18.06.2017

“Brain Hacking”: Technologien, die ins Gehirn des Menschen dringen

Es mag wie der Stoff für Science-Fiction-Blockbusters klingen und ist doch bereits Realität: Technologie, die dort ansetzt, wo das menschliche Gehirn seine Grenzen erreicht. Sie soll den Menschen vielleicht stärker, oder sogar intelligenter machen. Allerdings: Fehlerlos ist sie nicht. Haben wir den Computervirus bald im Kopf?
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Musk, Sanders, Twitter, Corona,
(c) flickr/OnInnovation - Tesla-Chef Elon Musk musste sich nach einer Äußerung zu einem US-Hilfspaket von Senator Bernie Sanders Kritik auf Twitter gefallen lassen.

Die Verschmelzung von Mensch und Maschine fasziniert und schreckt ab zugleich. Im Silicon Valley, das gerne als Vorreiter genannt wird, wenn es um neue Technologien geht, wird das Thema schon seit längerem als “Next Big Thing” bezeichnet. Spätestens im März, als sich Tesla-und SpaceX-Gründer Elon Musk an einem Startup in diesem Bereich beteiligte, wurde einigen Tech-Insidern die Augen geöffnet.

Halb Mensch, halb Maschine

Neuralink arbeitet an “Brain-Computer interfaces” (BCIs, dt. Gehirn-Computer-Schnittstelle)- salopp ausgedrückt soll das menschliche Gehirn ein Computer werden. Damit arbeitet Musk quasi daran, dass der Mensch in der Zukunft noch Arbeit findet. Sollten Künstliche Intelligenzen und Roboter tatsächlich den Mensch in der Arbeitswelt ersetzen, könnte der Mensch dank Neuralink mithalten. (Zur Erinnerung, Musk warnte bereits zusammen mit anderen Tech-Größen und Stephen Hawkings vor der Übermacht Künstlicher Intelligenzen). Viel weiß man über die neue Firma noch nicht. Laut diversen Medienberichten gilt aber ein Eintrag als Firma in der Medizinforschung in Kalifornien als bestätigt. Die Technologie soll etwa Menschen mit Hirnschäden helfen.

Objekte fliegen lassen

Ein weiteres Startup, das ebenfalls den Medizinsektor mitbedient, ist “Emotiv”. Als Kind hat es wohl jeder ausprobiert, oder zumindest davon geträumt: Das Bewegen von Objekten allein mit den Gedanken. Das Startup mit Firmensitz in San Francisco entwickelt ein Headset, welches das menschliche Gehirn konzentrierte Gedanken zu verbundenen Geräten senden lässt. Denkt der User “Flieg!” (oder ähnliches), könnte der Spielzeug-Helikopter der Kinder plötzlich von alleine los starten. Nicht nur im Medizinbereich, sondern auch etwa in der Gaming Branche soll das Gerät zum Einsatz kommen, das es bereits in die Läden geschafft hat.

Die Schattenseiten der Super-Power

(c) Eines der Produkte von Emotiv

Ein aktueller Artikel im MIT Technology-Magazin weist auch auf die Schattenseiten einer jeden Technologie hin. Schädliche Software könnte nämlich Passwörter oder persönliche Daten, wahrscheinlich sogar ganze Erlebnisse, rauben. Der Feind säße dann im eigenen Kopf.

Der Artikel verweist auf Nitesh Saxena, Außerordentliche Professorin an der Alabama Universität, die darauf aufmerksam macht, dass etwa “The Epoc+”, eines der Headsets von Emotiv, ein besseres Sicherheitssysteme benötigt. Alleine durch die Beobachtung der Gehirnströme, konnten etwa PINs oder Passwörter einer bestimmten Person herausgefunden werden.

Software lernt Gehirn-Muster

Die Studie an der Saxena arbeitete, ging dabei von der Fragestellung auf, ob die Bankdaten eines Nutzers ausgelesen werden können, wenn er nach dem Spielen mit dem Gerät darauf vergisst, es abzunehmen. Zunächst sollten die Teilnehmer zufällige PINs und Passwörter eingeben. Dadurch lernte die Software die Verbindung zwischen dem Tippen und den Gehirnströmen. Schon bereits nach 200 eingegeben Zeichen, konnte die Software Schlüsse auf die nachfolgenden Zeichen ziehen. Und Saxena ist nicht alleine- andere Universitäten wollen im Rahmen von Studien ebenfalls Sicherheitslücken gefunden haben.

Mentale Privatsphäre

Entwarnung gibt es (einstweilen) irgendwie trotzdem: Ganze Gedankenströme können die Geräte noch nicht auslesen und dem Hacker zur Verfügung stellen. Bei einer eingehenden Recherche stößt man allerdings immer wieder auf eine Forderung im Rahmen der Diskussion. Demnach sollen Stimmen laut werden, die das “Recht auf mentale Privatsphäre” fordern.

Weiterführende Links: MIT Technology Review, EmotivFoto von Elon Musk von OpenInnovation

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vor 15 Stunden

Wiener Wärmepumpen-Startup ecop holt 8,5 Millionen Euro Finanzierung

Es will die Energiewende in der Industrie und darüber hinaus vorantreiben. Dafür erhielt es bereits reichlich Zuspruch - und nun auch eine Kapitalspritze in Millionenhöhe.
/artikel/ecop-millioneninvestment
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Es will die Energiewende in der Industrie und darüber hinaus vorantreiben. Dafür erhielt es bereits reichlich Zuspruch - und nun auch eine Kapitalspritze in Millionenhöhe.
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(c) ecop

Es positioniert sich als Spezialist in der Entwicklung von “effizienten Hochtemperatur-Wärmepumpen für Industrie und Fernwärme”. Schlagzeilen schrieb es deshalb schon einige – auch Kapitalgeber sind an dem Modell des in Wien gegründeten Jungunternehmens ecop interessiert.

Mit Wärmerückgewinnung zur Energiewende

Trocknen, Destillieren oder Schmelzen sind tägliche Prozesse in der Industrie. Ohne die dazu notwendige Wärme wäre die Industrie nicht denkbar. Wärme macht nämlich über 70 Prozent des industriellen Energiebedarfs aus – brutkasten berichtete. Das Ganze wird dann verschwenderisch, wenn die durch Industrieprozesse entstandene Wärme nicht genutzt wird.

Diesem Problem nahm sich das Wiener Startup ecop an und entwickelte eine Lösung zur Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpen. Dabei wird die von der Industrie erzeugte Prozesswärme in den Produktionsprozess zurückgeführt. Damit kann man jene Wärme nutzen, die ansonsten ungenutzt in die Umgebung freigesetzt würde.

Flexibler Einsatz in Industrie

Seit seiner Gründung 2007 verfolgt ecop das Ziel, Rotationspumpen als Schlüssel zur Wärmerückgewinnung in der Industrie durchzusetzen. Das Startup hat dafür eine Technologie entwickelt, die es selbst als weltweit einzigartig bezeichnet.

2015 wurde der erste vollfunktionsfähige Prototyp fertiggestellt. Die Technologie basiert auf einem neuartigen thermodynamischen Kreislauf und ermöglicht eine effiziente Rückgewinnung und Wiederverwendung von Fabrikabwärme mit direkten Ausgangstemperaturen von bis zu 200 °C. Die Rotationsgeschwindigkeit könne jederzeit abgeändert werden, um sich an verschiedene Temperaturen der Wärmequellen anzupassen.

2.500 Tonnen CO2 pro Jahr gespart

Industrieunternehmen soll es dank ecop also möglich sein, ihren Einsatz von Erdgas und fossilen Brennstoffen zur Wärmeerzeugung erheblich reduzieren zu können. Konkret sollen Einsparungen von 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr möglich sein, heißt es von ecop.

“Unser Produkt ist eine revolutionäre Großwärmepumpe für die Industrie, die völlig neue Anwendungsfelder für die Verwertung von Abwärme schafft und als erste wirtschaftlich effektive Wärmepumpe für Temperaturen bis 150 Grad gilt”, sagte ecop-Gründer und Geschäftsführer Bernhard Adler gegenüber brutkasten im Jahr 2022.

3,9 Mio. im Sommer 2022 – nun frische 8,5 Mio. von EIC

Die Lösung fand auch von Seite einige Kapitalgeber Zuspruch. Mit einem Investment in Höhe von 3,9 Millionen Euro beteiligte sich im Sommer 2022 mit EIT InnoEnergy ein starker Partner am Unternehmen (brutkasten berichtete). Um die Skalierung zu managen, holte sich ecop die Wiener Beteilgungsgesellschaft epoona rund um Lothar Stadler und Werner Töpfl an Bord – beide zwei erfahren C-Level Manager aus der Industrie. Ziel war es damals, eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von zehn Millionen Euro abzuschließen.

Zwar nicht zehn, aber satte 8,5 Millionen Euro holte man sich nun vom EIC Accelerator, wie der Wärmepumpen-Spezialist am heutigen Freitag vermeldet. Der EIC Accelerator als Programm des European Innovation Council fördert DeepTech-Startups und Kleinunternehmen, die er in “einem hochkompetitiven Verfahren” auswählt.

EIC Accelerator förderte 68 von 347 Bewerbern

Direkte Zuschüsse werden in einer Höhe von bis zu 2,5 Millionen Euro vergeben, Kapitalbeteiligungen seien bis zu sechs Millionen Euro möglich. Nach eigenen Angaben erhält das DeepTech somit “die maximale Investitionssumme, um die Produktion seiner Rotations-Wärmepumpe zu skalieren”, heißt es per Aussendung.

Nach eigenen Angaben wurde ecop von der EIC Accelerator-Jury als eines der 969 Bewerber:innen zur Förderung ausgewählt. 347 Unternehmen kamen in die Interviewphase der Jury, 68 erhielten schließlich eine endgültige Finanzierungsrunde – darunter ecop. Insgesamt stellte das Investmentvehikel des European Innovation Council, der EIC-Fonds, eine Summe von 411 Millionen Euro zur verfügung, davon 165 Millionen in Form von direkten Zuschüssen und 245 Millionen in Form von Kapitalbeteiligungen.

Fabian Sacharowitz, seit April Co-CEO von ecop und früher Investment Director bei EIT InnoEnergy, äußert sich zur frischen Kapitalspritze wie folgt: „Das Innovations-Ökosystem der EU ist für uns eine wesentliche Unterstützung bei der Entwicklung unserer Technologie. Mit der Finanzierung können wir die Entwicklung unseres neuen Rotordesigns abschließen und den nächsten Skalierungsschritt starten sowie unsere Technologie noch breiter in den Markt bringen. Unternehmen und Kommunen können so bezahlbare CO2-freie Wärme erzeugen und ihre Betriebe nachhaltig versorgen.”

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