Der perfekte Lebenslauf ist ein sagenumwobenes Thema. Zurecht! Denn es gibt ihn de facto nicht. Ein CV ist so persönlich wie ein Händedruck oder in Corona-Zeiten der Ellbogen-Check. Er muss aber nicht perfekt sein, damit du deinen Traumjob bekommst. 

How to beat the algorithm 

Fortune-500-Firmen arbeiten zu 95 Prozent mit digitalen ATS-Systemen (=Application Tracking System) und auch bei KMUs sind die Helferlein am Vormarsch. Ebenso bei manueller Durchsicht suchen Personaler nach Schlüsselbegriffen. Meistere die erste Hürde im Bewerbungsverfahren mit branchenspezifischen Keywords im Lebenslauf:

  • Was genau sind die Schlüsselqualifikationen deiner Branche & deiner Position?
  • Career Hack: Kopiere rund fünf bis zehn ähnliche Stelleninserate deiner Branche und füge den gesamten Text in Tools wie TagCrowd ein. So erhältst du eine schnelle Visualisierung der häufigsten Schlüsselwörter.
  • In welchen bisherigen Positionen oder Projekten (Ausbildung/ehrenamtlich) hast du diese Qualifikationen gezeigt?
  • Integriere sie dementsprechend in deinen Lebenslauf.

Wer bist du?

Wenn der erste Schritt geschafft ist und du keine automatische Absage erhältst, steht schon die zweite Herausforderung an: der Sekunden-Test. Was nimmt ein Personaler in sechs bis 30 Sekunden aus deinem Lebenslauf mit? 

  1. Ist das CV ordentlich, ansprechend visualisiert und findet man sich gut zurecht? Schau dir dazu Vorlagen an oder frag die Karriere Coach deines Vertrauens!
  2. Welche Hauptqualifikationen in welcher Domäne bringst du mit?
  3. Welcher Eyecatcher unterstreicht deine Qualifikationen? Wie z.B. Icons, die deine wesentlichen Erfolge darstellen.

Schreibe zusätzlich ein Kurzprofil mit zwei bis vier Sätzen am Anfang deines CVs: deine Hauptdomäne, Schlüsselqualifikationen & deine Arbeitseinstellung.

Verwende in der Jobbeschreibung unbedingt aktive statt passiver Formulierungen. Stelle eine Ergebnisorientierung sicher – weg von „Betreuung von Kunden Accounts“ hin zu „Ausbauen & pflegen der Kundenbeziehungen, Erhöhung des Bestellvolumens um 30 Prozent“. Mehr dazu in meinem Podcast Female Leader Stories Staffel 2 / Folge 5.

Educate not Party

Neu seit der Pandemie: die Nummer zwei der Future Skills des World Economic Forums – Active learning & learning strategies. Was hast du im vergangenen Jahr Neues gelernt? Die Anpassungsfähigkeit an neue Situationen und auch die Fähigkeit, sich selbst neue Skills anzueignen ist zukünftig extrem wichtig für deinen beruflichen Erfolg. Daher brauchen nicht nur Unternehmer ein Growth Mindset, sondern alle Mitarbeiter:innen. Gerade die White-Collar-Jobs (von denen du wahrscheinlich auch einen hast) werden jetzt stärker automatisiert. Bereite Dich JETZT auf diesen raschen Change vor. Wenn du noch nicht weißt, worauf genau: dann fang an, jeden Tag eine neue Sache zu lernen und Spaß daran zu entwickeln!


Katja Schuh ist Karriere- und Leadership Coach und unterstützt bis 2022 insgesamt 2.000 Frauen dabei auf die nächste Karrierestufe zu kommen. Sie ist selbstständige Coach, Gründerin des Business Fashion Labels V-SUIT und war bereits mit 23 Führungskraft von 100 Mitarbeiter:innen. Als Gründerin des Frauennetzwerkes Business Frauen DACHYLF Vorstandsmitglied und Board Member bei Headhunter Peter Kraus ist sie gut vernetzt. Durch ihr Schaffen hilft sie dabei, das eigene Potential voll auszuschöpfen und eine Karriere mit Impact zu kreieren. Die Kolumne Startup Careers von Katja Schuh erscheint jeden zweiten Donnerstag im Monat.

Dieser Artikel erschien zuerst in dem brutkasten-Magazin #12 (05/21) unter dem Titel „Ein CV, das sagt: Nimm mich“.