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Dieser Artikel ist Teil des Themenschwerpunkts Wintersport
Wenn Schnee nicht mehr vom Himmel fällt, hilft der Mensch ein bisschen nach. Das ist nichts Neues. Wenn es jedoch zu warm ist, gibt es auch keinen brauchbaren Kunstschnee. Die TU Wien arbeitet am Projekt “Earlysnow”, um auf umweltfreundliche Art und Weise Kunstschnee bei höheren Temperaturen zu erzeugen.
Kunstschnee bei höheren Temperaturen
Allein in Tirol werden jährlich mehr als 40 Millionen Kubikmeter Kunstschnee erzeugt. Das fordert einen hohen Einsatz von Wasser und elektrischer Energie. “Der Winter verschiebt sich momentan bis zu zwei Monate nach hinten und es wird wärmer. Herkömmliche Beschneiungsanlagen arbeiten zwischen 0 und -8 Grad Celsius nicht ordentlich”, erklärt Universitätsprofessor und Projektleiter Hinrich Grothe.
“Herkömmliche Beschneiungsanlagen arbeiten zwischen 0 und -8 Grad Celsius nicht ordentlich.”
Die Ziele von Earlysnow
- Bei Temperaturen zwischen 0 und -8 Grad Celsius Kunstschnee erzeugen
- Eine Ergänzung für herkömmliche Beschneiungssysteme darstellen – die aktuellen Beschneiungsanlagen sollen nicht ersetzt werden
- Große Schneekristalle produzieren, um den Kunstschnee echtem Pulverschnee aus der Wolke ähnlicher werden zu lassen
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Verbindung Theorie und Praxis
Earlysnow ist ein Bridgeprojekt, ein Projekt das die Grundlagenforschung zum Thema Schnee und Eis und Beschneiung in der Praxis verbindet. Beteiligt sind daran das Institut für Materialchemie der TU Wien, die Uni Innsbruck, die Neuschnee GmbH, ein Spin-off der TU Wien und der BOKU Wien, die Liftgesellschaft Obergurgl-Hochgurgl und die Firma Technik Wille.
Umweltschonende Technologie
Anhand von Laborexperimenten wird seit November 2015 untersucht, welche Nukleationskeime zu Wasser hinzugefügt werden müssen, damit es schneller gefriert. Relevante Nukleationskeime sind Gesteinsabrieb oder Mineralstaub (z.B. Feldspat). “Wir benützen ausschließlich natürliche Ressourcen, die im alpinen Raum vorhanden sind. Es geht uns auch darum ressourcenschonend und umweltfreundlich zu arbeiten”, sagt Grothe. Man wolle den Vorgang der Eiskristallbildung in der Wolke verstehen und auf die Skipiste bringen, so Grothe weiters. Im Zuge des Projekts sind Feldversuche im Skigebiet Obergurgl-Hochgurgl geplant.
“Wir wollen den Vorgang in der Wolke auf die Skipiste bringen.”
Vorteil für die Praxis
Die umweltschonende Technologie soll es ermöglichen Kunstschnee unter weniger Einsatz von Wasser und Strom zu produzieren. Das könnte langfristig sehr positive Auswirkungen auf den Tourismus und die hochalpine Umwelt haben. “Skigebiete könnten bereits im Spätherbst ihre Pisten beschneien wenn die Bedingungen stimmen und der Saisonstart kann damit besser geplant werden”, meint Grothe.
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