18.05.2022

DLD Munich 22: “Bringen frühzeitig die Stars von morgen auf die Bühne”

Im Interview erklärt DLD-Mitgründerin und Geschäftsführerin Steffi Czerny, was Teilnehmer:innen bei der DLD Munich 22 erwartet und wie Innovation zur Lösung der größten Probleme beitragen kann.
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DLD Munich 22 - DLD-Geschäfstführerin Steffi Czerny
DLD-Geschäfstführerin Steffi Czerny | (c) DLD Media
kooperation

Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause findet von 20. bis 22. Mai wieder eine Ausgabe der DLD-Konferenz in München statt. Bei dieser steht wie immer die Vernetzung von Entscheider:innen im Vordergrund. Mitgründerin und Geschäftsführerin Steffi Czerny will dabei auch “Hidden Champions” aus dem Innovationsbereich vor den Vorhang holen. Darüber, über die Corona-Pause, die größten Herausforderungen der Menschheit und was Teilnehmer:innen bei der DLD Munich 22 erwartet, sprach sie mit dem brutkasten im Interview.


Die letzte DLD Munich-Konferenz hat knapp vor dem Ausbruch der Pandemie stattgefunden und geht nun vom 20. bis 22. Mai wieder an den Start. Wie war die Zwischenzeit für Euch, wie habt Ihr sie genützt?

Auch wenn in den letzten beiden Jahren unsere Flagshipkonferenz DLD Munich mit über 1.000 Teilnehmer:innen nicht möglich war, haben wir die Zeit genutzt, um die DLD-Community weiterhin zusammen zu bringen. Wir haben zum Beispiel das digitale Format DLD Sync eingeführt, in dessen Rahmen wir regelmäßig Expert:innen aus den verschiedensten Bereichen in kurzen Sessions zu einem interdisziplinären Austausch bitten und damit neue Impulse setzen. Dieses Format führen wir auch nach wie vor fort. Im Juni und September letzten Jahres haben wir außerdem zwei Events in München organisiert. Bei der DLD Summer und der DLD Circular haben wir an jeweils einem Tag in etwas kleinerem Rahmen Expert:innen und Publikum zu hybriden Veranstaltungen versammelt und so auch entlang strenger Corona-Richtlinien die Möglichkeit zum persönlichen Austausch fortgesetzt.

Was sind Deine persönlichen Learnings aus der Pandemie?

Ganz klar: Nichts kann eine Konferenz vor Ort ersetzen! Vor der Pandemie war das nichts außergewöhnliches mehr. Aber die zwei Jahre haben mir verdeutlicht, dass nichts über den persönlichen Austausch live vor Ort geht. Außerdem hat sich gezeigt, wie wahr das DLD Motto “expect the unexpected” ist – sowohl im negativen als auch im positiven Sinne. Man muss immer auf alles gefasst sein. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass es nun wieder mit der DLD Munich 22 weitergeht.

Hat die Pandemie am Event-Konzept etwas verändert?

Am Konzept vor Ort hat sich nichts geändert. Wir werden weiter auf hybride Veranstaltungen setzen und Personen, die nicht in München dabei sein können, ermöglichen, die Konferenz digital zu verfolgen. Aber das kann und wird das Erlebnis des persönlichen Austausches und Kontaktes nicht ersetzen.

Was erwartet uns bei der heurigen Konferenz?

DLD steht seit jeher dafür, frühzeitig die Stars von morgen auf die Bühne zu bringen. Denn sie sind es, die die Welt entscheidend verändern und uns mit bahnbrechenden Innovationen überraschen werden. Wir setzen deshalb in diesem Jahr mehr denn je auf diese “Hidden Champions”, die bald schon die neuen Superstars der Szene sein werden und auf ein kuratiertes Publikum, das auch jenseits der Bühne die Inhalte und Themen von DLD Munich 22 vorantreiben wird.

Du bist in Kontakt mit vielen Top Entscheider:innen des Landes: wie ist die Stimmung unter ihnen?

Wir sehen nach wie vor eine positive Grundstimmung, mit der die Entscheider:innen in die Zukunft blicken – dieser optimistische Blick macht auch die DLD aus. Natürlich stehen wir vor großen Herausforderungen. Die Pandemie hat zwar an Dynamik verloren, dafür haben sich neue herauskristallisiert, wie der Krieg in der Ukraine, und der Klimawandel ist und bleibt eine Herausforderung. Die Top Entscheider:innen des Landes gehen diese aber mit innovativem Geist an, um Lösungen zu finden.

Wie werden wir als Gesellschaft und als Wirtschaft mit Herausforderungen wie Klimawandel, Pandemie, der Krieg, Energiepreise und Lieferketten umgehen können? Was braucht es dafür?

Ich bin überzeugt davon, dass wir mit den neuen Realitäten und Herausforderungen umgehen können. Natürlich sind diese gewaltig, aber genau dafür sind Konferenzen wie die DLD Munich 22 da. Sie fungieren als Think Tanks, durch die Expert:innen aus den verschiedensten Bereichen miteinander vernetzt werden. So werden wir beispielsweise Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, mit dem italienischen Architekten und Ingenieur Carlo Ratti für einen Austausch rund um die Stadt der Zukunft zusammenbringen. Das ist eine Verbindung, die sich so nicht einfach ergibt, aber genau davon lebt unsere Konferenz.

Was ist Deine Prognose für die Gesellschaft und für die Wirtschaft in den kommenden Monaten? Auf was kommt es jetzt an und was können wir tun, um die Krisen abzumildern?

Eine Prognose kann und will ich nicht abgeben. Ich habe das wahnsinnige Glück, in Friedenszeiten aufgewachsen zu sein und noch keinen Krieg direkt miterleben zu müssen. Ich bin von Grund auf sehr positiv eingestellt und mit diesem Optimismus gehe ich auch die DLD an. Wir wollen in diesem Rahmen schließlich die Dinge vorantreiben, im positiven Sinne. Dafür verknüpfen wir Leute, die an Entwicklungen für die Zukunft arbeiten und diese gemeinsam mit innovativen Lösungen vorantreiben wollen.

Welche Rolle spielen in dieser Zeit Unternehmer:innen und braucht es jetzt mehr denn je Mut zur Innovation?

Absolut! Gerade sehen wir uns von einer Situation überrascht, auf die wir nicht vorbereitet sind. Diese müssen wir nun angehen und an Lösungen arbeiten. Ich bin überzeugt, dass es viele Expert:innen gibt, die bereits an Innovationen arbeiten, die uns in der Zukunft helfen werden, die aber jetzt noch unbekannt sind. Ein gutes Beispiel ist hier Ugur Sahin, der mittlerweile als Biontech Gründer überall bekannt ist. Als er 2015 bei der DLD Summer das erste Mal auf unserer Bühne stand, kannte ihn noch niemand. Und auf solche Persönlichkeiten setzen wir in diesem Jahr wieder ganz verstärkt, zum Beispiel mit Professor Andrea Pfeifer. Sie ist Gründerin und CEO von AC Immune, einem Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Diagnostika und Therapien für neurodegenerative Erkrankungen spezialisiert hat und an einem Impfstoff gegen Alzheimer arbeitet.

Kann eine Konferenz einen konkreten Beitrag für die Lösung der großen Probleme leisten?

Wir wollen Orientierung bieten und mit einem hochkarätigen Line-up aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Technologie Chancen in unsicheren Zeiten aufzeigen. Dafür haben wir unser Motto “Reality Rules?!” gewählt, das in unserer heutigen Welt, die von rasanten Veränderungen geprägt ist, nicht passender sein könnte.

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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