkasten-Gespräch.

enliteAI mit Zwischenschritt am Weg zum Venture Studio

Einen Schwerpunkt wird das Unternehmen nun auf das Produkt “Detekt” legen. Dabei handelt es sich um eine KI-basierte Geodatenplattform zur Objekt-, Oberflächen- und Schadenserkennung in Mobile-Mapping-Daten. “Wir haben während Covid einen 180-Grad-Turn hingelegt – und gesagt, dass wir kein Dienstleistungsgeschäft mehr machen, sondern alles reinvestieren und auf Produktentwicklung setzen. ‘Detekt’ ist ein klassisches, reinrassiges SaaS-Produkt, das dabei rausgekommen ist”, so Wasner.

Das Produkt ist in den vergangenen zwei Jahren entwickelt worden und wird auch bereits bei Großkunden eingesetzt. Später, “im besten Fall 2025”, soll es “in eine eigene Gesellschaft ausgegründet werden”, wie Wasner gegenüber brutkasten ankündigt. “Damit wäre dann der Proof erbracht, dass enlite in Folge Startups produzieren kann. In einem nächsten Schritt könnten wir dann zu einem Venture Studio werden”.

“Wäre ‘Detekt’ ein Startup, wäre es gerade in der Seed-Stage und soll jetzt die Growth-Phase erreichen”, sagt Wasner. Das soll nun nach dem Investment geschehen. “Wir machen einerseits sehr viel direkten Vertrieb und setzten andererseits auf Kooperationen mit Hardware-Herstellern weltweit”.

Team zuletzt auf knapp 20 Personen angewachsen

Das zweite große Produkt, an dem enliteAI aktuell arbeitet, läuft unter dem Namen “Power Grid Optimization”. Dabei geht es um Stromnetz-Optimierung über die KI-Technologie Reinforcement Learning (brutkasten berichtete). Im Gegensatz zu “Detekt” ist es noch nicht am Markt, was laut Wasner am stark regulierten Umfeld bei Stromanbietern liegt.

Das nun aufgenommene Kapital soll ungefähr zu gleichen Anteilen in die Entwicklung beider Produkte fließen – etwa in den Aufbau und die Professionalisierung von Bereichen wie Vertrieb, Marketing und Produktmanagement. Entsprechende Hirings wurden in den vergangenen Wochen bereits vorgenommen, das Team von EnliteAI ist auf knapp 20 Personen angewachsen.

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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