27.09.2023

Österreichischer Gründer gewinnt für sein US-Pharma-Startup Reddit-Co-Founder als Unterstützer

Kami Krista hat in den USA 2021 das Startup Elio gegründet, um Prozesse in der Pharmaindustrie nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Im brutkasten-Gespräch gibt der österreichische Gründer einen Einblick in sein Startup, das unter anderem von Reddit-Co-Founder Alexis Kerry Ohanian unterstützt wird.
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Kami Krista
Kami Krista | (c) brutkasten

Kami Krista zählt zu jenen Menschen, die man im allgemeinen Sprachgebrauch als “hochbegabt” bezeichnet. Bereits in der Schulzeit begann der heute 24-Jährige an der Meduni Wien an HIV-Therapien zu forschen. Noch im Teenagerzeitalter folgten Forschungsaktivitäten im Bereich der Medikamentenforschung an US-amerikanischen Top-Universitäten wie Harvard oder dem weltbekannten Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Kami Krista: eine Kindheit für den Klimaschutz

Neben seiner Leidenschaft für die Wissenschaft beschäftigte sich Kami Krista bereits im frühen Kindheitsalter mit Klimaschutz und engagierte sich auch aktiv. So verfasste er mit acht Jahren einen Brief an den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, um auf höchster politischer Ebene für Umweltschutz zu sensibilisieren. Mit elf Jahren folgte der erste TEDx-Vortrag über nachhaltigen Transport. Später engagierte er sich als frühes Teammitglied für die Non-Profit-Organisation ClimateScience, die lösungsorientierte Klimabildung vermittelt. In der von Eric Steinberger gegründeten Organisation, baute Kami Krista das Übersetzungsteam auf, das den Content der Plattform in über 20 Sprachen übersetzt hat.

Kami Krista im brutkasten-Talk am European Forum Alpbach

Gründung und Vision von Elio

Die gesammelten Erfahrungen im Bereich der Medikamentenforschung und das persönliche Interesse am Klimaschutz bewogen Kami Krista schlussendlich dazu, 2021 in den USA gemeinsam mit dem kanadischen Serienunternehmer Kamil Mroczek das Startup Elio zu gründen.

Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Prozesse in der Pharma-Industrie nachhaltiger und effizienter zu gestalten. “Wir entwickeln einen Software-Copiloten, der spezifisch Wissenschaftler und Prozessingenieure dabei unterstützt, Nachhaltigkeit als Designkriterium von Anfang an miteinzubeziehen”, so Kami Krista.

Konkret soll so beispielsweise der Einsatz von toxischen Stoffen sowie Materialverbrauch bei der Entwicklung und späteren Produktion von Medikamenten reduziert werden. Die KI-gestützte Plattform liefert dabei Pharma-Expert:innen nachhaltigere Optionen für Verbrauchsmaterialen und Prozessdesign, wie Kami Krista weiters ausführt.

Die Pharmabranche bildet als mögliches Anwendungsgebiet der Plattform jedoch nur die Sperrspitze. “Wir haben die Vision unseren Ansatz in anderen Industrien auch einzusetzen. Hier möchten wir über die Lieferkette übergreifend eine Koordinierungsplattform bieten, um den Herstellungsprozess von Rohmaterialien zu einem fertigen Produkt nachhaltiger zu gestalten”, so der ambitionierte Gründer.

Erste Kunden, Finanzierungsrunde & prominente Unterstützer

Mittlerweile konnte das Startup erste Testkunden für sich gewinnen, die mit der Plattform arbeiten. Dazu zählt unter anderem das Unternehmen ten23 health mit Sitz in Basel, dessen Leadership-Team aus zahlreichen Pharmaexperten besteht, die zuvor bei bekannten Pharmafirmen wie Roche, Lonza, Novartis oder Merck aktiv waren. Dementsprechend ist das Startup mit seinem SaaS-Businessmodell sowohl am US-amerikanischen als auch am europäischen Markt vertreten.

Zudem konnte das Startup, das vom renommierten US-Accelerator Techstars unterstützt wird, Anfang des Jahres eine Finanzierungsrunde mit ersten Angel Investoren abschließen. Zur Höhe der Runde wurde Stillschweigen vereinbart. Eines verrät Kami Krista hingegen: Als Investor konnte Reddit-Co-Founder Alexis Ohanian an Bord geholt werden, der das noch junge Unternehmen über die 776 Foundation unterstützt.

Und Kami Krista, der auch Mitglied der Sigma Squared Society ist, fügt abschließend hinzu: “Die Pharmaindustrie ist historisch gesehen wahnsinnig inneffizient. Das hat in erster Linie damit zu tun, dass lange Zeit Time-to-Market am wichtigsten war. Mittlerweile gewinnen Effizienzsteigerungen allerdings immer mehr an Bedeutung”.


Tipp der Redaktion

Im November 2021 haben wir mit Kami Krista bereits ein Interview im Rahmen der UN-Klimaschutzkonferenz COP26 geführt. Kami war damals als UN-Jugenddelegierter vor Ort und gab uns einen exklusiven Einblick, wie die Verhandlungen vor Ort abliefen.

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Eine junge Frau sitzt an einem Schreibtisch vor einem Laptop und hält eine Wasserflasche in der Hand. Sie wirkt erschöpft und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Vor ihr steht ein Ventilator, der offensichtlich läuft. Im Hintergrund sind Pflanzen und helle Vorhänge zu sehen, die für eine sommerliche Atmosphäre sorgen.
Ein Sommer in der Stadt heißt für viele auch stickige Luft im Büro. (c) Adobe Stock / StockPhotoPro

Monatelang freut man sich auf den Sommer, sehnt sich nach Tagen im Schwimmbad und im Gastgarten. In Städten bedeutet der Sommer für viele aber auch stickige Luft im Büro, schweißgebadete Menschen in der U-Bahn und die Sehnsucht aufs Land zu flüchten. Für einige dieser Probleme an Hitzetagen haben Startups Lösungen gesucht und gefunden. Eine Rundumschau österreichischer (und eines deutschen) Startups – von Dachbegrünungsanlagen bis zu Antitranspirant.


Kühlere Häuser mit Plantika

Ein Weg, Städte zu kühlen, ist Begrünung – nicht nur am Boden. Auch begrünte Dächer und Fassaden können einen großen Unterschied machen. Dort kann gezielt Wasser zurückgehalten werden, das Gebäude darunter wird gekühlt und Bewohner:innen profitieren von einem angenehmeren Klima.

Das Wiener Startup Plantika hat sich daher der Dachbegrünung verschrieben. Ein Großteil der städtischen Häuser haben Blech- und Ziegeldächer, für die es bislang keine Möglichkeiten zur Begrünung gab. Plantika hat dafür eine modulare Unterkonstruktion aus Mineralwolle entwickelt.

Ein Blick über die Dächer einer Stadt zeigt moderne Gebäude mit schwarzen, metallenen Dächern. Im Vordergrund ist ein Gebäude mit begrüntem Dach zu sehen, auf dem verschiedene Pflanzen wachsen. Der Balkon des Gebäudes ist mit einem kleinen Tisch und Pflanzen dekoriert. Im Hintergrund sind weitere Gebäude mit ähnlichen Dächern zu sehen, die eine urbane Landschaft bilden. Der Himmel ist klar und blau, was auf schönes Wetter hinweist.
(c) Plantika

Je nachdem, wie zugänglich das jeweilige Dach ist, können verschiedene Gewächse gepflanzt werden. Sehr widerstandsfähige Hartlaubgewächse kommen mehrere Wochen ohne Wasser aus, auf leicht zugänglichen Dächern können hingegen Blumenwiesen gepflanzt werden.

Für sein Konzept erhielt Plantika 2021 den Titel “Greenstar” vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium (BMK) – brutkasten berichtete.

Routen planen mit Bikemap

Wer mit dem Rad aus der Stadt flüchten will, aber die richtige Strecke noch nicht gefunden hat, findet bei Bikemap Hilfe: 2014 gegründet, hat sich das Wiener Startup mittlerweile zum größten Anbieter vom Community-basierten Routen für Radfahrer:innen entwickelt.

Praktisch überall weltweit findet man Radrouten, die User:innen erstellt haben. Das kann besonders im Urlaub nützlich sein. Eine Übersichtseite klärt auch über Verkehrsregeln in dem jeweiligen Land auf, in dem man eine Tour plant.

Das Bild zeigt drei Smartphone-Bildschirme mit einer Kartenanwendungs-App.
Der erste Bildschirm auf der linken Seite zeigt eine Karte mit einem blauen Positionsmarker, der sich in einem Parkbereich befindet. Oben ist eine orangefarbene Schaltfläche mit der Aufschrift
(c) Bikemap

Die ausgewählten Strecken lassen sich auch nach Schwierigkeit oder Dauer an die eigenen Vorlieben anpassen. Auf der Strecke können nützliche Stops wie E-Bike-Ladestationen oder Werkstätten angezeigt werden. Offline-Karten sind allerdings nur in der Premium-Version der App verfügbar.

Don’t Call it Deo: Hilfe gegen Schweiß

Nicht nur beim Radfahren, auch im Alltag sorgen Hitzetage vor allem für eines: Schweiß. Das Salzburger Startup Don’t Call it Deo möchte jenen helfen, die übermäßiges Schwitzen und den Geruch als Problem empfinden. Founder Stefan Steiner ist ehemaliger Diplom-Gesundheits- und Krankenpfleger und selbst Betroffener.

Founder Stefan Steiner (c) Don’t Call It Deo

Mit dem Antritranspirant Fluid will man Menschen unterstützen, sich wieder “wohl und selbstbewusst zu fühlen”, sagt Steiner. Seit März ist das klinisch und dermatologisch getestete Produkt auch im stationären Handel bei dm erhältlich.

Erfrischung mit Wonderful Drinks

Gekühlte Getränke sind wohl der schnellste Weg, gefühlte Hitze zu mildern. Am besten ist dafür immer Wasser geeignet, ab und zu sehnt man sich aber nach einer Alternative. Das Startup Wonderful Drinks bietet für diese Situationen Bio-Getränke ohne Zuckerzusatz an.

Wonderful Biodrinks - Pona - Anna Abermann | (c) Griselda Photography
Founderin Anna Abermann (c) Griselda Photography

Gründerin Anna Abermann konnte mit ihren Pona-Fruchtsäften knapp neun Jahre lang Erfolge feiern, im Sommer 2023 schlitterte das Unternehmen aber in die Insolvenz. Ende 2023 erhielt sie eine neue Chance, wie sie im brutkasten-Gespräch erzählte. Unter dem neuen Namen Wonderful Drinks und mit einem neuen Geschäftspartner an Bord vertreibt das Unternehmen weiter Bio-Getränke mit Namen wie “Ich bin Was?er” und Pona.

Raus aus der Stadt

Wenn gar nichts mehr hilft, gibt es nur eine Lösung: Raus. Raus aus der Stadt, raus aus der Hitze und hinaus aufs Land. Diesem Wunsch von Stadtbewohner:innen hat sich das deutsche Startup mit dem simplen Namen Raus verschrieben. 2024 hat das Unternehmen nach Österreich expandiert – brutkasten berichtete – und bietet nun auch hierzulande Cabins auf Bauernhöfen und Weiden an.

Auf dem Bild sieht man eine modern eingerichtete Hütte. In der Mitte steht ein kleiner Tisch mit einer Kanne und zwei Kaffeetassen. Dahinter sieht man ein Bett mit weißer und beiger Bettwäsche. Hinter dem Bett ist ein großes Fenster, das auf eine Weide dahinter schaut. Rechts im Bild sind zwei weitere Fensterfronten, die auf eine Terrasse hinausführen, auf der zwei schwarze Stühle stehen.
(c) Raus

Von Hütten sind die Unterkünfte allerdings weit entfernt: Modern ausgestattet bieten sie den Comfort eines Hotels. Große Fenster sorgen dafür, dass die Gäste das Treiben auf der Weide oder im Wald entspannt aus dem Bett beobachten können. Entschleunigung pur verspricht zum Beispiel eine Cabin auf einer Alpakafarm in der Steiermark.

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