18.10.2017

energy2050: Das sind die Gewinner der VERBUND Innovation Challenge 2017

Die drei Siegerteams aus Spanien, England und Österreichs konnten im Rahmen der energy2050 ihre Unternehmen präsentieren und erhielten ein Preisgeld in der Höhe von 8.000 Euro.
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(c) VERBUND
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Mit der Innovation Challenge 2017 suchte VERBUND während des Sommers nach innovativen Lösungen zu drei  unterschiedliche energiewirtschaftlichen Aufgabenstellungen. „Unsere Teams aus den Bereichen Stromerzeugung, Übertragung und Verbraucher-Lösungen haben relevante Fragestellungen, echte „Needs“ identifiziert und die internationale Forschungs-Community zur Lösungsfindung aufgerufen“, sagt CEO Wolfgang Anzengruber. Mehr als 50 Startups, Forschungsteams, Universitätsinstituten und KMUs führten Vorgespräche mit den betreuenden VERBUND-Teams. 26 Kandidaten aus 12 verschiedenen Ländern reichten daraufhin ihre Bewerbungen ein. Diese Unterlagen wurden nach einheitlichen Kriterien durch eine Jury bewertet. Pro Challenge konnten drei Finalisten ihre Ideen beim Pitching Day Ende Juli in Wien präsentieren.

Redaktionstipps

Drei Challenges, drei Sieger

Im Rahmen der VERBUND-Energiekonferenz wurden drei Gewinner prämiert. Sie kommen aus Spanien, England und Österreich und erhielten jeweils ein Preisgeld von 8.000 Euro. Außerdem erhielten sie die Möglichkeit, sich und ihre Lösungen dem Publikum der energy2050-Konferenz zu präsentieren. Das sind die Gewinner:

CIMNE: neuronale Netze zur Vorhersage für das Verhalten von Talsperren

Die Talsperren oder Staumauern von VERBUND gehören zu den bestüberwachten Bauwerken in Österreich. Hochsensible Messeinrichtungen machen jede noch so kleine Veränderung erkennbar und übertragen die Messwerte in Echtzeit. Zusätzlich gibt es regelmäßige Kontrollgänge durch geschultes Personal, das Sichtprüfungen vornimmt, weitere Messungen durchführt und Messwerte protokolliert und auswertet. Bei Challenge Nummer Eins ging es in Ergänzung dazu um die Frage, ob neuronale Netze diese Vielzahl an Daten so verknüpfen können, dass daraus das Verhalten von Talsperren bei Speicherkraftwerken analysiert und prognostiziert werden kann. Das spanische Forschungs-Zentrum CIMNE (International Center for Numerical Methods in Engineering, Barcelona) konnte mit seinen numerischen Forschungsmethoden für neuronale Netze überzeugen. „Leistungsfähige Talsperren-Überwachungssysteme liefern eine Vielzahl an zuverlässigen technischen Daten. Während herkömmliche statistische Methoden diese Daten analysieren, haben lernende neuronale Netze darüber hinaus die Fähigkeit, das Datenmaterial zu interpretieren und zukünftiges Dammverhalten zu prognostizieren“, sagt Fernando Salazar von CIMNE. „Das ultimative Ziel in der Praxis ist, mögliche Anomalien so frühzeitig zu erkennen, dass Fehler gar nicht erst auftreten können.“
Diese Erhöhung der vorhandenen Daten, die alle leistungsfähigen Werkzeuge für ihre Analyse anwenden, die Vorteile gegenüber herkömmlichen statistischen Methoden bieten, sorgen für mehr Genauigkeit, Flexibilität oder die Fähigkeit, das Dammverhalten vorherzusagen. Das ultimative Ziel in der Praxis ist, dass Anomalien frühzeitig erkannt werden.

Leeds Becket University: Sonifikation für große Datenmengen

Die zweite Challenge betraf den Hochspannungs-Netzbereich: Gesucht waren Lösungen zur Vertonung großer Datenmengen, im speziellen Betriebsdaten wie z.B. Belastungsdaten von Stromleitungen, Transformatoren oder anderen Netzelementen. Diese Daten werden meistens optisch dargestellt. Die Vertonung nutzt eine zusätzliche Sinnes-Dimension und bringt damit je nach Anwendung mehr Sicherheit für den Netzbetreiber bzw. mehr Emotion, beispielsweise bei Schulungen oder Führungen. Das Sieger-Team der englischen Leeds Beckett University arbeitete für diese Aufgabe mit der Echochroma New Music Research Group zusammen, die die Entwicklung kompositioneller Sprache vorantreibt. “Gemeinsam mit unseren Kollegen von Echochroma haben wir die Energieerzeugungsdaten der APG in Musik umgewandelt und eigene Klängen für jede Art von Energie geschaffen. Zum Beispiel werden erneuerbare Energiequellen wie Wasser- oder Windkraft durch Naturgeräusche dargestellt, während Energie aus fossilen Quellen durch rhythmische und maschinenartige Klänge repräsentiert werden. Dabei beschreibt die Lautstärke die Energiemenge, die durch diesen Energietyp zu jedem Zeitpunkt während des Jahres erzeugt wird“, sagt Kingsley Ash von der Leeds Becket University. „Sonifikation ist noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Mit unserem System lassen sich Energiedaten auf eine völlig neue Art und Weise erleben und völlig intuitiv erleben.“

Efficient Energy Technology (E2T): Energie-Optimierung für Prosumer

Die dritte Challenge beschäftigt sich mit dem Thema dezentrale Optimierung für Privat- oder Gewerbeverbraucher, die über eigene Produktionsanlagen verfügen. Die Frage lautete, wie der Eigenverbrauch maximiert werden bzw. die unterbrechungsfreien Stromversorgung garantiert werden könnte? Sieger ist das aus Graz stammende Startup Efficient Energy Technology (E2T), das ein Komi-System für PV-Erzeugung und Stromspeicherung konstruierte und dieses mit einer intelligenten Plug & Play Energie-Messtechnik kombiniert. „Wir haben eine innovative Messtechnologie entwickelt, welche in der Lage ist, von einer Steckdose aus den Strombedarf einer Phase des Haushalts zu bestimmen. Auf Basis dieser Technologie werden erstmals Stromspeicher für den Haushalt möglich, die einfach an einer gewöhnlichen Steckdose angeschlossen werden können“, sagt Christoph Grimmer, CEO und Co-Founder E2T. Auf Basis von Net Detection Technology werden Verbrauchsmuster aller elektrisch betriebenen Geräte erstellt und diese mit weiteren Daten, z.B. Wetterprognosen kombiniert, um maximale Effizienzwerte zu erzielen.

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Co-Grüderin Heike Stuckstedde vor einem ihrer Lichtobjekte. (c) ATARA design

Taghelle Stimmung im fensterlosen Raum: Das soll durch die Lichtlösungen von Akemi in Zukunft möglich sein. Und zwar durch ein eigens entwickeltes Glasfaserfilament, das mithilfe von 3D-Druckern zu kunstvollen Sonnenlichtobjekten geformt werden kann – ganz ohne zusätzliche Leuchtmittel. Ein Kollektor von etwa einem Quadratmeter Größe soll dabei genug Sonnenlicht einfangen, um bis zu 200 Quadratmeter Innenfläche beleuchten zu können.

Kunst trifft Technik

Die Arbeit mit Licht ist für Co-Gründerin Heike Stuckstedde nichts Neues. Bereits Jahre vor der Gründung von Akemi wurde die Innenarchitektin mit ihrem Designstudio Atara für ihre Lichtkunst prämiert. Ihre Idee, ihre Modelle auch mit Sonnenlicht durchfluten zu lassen, scheiterte zunächst an der technologischen Umsetzung. Ein langjähriger Bekannter verhalf dem Projekt schließlich zu neuem Aufwind: Unternehmer Andreas Wampl stellte die richtigen Kontakte her, um den 3D-Druck zu ermöglichen und gründete 2020 zusammen mit Stuckstedde die Akemi Rethinking Light GmbH.

Lichtlandschaften aus dem Drucker

Die aufwändigen Gebilde oder „Lichtlandschaften“, wie sie Stuckstedde nennt, sollen je nach Wunsch individuell gefertigt werden können. Durch die Produktion mit 3D-Druck seien Sonderanfertigungen „sehr einfach – und ich hoffe dann auch preislich entsprechend attraktiv“, so Stuckstedde. Bei der Preisgestaltung ihrer Lichtobjekte rechnet Akemi pro ausgeleuchteten Quadratmeter. „Wir hoffen, dass wir auf einen Quadratmeterpreis von 150 Euro kommen. Aber das kann in die eine oder auch in die andere Richtung natürlich noch variieren“, so Stuckstedde.

Strom sparen und Energie tanken

Besonders in Bürogebäuden, in denen auch oft tagsüber künstliches Licht zugeschalten wird, könne so in Zukunft Energie gespart werden. Und nicht nur das: „Zusätzlich könnte man in diese Kollektorenkelche auch Solarzellen einsetzen. Mit dem Strom kann man dann heizen, kühlen, belüften, wofür auch immer man halt im Gebäude Strom braucht“, so Stuckstedde.

Die 52-Jährige betont außerdem die gesundheitlichen Vorteile, die sich durch die Akemi-Lösung für Personen ergeben sollten, die tagsüber viel Zeit in Innenräumen verbringen. Sonnenlicht könne laut Stuckstedde die Produktivität und Gesundheit dieser Menschen verbessern. „Die gesunden Teile des Sonnenlichts sind, was die Melatoninproduktion anregt, Serotoninproduktion anregt, also die ganze Hormonachse, die ein funktionierender Körper braucht“, sagt sie.

Die ungesunden Teile hingegen, also UV-Licht und Infrarotstrahlen, sollen aus dem Sonnenlicht herausgefiltert werden können. Der Nachteil: UV-Licht verursacht zwar Sonnenbrand, ist aber auch wichtig für die Aufnahme von Vitamin D. „Was mir vorschwebt, ist, diesen Filter zum Beispiel eine halbe Stunde pro Tag ausschalten zu können, damit man eine Art Lichtdusche nehmen kann“, so Stuckstedde. Sollte die Sonne gerade bedeckt sein, könne man auch Licht zugeschalten werden. Dabei handelt es sich um Human Centric Lighting, das die Stimmung und Farbe des natürliche Tageslichtes imitiert.

Ein Beispiel dafür, wie ein zukünftiges Tageslichtobjekt aussehen könnte. (c) Akemi

Sechsstellige Förderungen für Akemi

Obwohl die technologischen Prozesse schon ausgeklügelt sind, befindet sich Akemi noch in der konzeptionellen Phase. Zwei Jahre hat alleine die aufwendige Entwicklung der Glasfaser-Technologie gedauert. Finanziert wurde diese durch Eigenkapital sowie verschiedene Förderungen: 155.000 Euro von der Wirtschaftsagentur Wien, 40.000 Euro vom Austria Wirtschaftsservice (aws) und weitere 20.000 Euro von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Eine weitere Förderung über 500.000 Euro von der FFG ist gerade in Bearbeitung. Diese werde für weitere technische Weiterentwicklungen, Materialtestungen und Prozessoptimierungen eingesetzt, die notwendig sind, bevor Akemi in Produktion gehen kann.

Investment als “wichtigster nächster Schritt”

Um diese Vorhaben zu finanzieren, hat das Startup außerdem vor zwei Wochen Gespräche mit möglichen Investor:innen zu einer Seed-Runde gestartet. „Einen Investor zu finden, ist unser wichtigster nächster Schritt“, so Stuckstedde. Bei einigen Gesprächen sei man bereits auf Interesse gestoßen. „Sobald Kapital da ist, gehen wir in die Prototypen-Bauphase und danach weiterer Folge in den Vertriebsaufbau, Produktionsaufbau, und in alles andere, was noch da dranhängt“, so Stuckstedde.

Der Marktstart sei für 2025 geplant. Wann der erste Prototyp fertig sein wird, sei laut Stuckstedde jedoch noch schwer abzuschätzen: „Ende diesen Jahres, vielleicht Anfang nächsten Jahres. Aber das hängt sicher auch davon ab, wie die Investoren-Suche verläuft. Da bräuchte ich jetzt die Kugel“, sagt sie lachend.

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