10.06.2021

Ein Curriculum Vitae, das sagt: “Nimm mich!”

In der Kolumne von Karriere Coach Katja Schuh dreht sich alles um deine Karriere in der Startup Szene. Wie du einen Unterschied machen kannst, die Pros & Cons einer Karriere im Startup und was du am Weg in ein Startup unbedingt beachten solltest. In der aktuellen Kolumne beschäftigt sich Schuh mit dem perfekten Lebenslauf.
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Katja Radlgruber
Startup Carreers: Die Karriere Kolumne von Katja Radlgruber

Der perfekte Lebenslauf ist ein sagenumwobenes Thema. Zurecht! Denn es gibt ihn de facto nicht. Ein CV ist so persönlich wie ein Händedruck oder in Corona-Zeiten der Ellbogen-Check. Er muss aber nicht perfekt sein, damit du deinen Traumjob bekommst. 

How to beat the algorithm 

Fortune-500-Firmen arbeiten zu 95 Prozent mit digitalen ATS-Systemen (=Application Tracking System) und auch bei KMUs sind die Helferlein am Vormarsch. Ebenso bei manueller Durchsicht suchen Personaler nach Schlüsselbegriffen. Meistere die erste Hürde im Bewerbungsverfahren mit branchenspezifischen Keywords im Lebenslauf:

  • Was genau sind die Schlüsselqualifikationen deiner Branche & deiner Position?
  • Career Hack: Kopiere rund fünf bis zehn ähnliche Stelleninserate deiner Branche und füge den gesamten Text in Tools wie TagCrowd ein. So erhältst du eine schnelle Visualisierung der häufigsten Schlüsselwörter.
  • In welchen bisherigen Positionen oder Projekten (Ausbildung/ehrenamtlich) hast du diese Qualifikationen gezeigt?
  • Integriere sie dementsprechend in deinen Lebenslauf.

Wer bist du?

Wenn der erste Schritt geschafft ist und du keine automatische Absage erhältst, steht schon die zweite Herausforderung an: der Sekunden-Test. Was nimmt ein Personaler in sechs bis 30 Sekunden aus deinem Lebenslauf mit? 

  1. Ist das CV ordentlich, ansprechend visualisiert und findet man sich gut zurecht? Schau dir dazu Vorlagen an oder frag die Karriere Coach deines Vertrauens!
  2. Welche Hauptqualifikationen in welcher Domäne bringst du mit?
  3. Welcher Eyecatcher unterstreicht deine Qualifikationen? Wie z.B. Icons, die deine wesentlichen Erfolge darstellen.

Schreibe zusätzlich ein Kurzprofil mit zwei bis vier Sätzen am Anfang deines CVs: deine Hauptdomäne, Schlüsselqualifikationen & deine Arbeitseinstellung.

Verwende in der Jobbeschreibung unbedingt aktive statt passiver Formulierungen. Stelle eine Ergebnisorientierung sicher – weg von „Betreuung von Kunden Accounts“ hin zu „Ausbauen & pflegen der Kundenbeziehungen, Erhöhung des Bestellvolumens um 30 Prozent“. Mehr dazu in meinem Podcast Female Leader Stories Staffel 2 / Folge 5.

Educate not Party

Neu seit der Pandemie: die Nummer zwei der Future Skills des World Economic Forums – Active learning & learning strategies. Was hast du im vergangenen Jahr Neues gelernt? Die Anpassungsfähigkeit an neue Situationen und auch die Fähigkeit, sich selbst neue Skills anzueignen ist zukünftig extrem wichtig für deinen beruflichen Erfolg. Daher brauchen nicht nur Unternehmer ein Growth Mindset, sondern alle Mitarbeiter:innen. Gerade die White-Collar-Jobs (von denen du wahrscheinlich auch einen hast) werden jetzt stärker automatisiert. Bereite Dich JETZT auf diesen raschen Change vor. Wenn du noch nicht weißt, worauf genau: dann fang an, jeden Tag eine neue Sache zu lernen und Spaß daran zu entwickeln!


Katja Schuh ist Karriere- und Leadership Coach und unterstützt bis 2022 insgesamt 2.000 Frauen dabei auf die nächste Karrierestufe zu kommen. Sie ist selbstständige Coach, Gründerin des Business Fashion Labels V-SUIT und war bereits mit 23 Führungskraft von 100 Mitarbeiter:innen. Als Gründerin des Frauennetzwerkes Business Frauen DACHYLF Vorstandsmitglied und Board Member bei Headhunter Peter Kraus ist sie gut vernetzt. Durch ihr Schaffen hilft sie dabei, das eigene Potential voll auszuschöpfen und eine Karriere mit Impact zu kreieren. Die Kolumne Startup Careers von Katja Schuh erscheint jeden zweiten Donnerstag im Monat.

Dieser Artikel erschien zuerst in dem brutkasten-Magazin #12 (05/21) unter dem Titel „Ein CV, das sagt: Nimm mich“.

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Neues OpenAI-Modell o3: “Befinden uns auf neuem Terrain”

OpenAI hat ein neues Sprachmodell vorgestellt, das die Diskussionen um Artificial General Intelligence (AGI) wieder anheizt. Was steckt dahinter?
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Logo von OpenAI
Foto: Adobe Stock

Wenn OpenAI neue Dinge ankündigt, hört die KI-Szene hin. Klar, nicht jede Ankündigung des US-Unternehmens in den vergangenen zwei Jahren hatte dieselbe Tragweite wie jene vom 30. November 2022, als OpenAI den Start eines Chatbots namens ChatGPT verlautbaren ließ. Aber potenziell könnte jede Mitteilung des Unternehmens rund um CEO Sam Altman bahnbrechend sein. Kein Wunder also, dass es für Aufsehen sorgte, als OpenAI Anfang Dezember verlautbarte, zwölf Tage hintereinander neue Dinge vorzustellen.

Schon in der Ankündigung hatte Altman darauf hingewiesen, dass es neben größeren auch kleinere Neuigkeiten sein würden, die OpenAI liefern würde. So kam es dann auch: Zugang zu ChatGPT über WhatsApp oder die Integration in Apple Intelligence waren eher in die zweite Kategorie einzuordnen. Daneben veröffentlichte OpenAI aber auch das neue Modell o1 für ChatGPT – oder Sora, ein Tool zur Videoerstellung.

Den größten Widerhall in der KI-Szene fand allerdings die Ankündigung am letzten der zwölf Tage. Am vergangenen Freitagabend stellte OpenAI sein neues Modell o3 vor. Wichtig dabei: Das Modell ist noch nicht öffentlich zugänglich. OpenAI stellte zunächst einmal nur vor, wie das Modell in unterschiedlichen KI-Benchmarks abschnitt. Aber diese Ergebnisse hatten es in sich.

o3 zeigt starke Performance bei AGI-Benchmark

Vielbeachtet wurde dabei vor allem die Benchmark namens ARC-AGI (Abstraction and Reasoning Corpus for Artificial General Intelligence), bei der zwei Varianten des o3-Modells deutlich bessere Ergebnisse erzielten als die bisher führenden o1-Modelle. Das Ziel von ARC-AGI ist es zu messen, wie sich eine KI im Umgang mit ihr unbekannten Aufgaben schlägt.

Wie die O3-Modelle verglichen mit anderen OpenAI-Modellen abschneiden // Grafik: ARC Prize

Es gibt unterschiedliche Definitionen von AGI. Die meisten davon verstehen AGI aber als ein System, das sämtliche intellektuellen Aufgaben mindestens so gut oder besser als ein Mensch erledigen kann.

Die ARC-AGI-Benchmark wurde von François Chollet konzipiert. Er definiert AGI als ein System, das “in der Lage ist, effizient neue Fähigkeiten zu erwerben und neuartige Probleme zu lösen, für die es trainiert wurde.”

Eine AGI ist also nicht für eine bestimmte Aufgabe trainiert, sondern kann jegliche Aufgaben übernehmen. Es ist weitgehender Konsens in der KI-Szene, dass solche Systeme noch nicht existieren. OpenAI wurde aber beispielsweise explizit mit dem Ziel gegründet, AGI zu erreichen.

Chollet gehört zu den bekanntesten Namen der internationalen KI-Szene. Er hat die bekannte KI-Library Keras entwickelt und seit einigen Jahren für Google tätig. Dem von ChatGPT ausgelösten Hype rund um generative KI steht Chollet seit Anfang an eher kritisch gegenüber, wie beispielsweise auch dieser brutkasten-Bericht wenige Wochen nach Erscheinen von ChatGPT thematisierte.

o3: “Wir befinden uns auf neuem Terrain”

Umso interessanter ist es, was Chollet nun zu den Ergebnissen des o3-Modells bzw. seiner Varianten zu sagen hat. In einem Blogeintrag attestiert er OpenAI, mit dem Modell einen “bedeutenden Sprung nach vorne” erreicht zu haben.

Die Performance des Modells stelle “einen echten Durchbruch” in der Anpassungsfähigkeit und Verallgemeinerung” von KI-Modellen dar”, wenn es darum gehe, wie sich KI-Modelle an neue Aufgaben anpassen könnten. o3 stelle nicht bloß einen “schrittweisen Fortschritt” dar. Vielmehr befinde man sich auf “neuem Terrain”, das “ernsthafte wissenschaftliche Aufmerksamkeit” erfordere.

Aber es ist schon Artificial General Intelligence (AGI)? Hier schränkt Chollet ein: “o3 scheitert immer noch an einigen sehr einfachen Aufgaben, was auf grundlegende Unterschiede zur menschlichen Intelligenz hinweist”. Dennoch befeuerten die Ergebnisse die Diskussion rund um AGI – und manche Stimmen sahen, anderes als Chollet, mit o3 AGI sogar bereits erreicht.

Selbst wenn dem so wäre, wäre es zum jetzigen Zeitpunkt schwer nachzuprüfen: Denn das Modell ist noch nicht veröffentlicht. Forscher:innen im Bereich der KI-Sicherheit können sich für Zugang vormerken lassen. Wann und zu welchen Konditionen das Modell für Endnutzer:innen zugänglich sein wird, ist aktuell noch unklar. Klar ist allerdings schon jetzt, dass die beeindruckenden Ergebnisse bei der ARC-AGI-Benchmark enorme Rechenressourcen erforderten – und dementsprechend teuer waren.

Reasoning-Modelle

Das o3-Modell ist eine verbesserte Version des o1-Modells, welches OpenAI am 4. Dezember veröffentliche und das zuvor bereits in Preview- und Mini-Varianten für ChatGPT-User:innen zugänglich gewesen war. Dieses Modell unterscheidet sich zu dem im Mai 2024 veröffentlichten GPT4o-Modell insofern, als es auf einen “Reasoning”-Ansatz setzt.

OpenAI bezeichnet GPT4o weiterhin als das “vielseitige, hochintelligente Flagship-Modell”, das für die “meisten Aufgaben” die richtige Wahl sei. Die o1-Modelle wiederum referenziert das Unternehmen als “Reasoning-Modelle, die sich bei komplexen, mehrstufigen Aufgaben auszeichnen”.

Enduser:innen von ChatGPT merken dies in der Nutzung vor allem insofern, als sich die o1-Modelle länger Zeit nehmen, Ergebnisse zu produzieren. Diese Modelle “verbringen mehr Zeit mit Nachdenken, bevor sie reagieren”, wie es OpenAI formuliert. In einigen (aber nicht notwendigerweise in allen) Bereichen liefern sie dann deutlich bessere Ergebnisse als die bisherigen Modelle.


Tipp der Redaktion: Die neue brutkasten-Serie “No Hype KI”

No Hype KI
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AI Summaries

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