06.04.2020

Corona-Shutdown: Zweitschnellstes Unicorn aller Zeiten ist bald keines mehr

Die Coronakrise trifft die USA hart. Auch die beiden E-Scooter-Riesen Bird und Lime geraten in erhebliche Turbulenzen. Erstere kündigten nun 30 Prozent der Mitarbeiter, zweitere bemühen sich um eine Not-Kapitalrunde mit 80 Prozent niedrigerer Bewertung.
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Lime: AI-Algorithmus erkennt, ob E-Scooter auf dem Gehsteig fahren - Corona-Shutdown zweitschnellstes Unicorn
(c) Adobe Stock - hanohiki

Sind Down-Rounds, also Kapitalrunden zu einer niedrigeren Bewertung als zuvor, in der Coronakrise angebracht? Dieser Frage sind wir in mehreren Beiträgen nachgegangen. Nun könnte es bald einen ausgesprochen prominenten Präzedenzfall geben – allerdings nicht in Österreich. Der US-E-Scooter-Riese Lime ist durch den Umsatz-Wegfall wegen der weltweiten Shutdowns derartig in Bedrängnis, dass er sich um eine Not-Kapitalrunde umsieht. Laut dem US-Magazin The Information steht eine 80 Prozent niedrigere Bewertung als bei der letzten Runde im Raum: Sie soll demnach von 2,4 Milliarden auf 400 Millionen US-Dollar fallen.

+++ Hintergründe und News zum Coronavirus +++


brutkasten-Beiträge zu Down-Rounds in der Coronakrise:

⇒ Experten-Tipps: Das müssen Startup-Gründer in der Coronakrise beachten

⇒ Coronakrise: Down-Rounds gegen das Startup-Sterben?

⇒ Die Auswirkungen von Covid-19 auf Startup-Bewertungen

⇒ Down-Rounds in der Krise? Gezielte Insolvenz gegen unliebsame Investoren


E-Scooter-Riesen in der Coronakrise: Kündigungswellen bei Bird und Lime

Lime, das (von der Definition abhängig) das zweitschnellste Unicorn aller Zeiten war, dürfte den Status also bald los sein. Doch auch dem Hauptkonkurrenten Bird, übrigens das schnellste Unicorn aller Zeiten, geht es dem Vernehmen nach nicht viel besser. Dort kündigte man wegen der Coronakrise rund 30 Prozent der Mitarbeiter, wie das Magazin TechCrunch berichtet. Das soll per Zoom passiert sein. Konkret sind 406 Mitarbeiter betroffen. Bei Lime sollen laut TechCrunch rund 70 Mitarbeiter vor der Kündigung stehen.

“Bis heute gab es kein Problem, das wir nicht gemeinsam lösen konnten”

In einem begleitenden Memo zur Kündigungswelle bei Bird schreibt CEO Travis VanderZanden: “Ich bin üblicherweise überzeugt, dass jede Herausforderung mit dem richtigen Team zu bewältigen ist. Und ich glaube, dass Bird in den letzten Jahren das richtige Team aufgebaut hat. Bis heute gab es kein Problem, das wir nicht gemeinsam lösen konnten. Das macht diese Situation so schmerzhaft. Aus Gründen, die sich unserer Kontrolle entziehen, von einigen der unglaublichsten, intelligentesten, verspieltesten, lustigsten, liebevollsten und engagiertesten Mitglieder unserer Bird-Familie Abschied zu nehmen, schmerzt zutiefst. Ich bin mir darüber im Klaren und habe Verständnis dafür, dass diese Situation in einer ohnehin bereits schwierigen Zeit hinzukommt”.

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Andreas Grassauer, CEO Marinomed.
(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

Im August dieses Jahres meldete das Korneuburger (NÖ) Biotech-Unternehmen Marinomed Insolvenz an. Grund dafür waren Umsatzrückgänge und Verluste in Millionenhöhe – brutkasten berichtete.

Damals hieß es vom Unternehmen: „Anlass der Antragstellung ist, dass die kurzfristig benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft nicht planmäßig aufgebracht werden konnten und eine Zahlungsunfähigkeit droht.“

Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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AI Summaries

Corona-Shutdown: Zweitschnellstes Unicorn aller Zeiten ist bald keines mehr

  • Der US-E-Scooter-Riese Lime ist durch den Umsatz-Wegfall wegen der weltweiten Shutdowns derartig in Bedrängnis, dass er sich um eine Not-Kapitalrunde umsieht.
  • Laut dem US-Magazin The Information steht eine 80 Prozent niedrigere Bewertung als bei der letzten Runde im Raum: Sie soll demnach von 2,4 Milliarden auf 400 Millionen US-Dollar fallen.
  • Auch dem Hauptkonkurrenten Bird geht es dem Vernehmen nach nicht viel besser.
  • Dort kündigte man wegen der Coronakrise rund 30 Prozent der Mitarbeiter, wie das Magazin TechCrunch berichtet.

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  • Laut dem US-Magazin The Information steht eine 80 Prozent niedrigere Bewertung als bei der letzten Runde im Raum: Sie soll demnach von 2,4 Milliarden auf 400 Millionen US-Dollar fallen.
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  • Laut dem US-Magazin The Information steht eine 80 Prozent niedrigere Bewertung als bei der letzten Runde im Raum: Sie soll demnach von 2,4 Milliarden auf 400 Millionen US-Dollar fallen.
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  • Laut dem US-Magazin The Information steht eine 80 Prozent niedrigere Bewertung als bei der letzten Runde im Raum: Sie soll demnach von 2,4 Milliarden auf 400 Millionen US-Dollar fallen.
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