13.01.2021

DrainBot: Steirisches Tunnel-Startup erhält sechsstellige EU-Förderung

Das steirische Tunnel-Entwässerungs-Startup DrainBot erhält im Rahmen der EU-Förderinitiative Horizon 2020 einen hohen sechsstelligen Förderbetrag für sein nachhaltiges Tunnelentwässerungssystem.
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DrainBot, Tunnel, Tunnelreinigung
(c) Margit Kundigraber - Die beiden DrainBot-Geschäftsführer Slevan Stekovic (l.) und Philipp Lepold (r.) mit Science Park Graz-Chef Martin Mössler (2. v. l.) und Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse Oliver Kröpfl.

Im April 2020 fürchtete das steirische Startup DrainBot aufgrund der Pandemie noch die Unterbrechung von Lieferketten. Und es hatte mit noch weiteren Hürden zu kämpfen, wie der brutkasten berichtete. Damals galt es, rasch Lösungen zu finden, um die Demonstration des Produkts an potentielle Partner und Kunden zu ermöglichen – was per Videokonferenz und mehreren Kameras auch gelang. Diese Beständigkeit hat sich scheinbar ausgezahlt, denn nun hat die EU-Kommission im Rahmen des “Robotics in Infrastructure Maintenance and Automation”-Programms, ein Teil der EU-Förderinitiative Horizon 2020, einen “hohen sechsstelligen” Förderbetrag an das Startup vergeben.

DrainBot: Reinigung von Tunnel ohne Sperren

Zur Erklärung: DrainBot hat ein System zur vollautomatischen Reinigung von Entwässerungssystemen in Autobahn- bzw. Schienenverkehrstunnel entwickelt, ohne dass dabei Sperren verursacht werden. “Für die Wartungen mussten Tunnel bislang gesperrt werden. Dieser Umstand führt zu enormen Kosten und verringert die Nutzungszeit der Tunnelanlage für den Betreiber. Unser System ermöglicht es hingegen, die Wartungen im laufenden Betrieb durchzuführen. Somit entstehen keine wartungsbezogenen Sperrzeiten für den Betreiber”, erklärt DrainBot-Gründer und Ideengeber Philipp Lepold.

Auch CO2-Emissionen können mit dem System um bis zu 90 Prozent reduziert werden: “Mit DrainBot werden die Tunneldrainagen mit einer enorm hohen Effizienz gereinigt, ohne dabei einen großen Einfluss auf die Umwelt zu verursachen”, so Lepold weiter.

Umweltbewusstere Methode

In anderen Worten: Bisher werden Tunnel-Entwässerungssysteme mit sogenannten “Hochdruck-Wasserdüsen” gereinigt, die zu einem satten Wasserverbrauch von bis zu 400 Litern pro Minute führen. Darüber hinaus entsteht durch den Einsatz von Wartungsmaschinen ein erhöhter Emissions-Ausstoß der Tunnelanlage. Hier verfolgt DrainBot einen anderen Ansatz: Das Startup setzt auf bestehendes Wasser in den Drainageleitungen und produziert dadurch keine direkten CO2-Emissionen.

Netzwerk und Kapital für DrainBot

Dieser Nachhaltigkeitsgedanke führte nun zur Förderung durch die EU-Kommission. Daneben erhalten die Steirer auch Zugang zu einem Dutzend führender europäischer Robotik- und Automatisierungsforschungszentren. “Damit können wir unsere Technologie noch stärker auf dem europäischen Markt positionieren“, sagt Lepold, dessen unternehmen auch vom Gründercenter der Steiermärkischen Sparkasse unterstützt wird.

Internationale Expansion

Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse, erwartet eine positive Zukunft für “seine Schützlinge”: “Wir sind sehr stolz, mit DrainBot ein technologisches Vorreiterunternehmen bei der weiteren internationalen Expansion begleiten zu können.”

Der reinigende Roboter von DrainBot

Der Kern des Erfolgs liegt in einer modular aufgebauten Roboter-Einheit, die für die Reinigung zuständig ist. Auch mehrere Ladestationen reihen sich hier nahtlos ein: “Dank des hohen Grads an Automatisierung benötigt das System keine Aufsicht durch das Personal vor Ort. Der Aufwand bei einer Reinigung der Entwässerung wird dadurch deutlich reduziert. Die Systeme reinigen auch während des laufenden Verkehrs. Das führt zu einer hohen Performance der Entwässerungssystem über das ganze Jahr hinweg”, so Lepold. Slaven Stekovic, Finanzchef des Unternehmens, betont in diesem Sinne, dass Infrastruktur-Betreiber gar mit zehn bis 30 Prozent Kostensenkung durch die Automatisierung rechnen können.

DrainBot
(c) DrainBot – Der DrainBot-Roboter in der Tunnel-Ladestation.

Heimische Kunden in Aussicht

Ohne zu viel verraten zu wollen, scheint in den nächsten Monaten eine “Österreich-Premiere” für DrainBot anzustehen, wie die Gründer betonen: “Österreichweit kommen primär die ÖBB, Asfinag und die Wiener Linien als Kunde in Frage”, so Stekovic dazu.

Der Geschäftsführer des Science Park Graz, Martin Mössler, zeigt sich da auch nicht redseliger, meint aber: “Die Tatsache, dass nationale Top-Unternehmen auf die Technologien von DrainBot zugreifen, zeigt die hohe Innovationskraft des aufstrebenden Betriebs. Für uns ist wesentlich, nun auch bei der Internationalisierung kraftvoll zu unterstützen.”

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Andreas Grassauer, CEO Marinomed.
(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

Im August dieses Jahres meldete das Korneuburger (NÖ) Biotech-Unternehmen Marinomed Insolvenz an. Grund dafür waren Umsatzrückgänge und Verluste in Millionenhöhe – brutkasten berichtete.

Damals hieß es vom Unternehmen: „Anlass der Antragstellung ist, dass die kurzfristig benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft nicht planmäßig aufgebracht werden konnten und eine Zahlungsunfähigkeit droht.“

Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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DrainBot: Steirisches Tunnel-Startup erhält sechsstellige EU-Förderung

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  • Dieser Umstand führt zu enormen Kosten und verringert die Nutzungszeit der Tunnelanlage für den Betreiber.
  • Mit DrainBot entstehen keine wartungsbezogenen Sperrzeiten für den Betreiber”, erklärt DrainBot-Gründer und Ideengeber Philipp Lepold.
  • Auch CO2-Emissionen können mit dem System um bis zu 90 Prozent reduziert werden: “Mit DrainBot werden die Tunneldrainagen mit einer enorm hohen Effizienz gereinigt, ohne dabei einen großen Einfluss auf die Umwelt zu verursachen”, so Lepold weiter.

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