18.01.2019

E-Scooter-Anbieter Flash schließt 55 Mio Euro Finanzierungsrunde ab

Hinter dem Investment von 55 Millionen Euro in das Mobility-Startup Flash, das Elektro-Tretroller verleiht, steckt Lukasz Gadowski, der v.a. durch seinen Erfolg mit Delivery Hero bekannt wurde. Anders als andere E-Scooter Sharing-Anbieter will Flash eigene Geräte herstellen, um Lebensdauer und Sicherheit zu erhöhen.
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Das E-Scooter-Startup Flash sichert sich ein Investment in Höhe von 55 Millionen Euro.
(c) Leika production / Fotolia.

Der Markt des E-Scooter-Sharings ist stark umkämpft. Allein in Wien drängten innerhalb von nicht allzu langer Zeit vier Anbieter für die Elektro-Tretroller auf den Markt: Bird, Lime, Tier und Wind. Kommt vielleicht schon sehr bald ein fünfter hinzu? Gut möglich. Denn der deutsch-polnische Gründer und Investor Lukasz Gadowski, auf den u.a. Delivery Hero und Spreadshirt zurückgeht, beschäftigt sich nach dem E-Commerce nun verstärkt mit dem Thema Mobility. Für sein E-Scooter-Startup Flash schloss er, wie deutsche-startups.de berichtet, eine Finanzierungsrunde in Höhe von 55 Millionen Euro ab.

+++ Fokus: Mobility & Connectivity +++

Große Finanzierungsrunden – auch bei der Konkurrenz

Gadowski investiert eigenes Geld. Ebenfalls bei der Finanzierungsrunde an Bord sind der Mobilitätsfonds von Target Global, sowie idinvest und Signals. Erst Ende vergangenes Jahres konnten die Konkurrenten Tier und Wind recht hohe Finanzierungsrunden mit je ca. 25 bzw. 19 Millionen Euro abschließen. Flash hat erste Testläufe in Zürich und Lissabon gestartet – und hat gegenüber anderen Anbietern noch einiges aufzuholen.

Flash entwickelt eigene E-Scooter

Absetzen möchte man sich vor allem mit der Qualität der E-Scooter. Zuletzt waren Elektro-Tretroller in die Kritik geraten, da die Lebensdauer der Geräte oft nicht mehr als vier Monate beträgt. Danach landen sie auf dem Müll – was dem ursprünglichen Gedanken der Nachhaltigkeit nicht wirklich gerecht werden kann. Nachdem es vermehrt sogar zu Unfällen mit Scootern von Lime in Zürich und Basel aufgrund von Problemen mit den Bremsen gekommen war, hat der Anbieter sogar seine komplette Flotte (ca. 500 Roller) aus den Schweizer Städten abgezogen. Daher arbeitet Gadowski mit Partnern an einem eigenen Scooter mit längeren Lebenszyklen und größerer Sicherheit, wie er der Gründerszene sagte. Eigene Modelle seien sogar schon im Einsatz. Die Zeit wird zeigen, welcher Anbieter sich langfristig durchsetzen können. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Debakel des Bike-Sharings von ofo und oBike nicht in ähnlicher Form wiederholen.


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Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

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