14.04.2017

Ein Butler für alle – ein Startup aus Oberösterreich macht es möglich

Was haben die Queen und Batman gemeinsam und was hat ein Startup aus Österreich, das seine App in Texas bei der SXSW released hat, damit zu tun?
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Fotocredit: myAlfred

Die Queen hat einen und auch der eine oder andere Superreiche. Der von Batman heißt sogar auch Alfred. Nun können wir alle einen haben, einen Butler, der sich um viele Bereiche unseres Lebens kümmert. Möglich macht das “myAlfred“, ein auf KI spezialisiertes Startup aus dem FH Hagenberg Umfeld in Oberösterreich. Einen ersten großen Erfolg konnten die Gründer auch schon verbuchen, so wurde “myAlfred” offiziell bei der heurigen SXSW in Austin/Texas nach einem strengen Auswahlverfahren vorgestellt. Der Brutkasten hat sich mit Gregor Pichler,  COO & Co-Founder, über Learnings, das Startup-Leben und die Ziele für 2017 unterhalten.

Euer Elevator Pitch?

Gregor Pichler (COO & Co-Founder): myAlfred ist dein persönlicher Butler, der mittels künstlicher Intelligenz Zeit für die wirklich wichtigen Dinge in deinem Leben findet. Ganz egal, ob du wieder einmal auf ein Getränk mit deinen Freunden gehen willst, oder mit deiner Familie ein Abendessen planst – myAlfred findet das perfekte Datum für jeden Anlass. Zeit für etwas zu finden, war noch nie einfacher, denn es reicht eine ungenaue Zeitangabe, wie zum Beispiel “nächstes Monat am Abend”. myAlfred analysiert die Kalender aller Teilnehmer und berücksichtigt ebenso externe Faktoren wie das Wetter oder den Ort. Des Weiteren lernt myAlfred von deinen Interessen und hilft dir dabei, deine persönlichen Ziele zu erreichen. So werden Trainingspläne individuell auf deine verfügbare Zeit abgestimmt und können daher genauer und zuverlässiger eingehalten werden. Am Ende des Tages sorgt myAlfred dafür, dass du wieder mehr Zeit für dich und deine Liebsten hast.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Die Idee entstand während unserem Masterstudium an der Fachhochschule Hagenberg. Bei uns war es eine eher untypische Vorgehensweise, denn wir entwickelten zuerst die Software für die künstliche Intelligenz, bevor wir uns Gedanken über das Endprodukt machten. Daraus ergab sich ein riesiger Vorteil für uns, denn so ist dieses System in vielen verschiedenen Bereichen und nicht nur für einen Use Case anwendbar. Auf das finale Produkt sind wir dann nach einigen Monaten Entwicklung gekommen, denn das Problem, einen Termin mit mehreren Personen abzustimmen, kennt jeder von uns. Als Studierende, die nebenbei als Freelancer gearbeitet haben und die restliche Zeit an myAlfred tüftelten, wünschten wir uns oft einen persönlichen Butler, der unsere Zeiteinteilung verbessern kann. Als Fans von Batman war dann auch der Name des Butlers, Alfred, rasch gefunden.

Wie setzt sich euer Team zusammen und wie habt ihr euch gefunden?

Unser Team besteht aus vier Masterabsolventen der FH Hagenberg, sowie dem Leiter des Studiengangs Mobile Computing. Wir haben gemeinsam fünf Jahre Mobile Computing studiert und waren eigentlich von Beginn an eine eingeschworene Gruppe. Ob es Vorbereitungen für die Klausuren, oder Semesterprojekte waren, wir haben alles als Team erledigt.

Welche Eigenschaften müssen gute Mitarbeiter für euch haben?

Auf jeden Fall müssen sie motiviert und mit Leidenschaft bei der Sache sein. Ein Startup groß werden zu lassen, funktioniert nur im Team und da muss jeder mit 120 Prozent an einem Strang ziehen. Das heißt natürlich auch, dass Teamfähigkeit eine große Rolle spielt, denn wenn nur ein einziger gegen den Strom schwimmt, kann man schnell Probleme bekommen. Außerdem besprechen und entscheiden wir vieles im Team, das heißt jeder kann seine Ideen einbringen. Da hilft es natürlich enorm, wenn die Mitarbeiter hinter der Idee stehen, als wäre es ihre eigene.

Welche Learnings waren für euch als Startup besonders wichtig?

Durchhaltevermögen zu beweisen ist sicherlich eine der wichtigsten Tugenden im “Startup-Life”. Wir vergleichen es immer wieder mit einer Achterbahnfahrt, denn an einem Tag geht es steil bergauf und am nächsten kann es schon umso schneller wieder hinunter  gehen. Wichtig ist dabei, seine Vision klar zu verfolgen und stets seine Ziele im Auge zu behalten. Ganz wichtig ist es auch, sich mit anderen Startups auszutauschen und möglichst viel von anderen zu lernen. Viele Kontakte zu knüpfen ist in der Startphase besonders wichtig, so kann man relativ schnell aus den Startlöchern kommen.

Redaktionstipps

Eure App wurde im Rahmen der SXSW released, warum gerade in Austin/Texas und wie ist es dazu gekommen?

Wir wurden von einer Jury als einer von zehn Finalisten weltweit eingeladen, um unser Produkt im Rahmen des Release It Event zu veröffentlichen. Für uns war das eine riesen Ehre, denn einige große Techfirmen, wie z.B. Twitter oder Foursquare, nutzten genau diese Bühne, um ihr Produkt der Weltöffentlichkeit vorzustellen.

Welche Auswirkungen hatte die Präsentation bei der SXSW auf euer Business und sind eure Erwartungen tatsächlich erfüllt worden?

Bereits im Vorhinein verschaffte uns dieser Auftritt einiges an Aufmerksamkeit in den österreichischen Medien. Die Präsentation von myAlfred verlief bestens und wir konnten viel wertvolles Feedback sammeln. Es ergaben sich einige vielversprechende Kontakte für die Zukunft, an die wir sonst wahrscheinlich nicht so einfach gekommen wären. Es freute uns auch sehr, dass einige andere österreichische Startups dort vertreten waren. Das SXSW übertraf unsere Erwartungen in jedem Fall, so etwas ist einzigartig auf der Welt.

Was würdet ihr eurem jüngeren Ich mitgeben bzw. raten?

Do it (again)! – Wenn du eine Idee hast, zieh es durch. Lass dich nicht von deinem Weg abbringen und glaube fest daran, auch wenn es immer wieder Kritiker  geben wird, die nichts von all dem halten, was du machst. Tausch dich soviel wie möglich mit anderen Leuten aus und nimm dir vieles mit, sowohl Positives, als auch Negatives. Daraus kann man extrem viel lernen und sich stetig verbessern. Oftmals erleben wir auch im Gespräch mit Studenten, dass die Leute Angst davor haben, dass jemand die Idee klauen würde. Gerade in der Startupszene hat absolut keiner die Absicht, irgendetwas zu stehlen. Also sprecht über eure Ideen, denn nur so können euch andere dabei helfen, diese umzusetzen. Zu guter Letzt können wir auch noch einen Rat aus unserer Studienzeit geben: Wenn du die Möglichkeit hast, ins Ausland zu gehen, nutze diese. Das hat uns enorm dabei geholfen, viel größer zu Denken und nicht mit einer eingeschränkten Sicht durchs Leben zu gehen.

Welche Ziele habt ihr noch für 2017?

Wir wollen mit myAlfred die soziale Interaktion, sei es mit deinen Freunden oder deiner Familie, wieder in den Vordergrund rücken. Die App soll dir dabei helfen, Zeit für dich und Dinge, die dir wichtig sind, zu finden. Dabei wollen wir die App stets verbessern und noch nützlicher für unsere Benutzer machen. Als dein persönlicher Butler soll myAlfred täglich an deiner Seite stehen und dich mit relevanten Infos versorgen, sowie deine Zeiteinteilung verbessern. Alfred war seit dem Release vor drei Wochen schon sehr fleißig und hat bereits Zeit für knapp 6000 Termine gefunden. Das ist natürlich nur der Anfang, aber es zeigt uns, dass wir den Leuten eine große Hilfe sein können.

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v.l. Die beiden Founding Partner Laurenz Sim- bruner und Lukas Püspök | (c) Tina Herzl

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jubiläumsausgabe unseres Printmagazins. Ein Link zum Download findet sich am Ende des Artikels.

Spätestens mit dem Sieg von Donald Trump bei den US-Wahlen und der angekündigten Rückkehr seiner „America First“-Politik ist die Debatte über die Technologiesouveränität in Europa neu entfacht. Unter dem Motto „Drill, baby, drill!“ hat Trump zudem angekündigt, die Förderung fossiler Energieträger wie Öl und Gas massiv ankurbeln zu wollen. Gleichzeitig ist Europa in zentralen Industrien wie der Solar- und Batterietechnologie stark von China abhängig. Angesichts dieser Herausforderungen stellt sich die Frage, welche Marktchancen europäische Climate-Tech-Startups im geopolitischen Spannungsfeld zwischen den USA und China künftig haben.

Diese Frage beleuchten wir aus Investorensicht im Gespräch mit Lukas Püspök und Laurenz Simbruner – sie sind Founding Partner des Wiener Venture-Capital-Fonds Push, der gezielt in Health-Tech- und Climate-Tech-Startups investiert. Püspök leitet zudem das gleichnamige Familienunternehmen, das einer der größten Windkraftbetreiber Österreichs ist.


Wie schätzt ihr die aktuelle Finanzierungslage für Startups aus Investorensicht ein?

Laurenz Simbruner: Die erwartete deutliche Verbesserung bei Dealchancen blieb 2024 aus. Viele hatten die Hoffnung, dass der Markt wieder stärker anzieht, aber das war eher eine vorsichtige Prognose als Realität. Stattdessen erlebten wir ein Jahr, das stark im Zeichen selektiver Investments stand – Flight to Quality und ein klarer Fokus auf Unit Economics und den Weg zur Rentabilität. Besonders Top-Teams und Serial Entrepreneurs hatten es beim Fundraising leichter. Im Bereich Climate-Tech war weiterhin Finanzierung da, vor allem von neueren Fonds, die bereits 2021 und 2022 geraist wurden. Doch auch hier gab es erste Anzeichen von Ernüchterung.

Wie äußern sich diese Anzeichen der Ernüchterung im Climate-Tech-Sektor?

Lukas Püspök: Noch vor zwei Jahren waren die Erwartungen hoch – viele Pitch Decks gingen von extremen Energiepreisen aus, und selbst kleine Einsparungen durch Softwarelösungen wurden als äußerst wertvoll angesehen. Heute sind die Energiepreise in Europa zwar leicht erhöht, aber weitgehend normalisiert. Das führt zu einer gewissen Normalisierung der Nachfrage nach spezifischen Lösungen. Doch der Megatrend Climate-Tech bleibt intakt: Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise sind weiterhin dringend notwendig, und das Potenzial für neue Technologien ist groß. Besonders Boom-Technologien wie Batterien bleiben gefragt. Allerdings erschweren die wirtschaftliche Situation in Europa und der geopolitische Druck zwischen China und den Vereinigten Staaten die Entwicklungen in der Clean-Tech- und Climate-Tech-Branche.

Der Megatrend Climate-Tech bleibt intakt.

Laurenz Simbruner: Interessant ist auch die Entwicklung bei den Investitionsvolumina: Nach einem Anstieg über drei Quartale gab es zuletzt wieder einen Rückgang. Besonders Deals im Bereich künstliche Intelligenz ziehen hier Aufmerksamkeit auf sich, da viele Mega-Rounds ein Drittel des Investitionsvolumens in Anspruch nehmen. Unsere beiden Bereiche Klima und Gesundheit bleiben jedoch noch immer unter den Top-Verticals. Der Fokus im Climate-Tech-Bereich verschiebt sich hin zu echten Herausforderungen der Energiewende und Industrie. ESG-Monitoring oder reine Energiemonitoring-Lösungen reichen nicht mehr aus – es geht darum, die großen Probleme anzugehen. Beispielsweise spielt die Steuerung zwischen Energieproduzenten, Speichern und Abnehmern eine zentrale Rolle, und hier kann Software Effekte erzielen.

Lukas Püspök: Die Komplexität im Energiebereich steigt enorm, die neue Energiewelt ist wesentlich vielschichtiger und dynamischer als früher. Das schafft ein ideales Umfeld für neue Technologieunternehmen, die mit ihrer Agilität und Innovationskraft Lösungen bieten können, die traditionelle Akteure oft nicht schnell genug umsetzen. In diesem Feld ergeben sich fast zwangsläufig große Wachstumschancen für neue Technologieunternehmen. Die Herausforderungen und Möglichkeiten sind so groß, dass es fast nicht anders kommen kann.

Welche Chancen bestehen für Startups im Energiebereich angesichts der dominanten Marktposition Chinas im Hardwarebereich?

Lukas Püspök: Ja, tatsächlich sind die meisten wesentlichen Technologien mittlerweile fest in chinesischer Hand. Bei Wärmepumpen könnte Europa noch eine kleine Chance haben, aber auch hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Wechselrichtern: Vor einigen Jahren hatten auch die europäischen Hersteller noch eine gewisse Relevanz am Weltmarkt, heute spricht jedoch fast jeder nur noch über Huawei und ein paar andere, die ihre Dominanz klar ausbauen konnten.

Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren nicht einfach aufhalten lassen. China hat ein enormes Production-Know-how aufgebaut. Die Unternehmen dort sind in Forschung und Entwicklung sowie im Bau großer Produktionsanlagen extrem stark geworden. In Europa wird es sehr schwierig, dieses Niveau schnell zu erreichen.

Die USA gehen einen anderen Weg: Mit dem Inflation Reduction Act fließt viel Kapital in den Aufbau von Produktionskapazitäten, was den USA möglicherweise Vorteile verschafft. In Europa fehlen vergleichbar starke Investitionsanreize und langfristige Strategien, wie sie in China und den Vereinigten Staaten umgesetzt werden.

Historisch gesehen sind industrielle Erfolge eng an günstige Energiepreise gebunden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es für europäische Startups im Energy-Tech-Bereich keine Chancen gibt. Es gibt zahlreiche Felder, in denen sie erfolgreich sein können – von der Ausgleichsenergie über das Energiekostenmanagement bis zur Batterieoptimierung und Implementierung, um nur ein paar zu nennen. Hier bieten sich viele Möglichkeiten zur Wertschöpfung.

Wenn jedoch jemand in Europa eine neue Solarzelle entwickeln möchte, ist Skepsis angebracht, ob eine solche Entwicklung hier wirklich konkurrenzfähig in die Massenproduktion gehen kann. Deshalb liegt unser Fokus ohnehin nicht auf Hardware. Sie kann zwar eine Rolle spielen, aber der Hauptwert sollte immer aus der Softwarekomponente kommen – auch wenn das im Energy-Tech-Bereich manchmal herausfordernd ist.

Welchen Investitionsfokus verfolgt Push im Energiebereich?

Lukas Püspök: Unser Fokus liegt immer auf Asset-Light-Ansätzen, selbst bei Projekten mit Hardwarekomponenten. Wir sind offen, auch Hardware anzusehen, aber der wesentliche Wert wird in Europa öfter durch Software geschaffen, seltener durch herausragende Hardwareentwicklung und Produktion.

Laurenz Simbruner: Das liegt auch daran, dass wir als Tech-Investoren darauf achten, wie leicht Folgefinanzierungen gesichert werden können. Bei reinen Hardware-Investments stoßen wir auf Widerstände: Rund drei Viertel der potenziellen Investoren sagen bei „Hardware only“ Nein. Das erhöht das Risiko, dass eine Anschlussfinanzierung scheitert oder man alternative Finanzierungsquellen wie strategische Investoren oder Family Offices anstreben muss.

Was muss Europa tun, um im Energiebereich Technologiesouveränität zu erlangen?

Lukas Püspök: Europa kann nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn es langfristige, klare Policies ähnlich wie die anderen großen Wirtschaftsräume umsetzt. China hat mit seinen Fünfjahresplänen schon vor Langem begonnen, grüne Technologien und Batterien strategisch zu fördern, und unterstützt seine Unternehmen auf vielen Ebenen. Die USA setzen auf den Inflation Reduction Act, der klare Impulse für die Industrie bietet. Im Vergleich dazu wirkt Europa mit seinen Initiativen wie dem Green Industrial Deal fast zurückhaltend und politisch fragmentiert, was große Schritte erschwert.

Wir brauchen diese Klarheit in der europäischen Politik, um unsere Industrie zu halten und wettbewerbsfähige, günstige Energie zu sichern. Historisch gesehen sind industrielle Erfolge eng an günstige Energiepreise gebunden, und auch für Europa ist der massive Ausbau erneuerbarer Energien alternativlos. Manche Stimmen sprechen sich zwar für mehr Kernenergie aus, aber der gänzlich fossilfreie Ausbau bleibt das Ziel; besonders, da Europa keine großen natürlichen Ressourcen besitzt. Wir müssen so viel wie möglich selbst in Europa erneuerbar produzieren.

Der Fokus im Climate-Tech-Bereich verschiebt sich hin zu echten Herausforderungen der Energiewende und Industrie

Donald Trump hat die US-Wahlen gewonnen und setzt sich für fossile Energieträger ein. Inwiefern ist das eine Gefahr für den europäischen Climate-Tech-Sektor?

Lukas Püspök: Die aktuellen Entwicklungen in den USA stellen für den europäischen Climate-Tech-Sektor aus meiner Sicht keine allzu große Gefahr dar. Wenn die USA erneut aus dem Klimaabkommen austreten und die Schiefergas- und Schieferölproduktion steigern, wird dies zwar Auswirkungen haben, doch Europa wird weiterhin konsequent auf Zukunftstechnologien setzen. Diese klare Haltung stärkt das europäische Ökosystem und zeigt eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber globalen politischen Veränderungen. Insgesamt halte ich den Wahlausgang für die Klimabemühungen für sehr bedauerlich – für die Chancen der europäischen Climate-Tech-Unternehmen aber nicht für eine fundamentale Gefährdung.

Laurenz Simbruner: Viele Climate-Tech-Lösungen dienen primär der Kostenreduktion und der Produktivitätssteigerung. Der Kundennutzen steht dabei im Vordergrund, z. B. durch geringeren Verbrauch oder höhere Effizienz. Die Entscheidung für solche Innovationen ist oft wirtschaftlich motiviert und nicht rein ideologisch. So spielt auch in den USA der wirtschaftliche Nutzen eine entscheidende Rolle – und erneuerbare Technologien wie Photovoltaik setzen sich langfristig durch, wenn sie wirtschaftlich sinnvoll sind.

Lukas Püspök: Letztlich zeigt sich: Technologien setzen sich dauerhaft nur dann durch, wenn sie einen entsprechenden Kundennutzen bringen. In vielen Fällen sind aber Anschubfinanzierungen notwendig, um Technologien wie Photovoltaik zu etablieren und günstige, nachhaltige Lösungen weltweit zu fördern. Der große Photovoltaikboom auf österreichischen Dächern begann weniger aus Umweltgründen oder weil plötzlich jeder grünen Strom wollte; vielmehr wollen wir uns im Lichte der hohen Kosten und der Abhängigkeit von Importen wirtschaftlich absichern. Dieses Prinzip zeigt sich auch in den USA: Zwar könnte man mehr Öl und Gas fördern, und in gewissem Umfang wird das leider auch passieren, aber in vielen Fällen ergeben andere Energieformen wirtschaftlich mehr Sinn. Auch die USA werden PV, Windkraft und Batterien weiter stark ausbauen, hauptsächlich, weil sie in der Stromproduktion zu fast konkurrenzlos günstigen Technologien geworden sind.


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