27.05.2021

Enery: Neunstelliges Investment für 2 Jahre altes Wiener Unternehmen

Das Wiener Unternehmen Enery, hinter dem unter anderem das Energie-Unternehmen RP Global steht, will durch Aufkäufe zum größten Photovoltaik-Betreiber Zentraleuropas werden.
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Die Enery-Gründer Richard König und Lukas Nemec
Die Enery-Gründer Richard König und Lukas Nemec | (c) Enery/Thomas Peintinger

Ein Blick in die Firmenbuchdaten des Wiener Unternehmens Enery zeigt eine relativ komplexe Holding-Struktur. Soviel ist aber klar: Das Unternehmen gehört aktuellen zu je 50 Prozent den beiden Gründern Richard König und Lukas Nemec, sowie dem österreichischen Kraftswerksentwickler RP Global. Und die “älteste” Teilgesellschaft wurde im Juli 2019 angemeldet, ist also nicht einmal zwei Jahre alt.

Politische Initiative als Großinvestor

Noch nicht vermerkt ist ein neuer Anteilseigner, der wohl ein beträchtliches Stück des Kuchens bekommen wird. Denn laut einer aktuellen Aussendung des Unternehmens investiert der Infrastrukturfonds der Drei-Meere-Initiative (3SIIF) einen nicht näher bezifferten “dreistelligen Millionenbetrag” in das Unternehmen.

Bei der Initiative handelt es sich um eine Vereinigung im CEE-Raum (Mitgliedstaaten sind Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Österreich, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn), die von den Entwicklungsbanken der Länder ins Leben gerufen wurde. Eines der Hauptziele ist eine Diversifizierung der Energieversorgung, etwa um mehr Unabhängigkeit von Importen aus Russland zu erlangen. Das Budget der Initiative kommt nicht nur von den Entwicklungsbanken der Mitgliedsstaaten. Der Infrastruktur-Fonds nimmt auch Kapital anderer institutioneller Investoren auf. Ein strategisches Interesse daran hatten sogar die USA unter Donald Trump: US-Außenminister Mike Pompeo kündigte im Februar 2020 bei der Münchener Sicherheitskonferenz eine Zahlung von einer Milliarde US-Dollar an die Drei-Meere-Initiative an. Diese Zahlung kam aber nicht zustande.

Enery: Nun eine Milliarde Euro Budget

Enery versteht sich als Grünstromversorger mit dem klar definierten Ziel, der größte Betreiber von Photovoltaikanlagen in Zentraleuropa zu werden. In den vergangenen Monaten fuhr das Unternehmen dazu auch eine Übernahme-Strategie. So kaufte man bereits Solar-Kraftwerke in mehreren zentraleuropäischen Ländern auf, darunter etwa auch den größten Solarpark Bulgariens. Vorwiegend will man aber selbst neue Anlagen errichten, sagt Co-Founder Richard König gegenüber dem brutkasten. “Wie ein Immobilienunternehmen kaufen auch wir manchmal bestehende Objekte, die wir renovieren”.

Das aktuelle Portfolio umfasse 85 Megawatt in neun Solarparks, davon sieben Freiflächenanlagen und zwei Dachanlagen heißt es vom Unternehmen. Bis Jahresende plane man zumindest 45 Solarparks mit insgesamt zumindest 150 MW in Betrieb zu haben. Der Fokus von Enery liege auf der Entwicklung förderunabhängiger Solarparks, betont König.

Für all das dürfte es nun ausreichend Kapital geben. Denn dank des aktuellen Investments habe man nun eine Milliarde Euro Budget zu Verfügung, heißt es von Enery. Und mit RP Global hat man das richtige Unternehmen für die Errichtung neuer Anlagen an Bord. Es tritt seit Jahrzehnten als Entwickler, Investor und Betreiber von Solar-PV sowie Wasser- und Windenergieprojekten in Europa, Südamerika und Afrika auf.

Anm. d. Red.: Passagen dieses Artikels wurden nach der Veröffentlichung abgeändert.

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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