20.09.2019

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

Der digitale Strom-Marktplatz eFriends möchte "sinnvolle" Stromnutzung in Österreich etablieren. Seit dem Auftritt bei "2 Minuten 2 Millionen" im Frühjahr konnte das Startup neue Kunden gewinnen und setzt nun verstärkt auf gemeinschaftlich errichtete Photovoltaik-Anlagen. Wir sprachen mit Geschäftsführer Matthias Katt.
/artikel/efriends-mit-photovoltaik-kooperationen
eFriends, Strom, Ökostrom, Photovoltaik-Anlage
(c) schleissing - Das NÖ-Startup eFriends setzt vermehrt auf gemeinschaftlich errichtete PV-Anlagen.

Das Startup eFriends Energy wurde von Fritz und Klara Dimmel, sowie Matthias Katt gegründet. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde das Unternehmen durch den Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen”, wo es gelang Martin Rohla und Leo Hillinger als Investoren zu gewinnen (Anm.: Das Unternehmen befindet sich mit beiden Investoren in aktuellen Verhandlungen). Auf der niederösterreichischen Plattform können Privatpersonen Öko-Strom anbieten und kaufen. Das Jungunternehmen hat dafür eine eigne Hard- und Software-Kombination entwickelt. Über eine App werden Anbieter und Interessenten miteinander verbunden. So sollen User, die etwa per Photovoltaik-Anlage Strom produzieren und nicht alles nutzen, mit anderen Personen über einen “eFriends Cube” vernetzt werden.

+++ Mehr zum Thema Energie & Umwelt +++

eFriends: von 100 auf 350 Kunden in sechs Monaten

Ein halbes Jahr nach Ausstrahlung ist die Technologie von eFriends komplett fertig entwickelt, die Kundenanzahl ist von 100 auf 350 gestiegen. Es gibt eine neue Version der Hardware und neue gemeinschaftlich errichtete Anlagen, die in das Netz integriert werden, wie der Gründer erklärt. Besonders der letzte Punkt habe sich für das eFriends-Team als nützliches Learning erwiesen. Es ginge nun um Kundenakquise, um die kollektive Wahrnehmung und darum, das Thema “sinnvolle Energienutzung” in der Gesellschaft zu etablieren.

“Wir haben festgestellt, dass besonders Gemeinschaftsprojekte gut für den Kundenzugang sind”, sagt Katt dazu. Derzeit entsteht eine neue Anlage beim Windmühlheurigen Bergmann in Retz im Weinviertel. An dieser können sich 30 Personen mit einer einmaligen Investition von 1500 Euro beteiligen. Dafür erhalten diese die benötigte Infrastruktur von eFriends. Über die Dauer von fünf Jahren beziehen sie zudem gratis Ökostrom aus der neuen Anlage und erhalten Wertgutscheine zur Konsumation im Windmühlheurigen in Höhe der Investitionssumme.

eFriends, Strom, Ökostrom, Photovoltaik-Anlage
(c) eFriends Energy – Co-Founder Matthias Katt: “Prozess noch nicht in den Köpfen drin”.

Überschüssigen Ökostrom mit Community teilen

“Unsere Lage am Retzer Kalvarienberg ist aufgrund der vielen Sonnenstunden optimal, um eine Photovoltaikanlage zu installieren. Mit dieser können wir unseren Heurigen künftig weitgehend energieautark betreiben”, erläutert Winzer Helmut Bergmann. “Dank der Technologie von eFriends können wir überschüssigen Ökostrom mit der Community teilen – und leisten somit einen Beitrag zur Energiewende”.

Die Photovoltaikanlage in Retz ist die dritte gemeinschaftliche errichtete Anlage. Die ersten beiden Gemeinschaftsanlagen wurden in Porrau im Weinviertel errichtet. Das nächste Projekt ist in Füllersdorf im Weinviertel im Entstehen und soll den E-Sharing-Gedanken weiter vorantreiben.

“Strom tauschen noch nicht in Köpfen drin”

“Energy-Sharing ist die Zukunft. Und es macht auch Sinn, vorhandene Ressourcen besser auszunutzen. Wenn ich etwa eine Photovoltaik-Anlage am Dach habe und die Kinder ein paar Wohnungen weiter leben, so ist es sinnvoll, wenn sie den überschüssigen Strom erhalten”, erklärt Katt. Der Gründer betont dieses Beispiel, um etwas zu verdeutlichen: “Der Prozess, dass es möglich ist Strom zu tauschen und auszuwählen, ist noch nicht in den Köpfen drinnen”, sagt er.

“Bei Lebensmittel ist es üblich, sich etwa einen Apfel vom Billa oder vom Merkur auszusuchen. Es gibt mehrere Produkte und mehrere Preise dafür. Warum ist das beim Strom anders? Wählen ist das Normale, alles andere ist abnormal”, sagt er und verweist im selben Atemzug auf die USA, wo Energy-Sharing-Projekte boomen.

Nicht nur bei Nachbar-Häusern

“In Brooklyn und Bangkok findet Energy Sharing derzeit jedoch nur zwischen benachbarten Häusern statt. Der Strom-Marktplatz, den wir geschaffen haben, funktioniert österreichweit. Wenn es in Vorarlberg regnet, können unsere Kunden den Strom einer Photovoltaik-Anlage im Burgenland beziehen, wo gerade die Sonne scheint”, erklärt der Gründer.

Die Strom-Family

Katt fiel in den letzten Monaten zudem auf, dass seine Kunden zu rund 80 Prozent den Strom aus der eigens aufgebauten Community nutzen. Durch die App und die “eFriends Watch” ist es Usern möglich eine private “Strom-Clique” zu erstellen und in Echtzeit zu sehen, wie viel Ökostrom aus der Community gerade zur Verfügung steht – und wie viel dieser kostet. Basierend auf diesen Informationen können die User dann ihren Verbrauch anpassen.

⇒ Zur Website des Energie-Sharing-Anbieters

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
19.12.2024

Wiener Startup PowerBot geht an Tech-Unternehmen Volue

Das Wiener Startup PowerBot wurde vom norwegischen Tech-Konzern Volue übernommen.
/artikel/wiener-startup-powerbot-geht-an-tech-unternehmen-volue
19.12.2024

Wiener Startup PowerBot geht an Tech-Unternehmen Volue

Das Wiener Startup PowerBot wurde vom norwegischen Tech-Konzern Volue übernommen.
/artikel/wiener-startup-powerbot-geht-an-tech-unternehmen-volue
CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot
CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot

Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

eFriends: Kundenzahl nach 2 Minuten 2 Millionen mehr als verdreifacht