10.11.2021

European AI Forum wird zu europäischem KI-Dachverband ausgebaut

Seit bereits zwei Jahren veranstaltet das European AI Forum Events im Bereich Künstliche Intelligenz. Österreich ist dabei mit AI Austria vertreten. Jetzt sollen die Aktivitäten intensiviert werden - und das Forum zum europäischen Dachverband ausgebaut werden, wie auf einem Treffen diese Woche in Wien beschlossen werden.
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European AI Forum
Vertreter:innen von sechs europäischen KI-Verbänden trafen sich diese Woche in Wien | Foto: European AI Forum

Das European Artificial Intelligence Forum (EAIF) besteht aus Verbänden aus neun europäischen Staaten – neben Österreich und Deutschland sind dies Kroatien, Litauen, Slowenien, Bulgarien, die Niederlande, Frankreich und Polen. Vertreterinnen und Vertreter von sechs dieser Verbände trafen sich diese Woche physisch in Wien, der Rest war virtuell zugeschaltet.

Das Ziel des Treffens: “Wir wollten dieser Familie ein Fundament geben und die Frage klären, wie wir weiter machen”, sagt Daniel Abbou, Geschäftsführer des KI Bundesverbands Deutschland, im Gespräch mit dem brutkasten. “Die Frage war dabei, sind wir Leute, die sich jedes halbe Jahr treffen und einen Kongress veranstaltet – oder möchten wir mehr?”. Die Entscheidung fiel einstimmig darauf, das EAIF weiterzuentwicklen. “Eine europäische KI-Szene können wir nur dann etablieren, wenn wir uns zusammenschließen”, sagt Abbou.

“Die neun nationalen Verbände bleiben bestehen und es werden in Zukunft hoffentlich auch weitere dazukommen”, ergänzt Clemens Wasner von AI Austria gegenüber dem brutkasten. Das European AI Forum soll ein “Koordinations-Layer” über den nationalen Verbänden werden. Bisher sei das EAIF event-basiert gewesen – nun sei der Startschuss für den nächsten Schritt gefallen. Konkret soll dazu nun ein Verein mit Sitz in Brüssel gegründet werden. Dies soll bis Anfang 2022 geschehen.

Einigung auf drei zentrale Punkte

Außerdem hat man sich bei dem Treffen bereits auf drei zentrale Punkte geeinigt, auf die sich das European AI Forum nun konzentrieren will: Erstens soll das Forum eine gemeinsame politische Stimme entwickeln: “Die wichtigen KI-Gesetzgebungen finden nicht in Wien, in Sofia oder Berlin statt, sondern in Brüssel”, erläutert Abbou vom Bundesverband KI Deutschland. “Wir als Gründerinnen und Gründer wollen da mit einer einheitlichen Stimme gegenüber Brüssel auftreten”.

Zweitens will das Forum die Vernetzung zwischen europäischen KI-Unternehmen vorantreiben: “Die KI-Unternehmen in Europa sind untereinander wenig vernetzt. Es gibt wenig Austausch zwischen einer KI-Firma in Österreich und einer in Kroatien”, sagt Abbou. Dies soll sich ändern. Der dritte Punkt ist Bewusstseinbildung für KI in der europäischen Gesellschaft: “Wir müssen eine Offenheit für Künstliche Intelligenz schaffen, abseits von Terminator- und Hollywood-Klischees”, führt der Vertreter der KI-Bundesverbands weiter aus.

“Wir haben gestern außerdem noch einmal noch bekräftigt, dass wir alle Non-Profits sind – und wir haben auch auch den Gedanken der Unabhängigkeit noch einmal gefestigt”, ergänzt Wasner. Außerdem sei das Forum als offene Organisation konzipiert – etwa im Gegensatz beispielsweise zur europäischen AI-Organisation Adra, bei der Wasner als Vizepräsident ebenfalls involviert ist, die aber keine Bürgerbeteiligung vorsieht und sich eher Firmen richte, die bereits tief in der Materie seien.

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Frau sitzt in einem hellen Raum vor dem Schreibtisch. Auf dem Tisch Geschirr. Es deutet auf ARbeiten zu Hause hin.
(c) Adobe Stock / pickselstock

Die Arbeitswelt befindet sich mitten im Wandel. Spätestens während der Covid-Pandemie mussten viele Unternehmen ihre Arbeitsmodelle überdenken. Obwohl die Mehrheit der Beschäftigten mit ihren aktuellen Arbeitsbedingungen zufrieden ist, bleibt der Wunsch nach ortsunabhängigem Arbeiten nach wie vor stark ausgeprägt.

Beschäftigte verlangen flexiblere Arbeitsmodelle

Für die Arbeitnehmer:innen steht fest: Die Arbeitsmodelle in der österreichischen Unternehmenslandschaft müssen flexibler gestaltet werden. Die aktuelle Arbeitsmarktstudie von kununu zeigt: Derzeit dürfen nur 39 Prozent der Befragten im Home-Office und lediglich 11 Prozent remote arbeiten. Somit haben aktuell nur etwa die Hälfte der Beschäftigten die Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten. Von diesen sind nur ein Bruchteil (6 Prozent) vollständig im Home-Office oder remote tätig. Trotz der begrenzten Verfügbarkeit von Home-Office und Remote Work scheint dies für die Befragten ein entscheidendes Anliegen im Berufsleben zu sein. 60 Prozent der Befragten halten Home-Office für sehr oder eher wichtig, während 40 Prozent Remote-Work als bedeutend erachten.

Flexibilität soll zu besserer Work-Life-Balance führen

Flexible Arbeitsmodelle sollen laut der Studie sowohl für Arbeitnehmer:innen als auch für Arbeitgeber:innen zahlreiche Vorteile bieten. Die Befragten sind sich einig, dass eine erhöhte Flexibilität bei den Arbeitszeiten zu größerer Arbeitszufriedenheit führe. Diese Flexibilität soll zudem zu einer besseren Work-Life-Balance beitragen. Allgemein sind Arbeitnehmer:innen der festen Überzeugung, dass ihre Produktivität in flexiblen Arbeitsmodellen steigt.

Laut der Arbeitsmarktstudie stellen sich die Befragten eine ideale Arbeitsplatzgestaltung wie folgt vor: Der größte Wunsch der Arbeitnehmer:innen ist eine flexible Wahl des Arbeitsplatzes, je nach Bedarf. Eine durchgehende Tätigkeit im Büro oder ausschließlich im Home-Office oder remote wird von den Befragten am wenigsten als attraktiv empfunden.

Diese aktuellen Ergebnisse bringt die repräsentative kununu-Arbeitsmarktstudie 2024. Hierbei wurden 3.119 Beschäftigte in Österreich zu ihrer Jobzufriedenheit befragt. Die Studie verdeutlicht, dass der Großteil der Arbeitnehmer:innen (70 Prozent) insgesamt mit ihren aktuellen Arbeitsbedingungen zufrieden ist.

Die am häufigsten geschätzten Faktoren sind: Arbeitsplatzsicherheit (75 Prozent Zufriedenheit), Arbeitsklima (73 Prozent), Arbeitszeiten (72 Prozent), Arbeitsaufgaben (71 Prozent) sowie Arbeitsflexibilität (65 Prozent). Im Gegensatz dazu sind die Bereiche, in denen die Beschäftigten am unzufriedensten sind, die Bezahlung (nur 58 Prozent Zufriedenheit), Führungskultur (53 Prozent) und Karrierechancen (48 Prozent).

Wunsch nach mehr Gehalt, Steuererleichterung und Flexibilität

Die Ergebnisse der repräsentativen Studie zeigen auch, dass der größte Wunsch der Beschäftigten der nach einem höheren Gehalt (53 Prozent) bleibt. An zweiter Stelle stehen steuerliche Erleichterungen (49 Prozent), gefolgt von dem Wunsch nach mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung (32 Prozent). Nina Zimmermann, CEO von kununu, zieht aus der Studie den Schluss, dass „[…]Flexibilität längst einen zentralen Wunsch der Beschäftigten darstellt. Doch viele Unternehmen halten noch an alten Strukturen fest. Jetzt braucht es den Mut, diese aufzubrechen und echte Flexibilität zu ermöglichen – im Interesse der Beschäftigten und des langfristigen Unternehmenserfolgs“.

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