03.05.2023

Dominic Thiem präsentiert Sonnenbrillen-Marke: “Erfülle mir Traum”

Dominic Thiem lässt nachhaltige Sonnenbrillen produzieren. brutkasten hat beim Tennisstar nachgefragt, wie es dazu kam und was er für die Zukunft plant.
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Dominic Thiem bringt Sonnenbrillen auf den Markt. (C) Chiara Milo / Follow Austria
Dominic Thiem bringt Sonnenbrillen auf den Markt. (C) Chiara Milo / Follow Austria

Dominic Thiem hat sich bereits in der Vergangenheit mehrfach unternehmerisch betätigt und setzt diesen Weg fort. Der beste österreichische Tennisspieler der jüngeren Geschichte, der derzeit den Anschluss an die absolute Weltspitze ringt, macht sich nun mit einer Sonnenbrillen-Marke auch abseits der Tennisplätze einen Namen.

Gleicher Hersteller wie bei David Alaba

Mit Thiem View bringt der 29-Jährige seine eigene Kollektion auf den Markt. “Ich bin ein Fan davon, neue Dinge auszuprobieren und mich neuen Herausforderungen zu stellen. Es war schon immer ein kleiner Traum von mir, eigene Sonnenbrillen zu produzieren”, sagt Thiem gegenüber brutkasten. Bereits in der Vergangenheit fiel Thiem als Startup-Investor (u.a. bei Neoh) auf. Zudem habe er sich auch in den letzten Jahren intensiv im Immobilienbereich engagiert.

Die “Thiem View”-Brillen entstehen nun in Zusammenarbeit mit dem steirischen Brillenhersteller Lasnik, bei der auch Fußballstar David Alaba seine Brillen produzieren lässt. “Ich habe auch Davids Brille gesehen und war begeistert von dem coolen Design”, so Thiem. Als Konkurrenz für Thiem View sehe der Tennisspieler die Brillen von Alaba jedenfalls nicht: “Beide Brillen spielen unsere jeweilige Persönlichkeit wider und haben ihre eigenen Merkmale”.

Thiem rückt Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt

Thiem View rückt demnach den Nachhaltigkeits-Aspekt ins Zentrum. So bestehen die Brillen zu 100 Prozent aus recyceltem Material. “Anfangs dachte ich, dass alle in Österreich produzierten Materialien automatisch die nachhaltigsten sind. Doch ich habe schnell gelernt, dass dies
nicht immer der Fall ist”, so Thiem. Er habe sich daher auf die Suche nach den nachhaltigsten Materialen gemacht und wurde quer über den Globus verteilt fündig. In der Beschreibung der Brillen gibt es eine genaue Auflistung über die verwendeten Materialen. So besteht auch das Etui aus recycelten Pet Flaschen, die aus den Ozeanen gefischt wurden.

Die Produktmarke “Thiem View” wurde mit den Wiener Agenturen Ghost B.M. und Follow Austria geschaffen. In der Vergangenheit hat sich Thiem oft mit Sonnenbrillen von Oaskley und Red Bull Spect sehen lassen. Eine Produktion durch diese Firmen stand nicht im Raum. “Von Anfang an wollte ich, dass diese Marke nur von meinem Team und mir entwickelt wird, damit wir vollständige Freiheit haben und tun können, was wir wollen”. So müsse man keine Rücksicht auf andere bei Design und Material nehmen. Eine Kooperation in der Zukunft will Thiem jedoch nicht ausschließen. Red Bull sei demnach bereits ein langjähriger Partner des Niederösterreichers und habe “immer unglaubliche Ideen”.

Balance zwischen Unternehmertum und Profisport

Die Brillen sind zudem ein Tribut an Thiems größten sportlichen Erfolg. Die Modellnamen beziehen sich auf den Sieg des Niederösterreichers bei den US-Open im Jahr 2020. Dabei wurde auch die Saite des Finalschlägers in den Rahmen der Brillen eingearbeitet. Sollten weitere Triumphe auf der großen Tennisbühne folgen, kommen auch weitere Modelle auf den Markt. “Ich denke, dass Menschen eine stärkere Verbindung zu einem Produkt aufbauen können, wenn sie eine Vergangenheit damit teilen. Ich bin unglaublich stolz darauf, dass ich damals den US-Open-Titel gewonnen habe und vielen Menschen Freude bereiten konnte. Mit meinen Sonnenbrillen
möchte ich diese Erinnerung wieder aufleben lassen”, sagt Thiem.

Das Ende seiner unternehmerischen Tätigkeiten sei für Thiem damit aber noch lange nicht erreicht. Auch in Zukunft will Thiem bei Startups als Investor eine Rolle spielen und auch im Immobilien-Bereich weiterhin vertreten und sich dort stetig vergrößern. Oberste Priorität liege derzeit aber im sportlichen Bereich: “Das Wichtigste für mich ist, im Tennis wieder Anschluss zu finden. Es geht stetig bergauf, und ich tue alles dafür, dass ich wieder ganz nach oben aufsteige”.

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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