05.08.2024
WELTMARKTFÜHRER

Weiter starkes Wachstum: Dynatrace präsentiert zum IPO-Jubiläum aktuelle Zahlen

2019 ging der in Linz gegründete IT-Riese Dynatrace in New York an die Börse. Nach fünf Jahren zog man nun ein Resümee in Zahlen.
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Dynatrace-Mitgründer und -CTO Bernd Greifeneder (6. von links) sowie CEO Rick McConnell (mit Hammer) mit weiteren Führungskräften bei der Closing-Bell Ceremony an der New Yorker Börse am 01. August 2024 | © Dynatrace
Dynatrace-Mitgründer und -CTO Bernd Greifeneder (6. von links) sowie CEO Rick McConnell (mit Hammer) mit weiteren Führungskräften bei der Closing-Bell Ceremony an der New Yorker Börse am 01. August 2024 | © Dynatrace

Anfang August 2019 berichtete brutkasten über den Börsengang des 2005 in Linz gegründeten IT-Unternehmens Dynatrace. Mit einer Bewertung von 6,7 Milliarden US-Dollar schloss das Scaleup damals den ersten Börsentag ab. Aktuell ist es mit rund 12,7 Milliarden US-Dollar bald doppelt so viel wert. Und auch sonst ging es beim Unternehmen, das rund ein Viertel seiner globalen Belegschaft an mehreren Standorten in Österreich hat, in der Zeit mitunter steil bergauf. Das zeigte man nun mit anlässlich des Börsenjubiläums präsentierten Zahlen.

Von 545,8 Millionen auf 1,43 Milliarden US-Dollar Umsatz, von 2.200 auf 4.700 Mitarbeiter:innen

Beim Umsatz machte Dynatrace, das nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Observability und Security ist, demnach in den fünf Jahren einen Sprung von 545,8 Millionen US-Dollar (31. März 2020) auf 1,43 Milliarden US-Dollar. Die globale Mitarbeiter:innen-Anzahl stieg seit dem IPO von rund 2.200 auf mehr als 4.700. In Österreich hat sich die Anzahl der Mitarbeiter:innen in der Zeit sogar auf über 1.200 fast verdreifacht. Aktuell wird übrigens in Linz und Wien ausgebaut und in Graz neu gebaut. Und mittlerweile zähle man weltweit mehr als 4.000 Kund:innen, heißt es vom Scaleup.

Dynatrace-Mitgründer Greifeneder: „Aussagekräftige Erkenntnisse aus noch nie dagewesenen Datenmengen gewinnen“

Neben CEO Rick McConnell steht auch Mitgründer Bernd Greifeneder bei Dynatrace als CTO nach wie vor ganz oben. Zum fünfjährigen IPO-Jubiläum sagt er: „Seit unserem Börsengang im Jahr 2019 haben wir uns zu einem branchenführenden Unternehmen für end-to-end Observability und -Sicherheit entwickelt, angetrieben durch unser Engagement, unseren Kunden zu helfen, Veränderungen zu antizipieren und zu bewältigen.“

Dynatrace-Kunden würden sich heute mit neuen Herausforderungen konfrontiert sehen, da sie eine fehlerfreie und sichere Softwarebereitstellung gewährleisten und gleichzeitig versuchen müssten, aussagekräftige Erkenntnisse aus noch nie dagewesenen Datenmengen zu gewinnen. „Wir sind entschlossen, eine Plattform bereitzustellen, die sich durch kausale, generative und prädiktive KI-gestützte Observability, Analyse und Automatisierung auszeichnet, damit unsere Kunden in dieser neuen Welle des Wandels erfolgreich sein können“, so Greifeneder.

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invest.austria conference 2025: Der geplante Dachfonds im Fokus

Bei der invest.austria conference 2025 wurde deutlich, wie hoch die Erwartungen an den geplanten Dachfonds sind und wie entscheidend seine konkrete Ausgestaltung sein wird.
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(c) Alexander Müller

Wer dieser Tage ein Event mit Investor:innen besucht, kommt an einem Thema nicht vorbei: dem geplanten österreichischen Dachfonds. Kaum eine Diskussion, in der nicht über Struktur, Zielsetzung und Wirkung dieses neuen Kapitalinstruments gesprochen wird. Für viele gilt der Fonds als Schlüssel, um privates Kapital verstärkt in den österreichischen Risikokapitalmarkt zu lenken. Entsprechend groß war auch die Aufmerksamkeit auf der invest.austria conference 2025, bei der das Thema im Mittelpunkt stand.

„Dachfonds darf nicht zu eng gedacht werden“

Am Vormittag präsentierte Monika Köppl-Turyna, Direktorin des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria, die Ende September veröffentlichte Studie zum geplanten Dachfonds (brutkasten berichtete). Im Zuge der Konferenz betonte Köppl-Turyna einmal mehr, dass der Fonds nur dann funktionieren werde, wenn er professionell, unabhängig und strikt renditeorientiert geführt wird. Der Staat solle lediglich als einer von mehreren Limited Partnern auftreten, ohne politischen Einfluss. Auch ein rein österreichischer Investitionsfokus sei kontraproduktiv; erfolgreiche internationale Beispiele zeigten, dass europäische Breite notwendig ist, um private Investor:innen anzuziehen und die Performance sicherzustellen.

Daniela Haunstein, Geschäftsführerin von invest.austria, und Niki Futter, Präsident von invest.austria | (c) Alexander Müller

Auch Niki Futter, Präsident von invest.austria betonte im Gespräch mit brutkasten, dass der neue Dachfonds zwar klaren Standortnutzen bringen solle, aber nicht zu eng gedacht werden dürfe. „Österreich wäre viel zu klein, wenn wir versuchen würden, dieses Geld nur und ausschließlich in österreichische Fonds zu investieren“, sagte Futter. Entscheidend sei vielmehr, dass die Investments über den Umweg des Fonds „wieder in Österreich landen“ und heimische Scaleups stärken.

Der Blick nach Deutschland

In der aktuellen Diskussion in Österreich richtet sich der Blick immer wieder nach Deutschland. Das dortige Modell der KfW Capital gilt für viele als Referenzpunkt, wenn es um die Frage geht, wie staatlich unterstützte Dachfonds privates Kapital effizient mobilisieren können. Kaum ein Panel oder Branchenformat, in dem nicht auf die Strukturen, Erfahrungen und Erfolge der deutschen Lösung verwiesen wird.

Einen besonders praxisnahen Einblick lieferte Jörg Goschin, CEO der deutschen KfW Capital – jenem Dachfonds, der vielfach als Vorbild für das österreichische Modell genannt wird. „Das Wichtigste ist es, ein marktmäßiges Produkt zu entwickeln, nur dann kann es seine Wirkung entfalten. Seine Struktur muss transparent und für Investoren nachvollziehbar sein. Für das Fondsmanagement-Team zählen vor allem der Track Record und die professionelle Zusammensetzung des Teams.“

Jörg Goschin, CEO der deutschen KfW Capital | (c) Alexander Müller

Wie stark ein solcher Fonds Standort- und Innovationsimpulse auslösen kann, verdeutlichte Speedinvest-Partner Oliver Holle anhand eines konkreten Beispiels: „Wir haben ein Investment von zehn Millionen Euro von BPI France erhalten, das an die Bedingung geknüpft war, einen Teil in Frankreich zu investieren. Das hat dazu geführt, dass wir mittlerweile ein Team von sieben Personen in Paris haben. Das zeigt, wie ein Dachfonds weit über die reine Kapitalvergabe hinausgehen und nachhaltige Standorteffekte schaffen kann.“

Speedinvest-Partner Oliver Holle | (c) Alexander Müller

Im Hinblick auf Österreich sieht Holle enormes Aufholpotenzial – und formulierte es unmissverständlich: „Wenn wir mehr Kapital von Pensions- und Versicherungsfonds aus England, Italien und Frankreich erhalten als aus Österreich, läuft etwas schief. Österreich hat enormes Potenzial, wir müssen es nur endlich ausschöpfen. Also los, let’s do it!“

500 Teilnehmer:innen bei invest.austria conference

Rund 500 Teilnehmer:innen – etwa 100 mehr als im Vorjahr – aus 21 Ländern kamen im Apothekertrakt von Schloss Schönbrunn zusammen, um über die aktuellen Herausforderungen und Chancen des europäischen Kapitalmarkts zu diskutieren.

Ursprünglich hätte auch Bundeskanzler Christian Stocker an der Konferenz teilnehmen sollen, konnte aufgrund einer kürzlich erfolgten Operation jedoch nicht erscheinen. „Staatliche Mittel allein werden nicht ausreichen, um unseren Standort wettbewerbsfähig und zukunftsfit zu machen – wir brauchen privates Kapital, das Zukunft finanziert“, so Stocker in seiner Videobotschaft. Das Konferenzprogramm umfasste insgesamt 20 Agendapunkte wie Panels, Keynotes, Startup-Pitch-Sessions und Workshops. Außerdem fanden mehr als 150 branchenspezifische Meetings statt, begleitet von intensivem Networking. Im Fokus standen heuer insbesondere die Themen KI und Defence-Tech.

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