16.06.2020

Steirisches Solar-Startup EET investiert eine Million Euro in neuen Standort

EET, das Startup hinter dem Balkon-Solarkraftwerk SolMate, zieht an einen neuen Standort in Graz. Im Zuge des Lockdown ist die Nachfrage stark gestiegen.
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Das Gründungsteam von EEG.
Das Gründungsteam von EEG. (c) EEG

Das steirische Solar-Startup EET bietet seinen Kunden mit dem Produkt “SolMate” eine „Photovoltaikanlage für den eigenen Balkon“ an, die sich aus Solarzellen, einem Speicher und den nötigen Kabeln zusammensetzt – so kann die Sonnenenergie mit den Solarpanelen tagsüber eingefangen, dazwischen gespeichert und dann über das Stromnetz des eigenen Hauses ausgespielt werden. Allein in den vergangen Wochen hat EET über 300 Stück dieser Lösung verkauft – nun investieren die Gründer Christoph Grimmer, Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither rund eine Million Euro in einen neuen Standort.

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Der neue Standort liegt in der Grazer Herrgottwiesgasse, unweit der Büroräumlichkeiten von Odörfer. Das insbesondere zuletzt stark angestiegene Interesse an SolMate mache den Schritt unumgänglich, sagt das Trio: Die SolMates sind restlos ausverkauft. “Nun braucht es neuen und vor allem mehr Raum für technologische Entwicklungen”, betont Co-Gründer Grimmer.

SolMate: Starke Solarnachfrage im Corona-Lockdown

Die Gründe für die starke Nachfrage liegen mit im Corona-Lockdown: “Diese Zeit hat viele Menschen für die Verletzlichkeit der öffentlichen Infrastruktur sensibilisiert. Unser Produkt liefert dahingehend eine umweltfreundliche Absicherung: ‚SolMate‘ produziert bis zu 25 Prozent des eigenen Strombedarfs”, sagt der EET-Geschäftsführer.

Die einfache Anwendung das Mini-Solarkraftwerks sei dabei “Trumpf”, so Grimmer. Konkret müssen die Solarpaneele lediglich am Balkongeländer befestigt und mit Hilfe eines Kabels mit dem Stromspeicher und einer gewöhnlichen Steckdose verbunden werden. “Der selbst erzeugte Strom wird direkt in diese Steckdose zurückgespeist und steht somit in der gesamten Wohnung zur Verfügung. ‚SolMate‘ funktioniert ohne Baustelle, Installateur oder Papierkrie”, sagt der Geschäftsführer.

Vom neuen Unternehmenssitz aus sollen nun die nächsten Chargen finalisiert und produziert werden: Erstens rund 150 vorbestellte Systeme, die aufgrund von Corona nicht sofort ausgeliefert werden konnten (Grimmer: „Wichtige Schlüsselkomponenten für die Speicher-Produktion sind noch ausständig. Wir müssen leider noch um einige Wochen Geduld bitten“). Zweitens rund 800 Systeme, die im Herbst diesen Jahres bereit für Verkauf und Auslieferung gemacht werden sollen.

Unterstütung für EEG vom Science Park Graz

Mitverantwortlich für die Entwicklung zeichnet die Gründerschmiede des Science Park Graz, wo EET die einstige Idee zum Produkt formte: ‘”Wir stehen den von uns entwickelten Startups auch nach der klassischen 18-monatigen Inkubationszeit mit gezielten Innovations- und Netzwerk-Impulsen zur Seite. Im Fall von EET freuen wir uns ganz besonders, dass unser Mentoring-Programm in ein derart erfolgreiches Unternehmen mündet. EET hat mit „SolMate“ und „LightMate“ ressourcenschonende Leuchttürme der Start-up-Innovation geschaffen”, sagt Science Park Graz-Geschäftsführer Martin Mössler.

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Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec
Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec

Der Marketed Innovation Prize, verliehen von EIT Food, wählt Startups aus der Lebensmittelbranche aus, die „den Übergang zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensmittelsystem unterstützen“. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 55.000 Euro vergeben. EIT Food wird vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) gefördert, einer Einrichtung der Europäischen Union.

Eines der ausgezeichneten Startups ist das niederösterreichische Unternehmen Kern Tec. Es verwandelt Obstkerne, die normalerweise als Abfall gelten, in hochwertige Zutaten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Diese finden zudem auch Anwendung in kosmetischen und industriellen Produkten.

Kern Tec: “Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission”

Luca Fichtinger, Co-Gründer von Kern Tec, freut sich gemeinsam mit seinem Team über den Marketed Innovation Prize. Er sagt: „Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission, Lebensmittelabfälle in wertvolle, nachhaltige Produkte umzuwandeln. Indem wir Aprikosenkerne zu nahrhaften Snacks aufwerten, wollen wir Abfälle reduzieren und gleichzeitig ein zirkuläreres und nachhaltigeres Lebensmittelsystem fördern. Dieser Preis bestätigt nicht nur unsere Bemühungen, sondern inspiriert uns auch, weiterhin innovative und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die zu einem besseren Lebensmittelsystem für alle beitragen“.

Preise für “innovative Lebensmittel-Startups”

Insgesamt vergab EIT Food acht Preise an europäische Startups im Bereich Lebensmittelinnovationen. Mit dem Preis sollen „innovative und einflussreiche Agrar- und Lebensmittel-Startups“ ausgezeichnet werden, die „wirkungsvolle Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt” brachten, wie die Organisation erklärt.

„Diese Gewinner des Marketed Innovation Prize führen den Wandel in unserem gesamten Lebensmittelsystem an, von der Förderung der Proteindiversifizierung bis hin zur Entwicklung KI-gestützter landwirtschaftlicher Lösungen. Sie bieten den Verbrauchern spannende, gesündere Alternativen und geben Lebensmittelproduzenten innovative und nachhaltige Techniken an die Hand, um Effizienz und Produktivität zu steigern“, betont Richard Zaltzman, CEO von EIT Food.

2023: Kern Tec erhielt Investment von 12 Mio. Euro

Kern Tec rund um Gründer-Team Michael Beitl, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko und Fabian Wagesreither startete 2019 mit einer Technologie, um Öle und Proteine aus Obstkernen zu gewinnen. Dabei verwendete man Obstkerne von Marillen, Kirschen und Zwetschken – typische Abfallprodukte der heimischen Obstindustrie. Inzwischen brachte das Startup pflanzliche Alternativen von Milch, Joghurt, Eis und Käse auf Basis von Obstkernen auf den Markt.

Im vergangenen Jahr sicherte sich Kern Tec in einer Series-A-Finanzierungsrunde ein Investment von 12 Millionen Euro – brutkasten berichtete. Die Finanzierungsrunde wurde von Telos Impact angeführt, mit Beteiligung des PeakBridge Growth 2 Fonds und des European Innovation Council (EIC) Fonds. Mit diesem Kapital plante das Unternehmen, international zu expandieren und seine Produktpalette weiter auszubauen.

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Steirisches Solar-Startup EET investiert eine Million Euro in neuen Standort

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  • Allein in den vergangen Wochen hat EET über 300 Stück dieser Lösung verkauft – nun investieren die Gründer Christoph Grimmer, Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither rund eine Million Euro in einen neuen Standort.
  • Der neue Standort liegt in der Grazer Herrgottwiesgasse, unweit der Büroräumlichkeiten von Odörfer.
  • Das insbesondere zuletzt stark angestiegene Interesse an SolMate mache den Schritt unumgänglich, sagt das Trio: Die SolMates sind restlos ausverkauft.

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