05.12.2018

“Digital Europe”: 9,2 Milliarden Euro für den digitalen Wandel

Im Telekommunikationsrat in Brüssel haben sich die EU-Staaten auf eine gemeinsame Position für das EU-Förderprogramm "Digital Europe" geeinigt. Über dieses Programm sollen ab 2021 rund 9,2 Milliarden Euro in die Förderung des digitalen Binnenmarktes fließen.
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Startup-Paket
(c) Hörmandinger; Margarete Schramböck

Die EU-Staaten haben sich bei einem Treffen des Telekommunikationsrates in Brüssel auf eine gemeinsame Position für ein EU-Förderprogramm geeinigt, um den digitalen Wandel in Europa voranzutreiben. Über das sogenannte “Digital Europe”-Programm sollen Schlüsselkapazitäten in den Zukunftsthemen Hochleistungsrechner, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, digitale Kompetenz und Zusammenarbeit gefördert werden.

Schramböck: Digitaler Binnenmarkt soll Startups in Europa halten

“Digital Europe”: 9,2 Milliarden Euro ab 2021

Das EU-Förderprogramm soll 2021 starten und 9,2 Milliarden Euro umfassen. Es ist Teil des Kapitels “Binnenmarkt, Innovation und Digitales” im Vorschlag zur mehrjährigen Finanzplanung der Europäischen Union. Dementsprechend bedarf die Bereitstellung und genaue Aufteilung der Mittel noch einer weiteren Beschlussfassung. In einer ersten Stellungnahme begrüßt die österreichische Digitalministerin Margarete Schramböck die Beschlussfassung: “Wenn Europa beim digitalen Wandel vorne mit dabei sein will, müssen wir entsprechende Mittel dafür bereitstellen. Erstmals wird es im mehrjährigen Finanzrahmen der EU einen eigenen Schwerpunkt für Digitalisierung geben. Europa investiert 9,2 Milliarden Euro, um die Wirtschaft und Innovationskraft zu stärken.”

Digitalen Binnenmarkt stärken

Das Programm wurde laut Schramböck federführend durch das Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) im Rahmen des österreichischen Ratsvorsitzes verhandelt. Durch die Einigung würde man die richtigen Weichen stellen, um den digitalen Binnenmarkt und Standort zu stärken. “Ein Europa das schützt, gilt natürlich auch für die Zukunft des Standortes. Damit leisten wir einen Beitrag zur Sicherung des Wohlstands und der Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung. Für mich als Digitalministerin ist dieser Beschluss ein wichtiges Signal Richtung Zukunft”, so Schramböck.

Archiv: Margarete Schramböck im Video-Interview über die Bedeutung des digitalen Binnenmarktes für Startups

Vom informellen Rat für Wettbewerbsfähigkeit mit der Bundesministerin Margarete Schramböck, über die ihre Pläne für die Ratspräsidentschaft, die AI-Ausstellung im Future Space, die Handelszuspitzung mit dem USA Präsident Trump uvm!

Gepostet von DerBrutkasten am Montag, 16. Juli 2018


=> Europäischer Rat 

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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