11.05.2022

Eloop erweitert Finanzierungsrunde in Millionenhöhe und holt Bitpanda-Gründer als Investor an Bord

Das Wiener E-Carsharing Startup Eloop sichert sich erneut ein Investment in Millionenhöhe und expandiert nun nach Deutschland.
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(c) Eloop

Rund ein Jahr nach seiner letzten Finanzierung in Millionenhöhe erweitert der Wiener E-Carsharing-Anbieter Eloop die Seed-Runde nun um rund eine weitere Million Euro. Das gab das Wiener Mobility Startup am Mittwoch in einer Aussendung bekannt.

Angeführt wird die Seed Extension von den Bestandsinvestoren, dem European Super Angels Club sowie C&P Ventures. Neu dabei ist erstmals Bitpanda-Gründer und CTO Christian Trummer. Mit dem siebenstelligen Investment sollen laut Eloop die Expansion nach Deutschland sowie der weitere Ausbau der Wiener E-Flotte forciert werden. Die rein elektrische Flotte ist im vergangen Jahr rasant gewachsen. Erst im Juli 2021 rollte der 100. Tesla Model 3 auf Wiens Straßen. Aktuell zählt die Flotte rund 200 Tesla Model 3.

“Wir können den Wachstums- und Innovationskurs eines so erfolgreichen österreichischen Startups mit unserem Kapital und Knowhow weiter intensiv vorantreiben und seine Nachhaltigkeitsvision unterstützen”, so Präsident des European Super Angels Club, Berthold Baurek-Karlic über jüngste Finanzierungsrunde. Weiters heißt es, dass noch dieses Jahr eine weitere Series-A-Finanzierungsrunde folgen soll.

Eloop Umsatz- und Mitarbeiterwachstum

Zudem machte das Startup erstmalig konkrete Angaben zum Umsatz. Demnach konnte das Unternehmen im Jahr 2021 einen Umsatz von rund drei Millionen Euro erzielen – das entspricht laut Eloop einer Verfünfzehnfachung im Vergleich zum Vorjahr.

Um das geplante Wachstum umzusetzen und die Expansion nach Deutschland zu ermöglichen, soll nun auch das Team vergrößert werden. Dieses ist laut dem Startup im vergangenen Jahr bereits um das Dreifache gewachsen.

Im Zuge der Finanzierungsrunde kündigt das Startup zudem ein neues Mitarbeiterbeteiligungsprogramm für sein mittlerweile 30-köpfige Team an. “Wir sind unglaublich stolz und dankbar, so viele Visionär:innen gefunden zu haben, welche an die Mission von Eloop glauben und daran arbeiten, Städte lebenswerter zu gestalten”, so Leroy Hofer, CEO und Co-Founder von Eloop.

Ausbau des Blockchain-basierten Carsharing

Auch der hauseigene Blockchain-basierte Krypto-Token Eloop One soll nun mit Hilfe des frischen Kapitals weiterentwickelt und international ausgerollt werden. Dieser ermöglicht die Umsatzbeteiligung an der rein elektrischen Carsharing-Flotte. “Ich bin selbst begeisterter Eloop-Nutzer sowie Token-Halter und sehe ein großes Potenzial für Carsharing”, so Christian Trummer, Gründer und CTO von Bitpanda.

Seit dem ersten Token Sale im August 2020 ist die tokenisierte Flotte mittlerweile von vier auf 21 E-Fahrzeugen der Klasse Tesla Model 3 erweitert worden. Von den 1.785.000 Eloop One Token sind laut dem Startup nur mehr zehn Prozent verfügbar. Neben dem bestehenden Carsharing-Service und dem Token wurde das Angebot zuletzt um das Abo-Modell “Eloop Flat” erweitert. Mehr darüber könnt ihr auch hier nachlesen.


DisclaimerDie Bitpanda GmbH ist mit 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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Tomohiro Ishikawa und Miyu Nishihira (v.l.) | (c) brutkasten / Martin Pacher

Herkömmliche Drohnen navigieren in offenen Bereichen oft mithilfe von GPS, um ihre Position und Flugroute zu bestimmen. In geschlossenen Gebäuden oder unterirdischen Bauwerken wie Tunneln ist dies jedoch nicht möglich. Daher sind spezielle technologische Lösungen erforderlich, um eine zuverlässige Navigation von Drohnen in solchen Umgebungen zu gewährleisten. Eine Lösung dafür entwickelt das japanische Technologieunternehmen Spiral Inc., das 2016 von Tomohiro Ishikawa gegründet wurde.

Spiral liefert Lösung mit Augmented Reality (AR)

Durch den Einsatz von Augmented-Reality-Markern navigieren die Drohnen präzise durch Innenräume und ermöglichen eine lückenlose Überwachung von Infrastrukturen wie Dämmen, Tunneln, Abwassersystemen oder anderen schwer zugänglichen Orten. Die sogenannte “MarkFlex-Air (MFA)-Technologie eignet sich somit besonders für Einsätze in Umgebungen, in denen kein GPS-Signal zur Verfügung steht.

Die Technologie kommt aktuell zur Inspektion von Tunneln zur Anwendung | (c) Spiral

Die Drohnen erfassen in Echtzeit Videodaten und senden diese in die Cloud, wo sie sofort ausgewertet werden können. Dies ermöglicht es Bauunternehmen, schnelle, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, die den Fortschritt ihrer Projekte beschleunigen und gleichzeitig die Kosten senken.

In Japan hat das Unternehmen sich bereits in mehreren Projekten bewährt, darunter Tests mit dem japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus sowie führenden Bauunternehmen. So wurde die Technologie dafür eingesetzt, um Shinkansen-Eisenbahntunnel zu inspizieren.

Expansion nach Europa

Nach den erfolgreichen Projekten in Japan verfolgt das Unternehmen nun ehrgeizige Pläne für die internationale Expansion, insbesondere in Europa. “Wir haben herausgefunden, dass es enorme Potenziale in der europäischen Industrie gibt,” so Miyu Nishihira, Global Marketing Manager von Spiral Inc. gegenüber brutkasten. Sie betont die wachsende Nachfrage nach der innovativen Drohnentechnologie.

Miyu Nishihira | (c) brutkasten / martin pacher

Der nächste logische Schritt sei der Einstieg in den europäischen Markt. “Ich habe Gespräche mit potenziellen Kunden in Österreich geführt, wie Bauunternehmern, Bauingenieurbüros und Eisenbahngruppen”, so Nishihira. Und sie merkt an: “Sie sind daran interessiert, unsere Drohnen in Notfällen, wie bei Unfällen in Tunneln, oder zur Erstellung von 3D-Karten auf Baustellen zu nutzen.“ Die positiven Rückmeldungen würden zeigen, dass die Technologie in Österreich auf großes Interesse stößt und einen wichtigen Beitrag zur Bau- und Sicherheitsbranche leisten könne.

Österreich als idealer Ausgangspunkt – FlexCo in Gründung

Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach ihren innovativen Drohnentechnologien hat Spiral Inc. sich dazu entschieden, einen Standort in Österreich zu eröffnen. Derzeit befindet sich FlexCo in Gründung, deren Geschicke künftig Nishihira als Österreich-Geschäftsführerin verantworten wird.

Als großen Standortvorteil betont sie unter anderem, dass Österreich über eine große Anzahl an Tunnelprojekten verfügt. So sei der Markt hierfür vier Mal größer als in Japan. Zudem würde es auch einen großen Kreis an potentielle Kunden wie die Strabag oder Porr geben “Österreichs zentrale Lage in Europa und seine herausragende Expertise im Bereich Bau- und Infrastrukturlösungen machen das Land zum idealen Ausgangspunkt für unsere Expansion.”

Bei der Präsentation war auch der japanische Botschafter Ryuta Mizuuchi in Österreich anwesend | (c) brutkasten / martin pacher

Unterstützung durch Global Incubator Network

Neben den Gesprächen mit potenziellen Kunden betont Nishihira auch die Unterstützung durch das Global Incubator Network Austria (GIN), das entscheidend für den Markteintritt von Spiral Inc. in Europa sei. “Das Global Incubator Network hat uns dabei geholfen, wichtige Verbindungen in Österreich und darüber hinaus zu knüpfen,“ sagte sie. “Durch das Netzwerk haben wir Zugang zu lokalen Partnern erhalten, die uns helfen, unsere Technologie an die Bedürfnisse des europäischen Marktes anzupassen.”

Spiral Inc wird seit Frühling 2023 über das GO Austria Programm des Global Incubator Network unterstützt. Mit dem Programm werden jedes Jahr Startups aus den GIN-Zielregionen von Asien nach Österreich eingeladen (brutkasten berichtete). Im konkreten Fall von Spiral wurde das Unternehmen von GIN im Rahmen des GO AUSTRIA PLUS Programms bei der Unternehmensgründung und den damit verbundenen Aufwänden und Kosten unterstützt.

Das Unternehmen ist übrigens das zweite japanische Startup, das sich über das Programm in Österreich ansiedelte. Erst im Mai 2023 eröffnete auch das japanische Startup Godot sein EU-Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wien.

Die Indoor-Drohnentechnologie wurde bei cargo-partner iLogistics Center präsentiert | (c) martin pacher / brutkasten

Präsentation der Technologie bei cargo-partner

Zum Marktstart in Österreich präsentierte Spiral Inc. am Donnerstag im cargo-partner iLogistics Center nahe dem Wiener Flughafen vor ausgewähltem Fachpublikum seine Technologie. In Österreichs größter Logistik Halle aus Holz wurden mehrere Indoor-Testflüge erfolgreich absolviert.

Erst im letzten Jahr wurde die österreichische Spedition Cargo-partner Teil der Nippon Express Group, die wiederum in Spiral Inc. investiert ist. Neben der Inspektion von Tunneln könnte die Technologie künftig auch im Bereich der Logistik Anwendung finden, wie Martin Schenzel, Geschäftsführer von cargo-partner Österreich, betonte.

Spiral plant, die Funktionen seiner Drohnen in der nächsten Phase weiter auszubauen. Geplant ist die Integration von Sensoren wie Gasdetektoren, chemischen Sensoren und Mikrofonen, um die Anwendungsbereiche der Technologie zu erweitern. Drohnen sollen so künftig zusätzliche sicherheitskritische Aufgaben übernehmen können, wie etwa die Detektion von schädlichen Gasen.


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