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“Elektrofahrzeuge sind eine der treibenden Kräfte in der neuen globalen Energiewirtschaft, die sich rasch heraus bildet – und sie bewirken einen historischen Wandel in der Automobilindustrie weltweit”, schildert Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur, in einer Presseaussendung.
Weltweit werden die Verkäufe von Elektroautos im Jahr 2023 einen neuen Rekord brechen. Das prognostiziert die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem jährlich jährlich erscheinenden “Global Electric Vehicle Outlook“.
Verkäufe von Elektroautos nehmen zu, Spitzenreiter bleibt China
Im Jahr 2022 wurden weltweit mehr als 10 Millionen Elektroautos verkauft. 2023 könnten es laut IEA schon bis zu 14 Millionen sein. Demnach werden im Jahr 2023 35 Prozent mehr Elektroautos verkauft als im Vorjahr.
Am meisten Elektroautos werden derzeit in China, Europa und den USA verkauft. Wobei China Spitzenreiter ist. Denn 60 Prozent aller weltweiten Verkäufe von Elektroautos fanden im Jahr 2022 in China statt. Von allen verkauften elektrisch betriebenen Fahrzeugen, die heute auf den Straßen der Welt fahren, wurden mehr als die Hälfte davon in China verkauft. Europa ist der zweitstärkste Markt, dort beobachtete die IEA einen Anstieg der Verkäufe von 15 Prozent. Das bedeutet, dass rund jedes fünfte verkaufte Auto ein Elektroauto war.
Trotz der Konzentration des Verkaufs von Elektroautos auf wenige große Märkte, gäbe es auch in anderen Regionen Anzeichen für die Zunahme an elektrisch betriebenen Fahrzeugen. In Indien und Indonesien haben sich die Verkäufe von Elektroautos mehr als verdreifacht. Ein Anreizprogramm der indischen Regierung in Höhe von 3,2 Milliarden US-Dollar dürfte die Batterieherstellung und Einführung von Elektroautos erheblich steigern, so die IEA.
Der Anteil von Elektroautos am gesamten Automarkt
Der Anteil von Elektroautos am gesamten Automarkt nimmt zu. 2020 hatten Elektroautos einen Anteil von rund vier Prozent am weltweiten Automarkt. 2022 waren es dann schon 14 Prozent und 2023 könnten 18 Prozent aller verkauften Autos elektrisch betriebene Fahrzeuge sein.
Die elektrisch betriebene Alternative zum Verbrennungsmotor wird ihren Anteil am gesamten Automarkt damit auf fast ein Fünftel ausweiten, so die IEA. Erste Anzeichen dafür sind die Verkäufe im ersten Quartal des Jahres 2023. 2,3 Millionen Elektroautos wurden in dieser Zeit weltweit verkauft. Das sind etwa ein Viertel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das lohne sich auch für Investor:innen. Denn die Aktien von E-Auto-Unternehmen schneiden laut IEA seit 2019 besser ab als jene der traditionellen Automobilhersteller.
Wie die Zunahme von E-Autos den Energiesektor beeinflusst
Die Nachfrage nach Elektroautos beeinflusst auch den Energiesektor. “Der Verbrennungsmotor ist seit über einem Jahrhundert konkurrenzlos, aber Elektrofahrzeuge verändern den Status quo. Bis 2030 werden sie den Bedarf an mindestens 5 Millionen Barrel Öl pro Tag vermeiden. Autos sind nur die erste Welle: elektrische Busse und Lastwagen werden bald folgen”, so Birol.
Laut den Prognosen der IEA wird der Ölbedarf im Straßenverkehr 2025 seinen Höhepunkt erreichen. Durch den zunehmenden Einsatz von Elektroautos könnten im Jahr 2030 Emissionen in Höhe von rund 700 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden werden.
Ist die Zukunft elektrisch?
In Zukunft sollen aber noch mehr elektrisch betriebene Fahrzeuge auf den Straßen der Welt fahren. Im Jahr 2030 könnte der weltweite Anteil an verkauften Elektroautos in China, der EU und den USA auf rund 60 Prozent ansteigen. Grund dafür seien “ehrgeizige” politische Programme, wie das Fit-for-55-Paket der EU und der Inflation Reduction Act der USA.
Dieser positive Trend wirke sich auch auf die Produktion von Lithium-Ionen Batterien aus. Die Autor:innen heben hervor, dass angekündigte Projekte zur Herstellung von Batterien ausreichen würden, um die erwartete Nachfrage nach Elektroautos im Jahr 2030 zu decken. Die Produktion von Lithium-Ionen Batterien sei aber noch stark konzentriert und zwar in China.
Das soll sich aber ändern. Denn andere Volkswirtschaften wie die EU haben Maßnahmen zur Förderung der heimischen Industrie angekündigt. Beispielsweise soll der Net Zero Industry Act der EU dafür sorgen, dass in Zukunft fast 90 Prozent des jährlichen Batteriebedarfs von heimischen Batterieherstellern gedeckt wird.