17.08.2023

Die Vollpension hat ihre Digitalisierungsmaßnahmen kritisch durchleuchtet – und daraus gelernt

Im Rahmen eines von der Wirtschaftsagentur Wien geförderten Projekts wurden die bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen des Sozialunternehmens Vollpension mit dem Konzept des "Digitalen Humanismus" aus ethischer Sicht analysiert und kritisch durchleuchtet. Mit Erkenntnissen, die als Vorbild für andere Unternehmen gelten könnten.
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Vollpension, digitaler Humanismus
(c) Vollpension - Das Vollpension-Team begibt sich unter den Mantel des Digitalen Humanismus.

Das Wiener Sozialunternehmen Vollpension mit Fokus auf Generationendialog und Reduktion von Altersarmut und -einsamkeit trat ursprünglich in der Gastronomie mit diesen beiden Impactzielen an. Es betreibt zwei Generationencafés und einen To-Go Standort in Wien, und hat Covid-19-krisenbedingt immer mehr auch die Digitalisierung als Sweet Spot für Social Impact ausgemacht.

Vollpension: ein Mittler zwischen Generationen

So entstanden mit der “Vollpension Backademie” beispielsweise Online-Backkurse von Omas und Social Media-Kampagnen als “bunte Mittler” zwischen den Generationen. Dem Team wurde dabei eines klar: “Die Digitalisierung ist ein Hebel, um mit dem Social Business noch wirkungsstärker ältere Menschen bei der Inklusion und im Generationendialog zu fördern.”

Im Laufe der Zeit rückte jedoch eine Frage immer mehr in den Fokus: Wie sieht es mit ethischen Aspekten der Digitalisierung aus?

Im Rahmen eines von der Wirtschaftsagentur Wien geförderten Projekts wurden – um diesen Punkt zu durchleuchten – die Digitalisierungsmaßnahmen mit dem Konzept des “Digitalen Humanismus” aus ethischer Sicht analysiert, kritisch durchleuchtet und, im Falle von ethischem Handlungsbedarf konkrete Lösungsansätze entwickelt. Das dabei entstandene Paper soll als Praxisleitfaden für andere (Sozial-)Unternehmen dienen.

Mensch im Mittelpunkt

Mit diesem Konzept sollen diese angeregt werden, den Menschen bei technologischen Projekten stets im Mittelpunkt zu behalten. Menschen und Natur sollen als Menschen bzw. als Natur respektiert und nicht als Maschinen verstanden werden, so das Vorhaben.

Zur Einordnung: 2019 wurde das an der TU Wien von vielen Expert:innen verfasste “Wiener Manifest zum Digitalen Humanismus” unterzeichnet und vorangetrieben. Eine dieser Maßnahmen ist der Call “Roadmaps digitaler Humanismus” der Wirtschaftsagentur Wien. Gemeinsam mit Peter Kirchschläger, dem Vorsitzenden des Instituts für Sozialethik an der Universität Luzern, setzte sich die Vollpension schließlich zum Ziel, einen Praxisleitfaden für kleine und mittelständische Unternehmen zu schaffen, der dabei helfen soll, die wesentlichen Fragen des Digitalen Humanismus bei der voranschreitenden Digitalisierung von Unternehmen zu durchleuchten und sinnvolle Schritte zu setzen.

“Den meisten Unternehmen ist gar nicht klar, wie viel Datenverarbeitung im Tagesgeschäft stattfindet. Es sollte auch nicht die Aufgabe von Unternehmen sein, sich damit zu beschäftigen. Es braucht hier klare Regularien nach dem Wertekatalog des digitalen Humanismus, damit hier langfristig gewährleistet wird, dass wir uns in Fragen der Digitalisierung in die richtige Richtung bewegen”, so Kirchschläger.

Digitaler Humanismus

Definition: “Der Digitale Humanismus stellt den Menschen ins Zentrum der digitalen Transformation. Viele Mythen seit der Antike bis ins heutige Hollywood kreisen um dieses Verhältnis Mensch bzw. Maschine. In manchen Mythen ist der Mensch nur eine Maschine, in anderen ist die Natur als Ganzes eine Maschine, in anderen unterjochen Maschinen Menschen, und manche Utopisten glauben, dass das endgültige Reich der Freiheit darin bestehen wird, ausschließlich Maschinen arbeiten zu lassen”, heißt es in der Studie.

Und weiter: “Ein digitaler Humanismus transformiert den Menschen nicht in eine Maschine und interpretiert Maschinen nicht als Menschen. Er hält an der Besonderheit des Menschen und seiner Fähigkeiten fest und bedient sich der digitalen Technologien, um diese zu erweitern, nicht um diese zu beschränken. Der Digitale Humanismus strebt nach einer humanen und gerechten Zukunft für die Menschheit. Digitalisierung wird dafür als Mittel verstanden, das die Menschen von unnötigen Aufgaben entlasten soll. In der Verantwortung bleiben dabei die Menschen, denn Maschinen wird die Möglichkeit der Verantwortungsübernahme abgesprochen.”

Vollpension und die drei Schritte

Die Vollpension hat, mit dieser Prämisse, in einem ersten Schritt die Ideen des Digitalen Humanismus, die Inhalte des “Wiener Manifest für Digitalen Humanismus” sowie dazu ergänzend die Prinzipien des Projekts einer Internationalen Agentur für Datenbasierte Systeme (IDA) in einen Fragenkatalog transformiert, mit denen die Geschäftstätigkeit des Sozialunternehmens dahingehend untersucht werden konnte, wo aus ethischer Sicht mögliche Handlungsfelder bestehen würden.

In einem zweiten Schritt wurde überprüft, welche Fragen für die Vollpension von konkreter Relevanz sind bzw. zu welchen Fragen das Sozialunternehmen einen Beitrag leisten könnte. Um mit diesen Inhalten des Digitalen Humanismus im Unternehmen konkret arbeiten zu können, wurden in einem dritten Schritt thematische Cluster (etwa Datenschutz) gebildet und diese mit konkreten Handlungsfeldern inhaltlich gefüllt. Konkret hier nachzulesen.

Eine der Erkenntnisse dabei war, dass sich die Zusammenarbeit mit Anbieter:innen bzw. das Vertrauen in deren Praxis und deren Informationen als wesentlich erweise. Aus einer ethischen Perspektive lässt sich diesbezüglich erkennen, dass es die Möglichkeiten übersteigt und außerhalb der Expertise eines Unternehmens liege sowie nicht zu den Kernaufgaben eines Unternehmens gehöre, selbst zu überprüfen, ob sich Anbieter:innen an das Menschenrecht auf Datenschutz und Privatsphäre halten oder nicht.

Dies wurde auch, laut dem Unternehmen, deutlich sichtbar, als die Vollpension eine entsprechende Abklärung bei einer/m Anbieter:in vorgenommen und folgende (in der Studie veröffentlichte) Antwort erhalten hat:

“Ja, Recht auf Datenschutz steht für uns ganz weit oben, weil es ja auch irgendwo Alleinstellungsmerkmal unseres Tools ist. Aber gleichzeitig auch, weil wir natürlich daran glauben, dass die Daten in den Händen der falschen Menschen großen Schaden anrichten können und dementsprechend ist bei uns alles konsensbasiert. Es ist ein bisschen schwierig. Ich versuche mal so ein bisschen auszuholen. Ich sehe das so, dass die Datenschutzbestimmungen in der Europäischen Union sicher nicht die restriktivsten international sind. Wir versuchen, nach Kräften zu entsprechen und auch mit aktueller Rechtsprechung immer mitzuhalten, haben das auch an vielen Orten schon übererfüllt, was sich dann im Nachhinein gelohnt und auch für unsere Kunden tatsächlich gelohnt hat, weil die Rechtsprechung dann oft nachgezogen hat. Wir haben zum Beispiel immer unseren Kunden empfohlen, ausschließlich konsensbasiert die Dinge zu verschicken. Gleichzeitig ist das natürlich ein Stück weit auch ein Werkzeug. Sprich: Wir können nicht überwachen, welche Daten jemand von einer Liste zum Beispiel abliefert. Wir zwingen ihn dann auch immer dazu, einen Grund anzugeben, warum er mit diesen Daten arbeiten darf. Wir können dies natürlich nicht überprüfen. Das ist einfach außerhalb unserer Möglichkeiten zu überprüfen, ob der dabei lügt. (…) Aber natürlich können wir nicht kontrollieren, wenn er zum Beispiel eine Liste hochlädt, wo diese Daten tatsächlich herkommen.»

An diesem Beispiel wird deutlich: Hinsichtlich der Durchsetzung der Menschenrechte – in diesem Fall des Menschenrechts auf Privatsphäre und Datenschutz – wäre es laut der Vollpension notwendig, dass der liberale Rechtsstaat bzw. die internationale Gemeinschaft Unternehmen gezielt entlasten, die Achtung der Menschenrechte gewährleisten, für Rechtssicherheit sorgen und rechtliche Normen, die offline selbstverständlich durchgesetzt werden, auch online bzw. im digitalen Bereich ebenfalls konsequent durchsetzen würde.

Bisher sei dies nicht oder zu wenig der Fall. Daher wäre, laut dem Impact-Startup, die Schaffung einer Internationalen Agentur für Datenbasierte Systeme (IDA) bei der UN notwendig, die als Plattform für die technische Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Transformation und datenbasierten Systemen (DS) zur Förderung von Menschenrechten, Sicherheit und friedlicher Nutzung von DS agieren soll.

Ein Leitfaden?

Neben weiteren Erkenntnissen zu Bewusstsein, Verantwortung, datenbasierten Systeme und technologischen Hilfsmittel (für Senior:innen) konnte das Unternehmen im Rahmen des Projekts konkrete Hausaufgaben für sich selbst identifizieren. Die womöglich auch für andere als Leitfaden dienen könnten. Hier die einzelnen Punkte:

1. Nicht alle Anbieterinnen sind aus der EU und unterliegen der DSGVO. Es ist nun zu prüfen, ob dies gewährleistet werden kann, damit die Einhaltung der DSGVO vorausgesetzt werden kann.

2. Bisher hat Vollpension ausschließlich digitale Bewerbungswege eröffnet, um bereits im Zuge des Bewerbungsprozesses eine erste Vorselektion hinsichtlich Medienkompetenz geschehen zu lassen, welche dann später im Arbeitsalltag gebraucht wird. Die Vollpension wird nun diesen Punkt dahingehend anpassen, den Bewerbungsprozess inklusiver zu gestalten und zu ermöglichen, die für die Ausübung des Berufs notwendige Medienkompetenz auch nachträglich durch eine gründliche Einschulung zu erreichen.

3. Darüber hinaus hat das Sozialunternehmen für sich den Weg gewählt, im Rahmen dieses Projektes einige Schwerpunkte zu setzen und mit einigen Clustern zu beginnen. Weitere Aspekte sollen nun in Zukunft angegangen werden.

4. U. a. wird das Sozialunternehmen stets prüfen, wie datenbasierte Systeme zu mehr Produktivität im Unternehmen führen können, ohne gleichzeitig aber Arbeitsplätze wegzurationalisieren und die Inklusion der für den Bereich relevanten Mitarbeiterinnen zu gefährden. Dies betrifft alle Unternehmensbereiche – von der Verteilung von Aufgaben innerhalb des Unternehmens über Projektmanagement hin zur Verarbeitung von E-Mails.

5. Das Sozialunternehmen verfolgt das Ziel, eine moderne Organisation zu sein und datenbasierte Systeme im Sinne erhöhter Effizienz einzusetzen. Alle Mitarbeiter:innen, die innerhalb des Unternehmens mit digitalen Systemen arbeiten, haben zur Aufgabe, datenbasierte Systeme-Tools zu finden und in ihre Prozesse zu integrieren, um erhöhte Produktivität vor allem bei sich wiederholenden Aufgaben herzustellen. Gleichzeitig haben im Sozialunternehmen Inklusion und das soziale Klima einen erhöhten Stellenwert.

Eine Organisationsentwicklung, die beides berücksichtigt, sei an dieser Stelle essentiell, wenn digitaler Humanismus die Zukunft des Unternehmens prägen soll. Hierzu werde es Prozesse mit externen Beratern geben, um diesbezüglich mit Hilfe eines Außenbildes eine kohärente Lösung schaffen zu können.

6. Zukünftig wird vor Inbetriebnahme von neuen Tools ein Wertekatalog herangezogen und verantwortliche Mitarbeiter:innen werden darauf sensibilisiert. Digitaler Humanismus wird Teil der Mitarbeiter:innen-Akademie und in Grundlagen allen Mitarbeiter:innen beim Onboarding näher gebracht.

7. Im Rahmen dieses Projekts wurde deutlich, dass viele Anliegen nur im Zusammenwirken mit Anbieter:innen umgesetzt werden können.

8. Schließlich hat sich die Notwendigkeit herauskristallisiert, dass der liberale Rechtsstaat und die internationale Gemeinschaft hinsichtlich der digitalen Transformation und dem Einsatz von datenbasierten Systemen dringend – auch zur Entlastung von Unternehmen – Rechtssicherheit sowie die Durchsetzung der Menschenrechte nicht nur offline, sondern auch online bzw. im digitalen Bereich garantieren muss.

Vollpension: “Digitale Transformation birgt Chancen und Risiken”

“Dies ist aktuell noch nicht der Fall. Die digitale Transformation und datenbasierte Systeme (DS) bergen ethische Chancen und ethische Risiken. DS können die Menschenrechte und die Nachhaltigkeit fördern, aber auch die Menschenrechte verletzen und unseren Planeten zerstören. (…) Daher ist es notwendig, so im Report beschrieben, ethische Chancen und ethische Risiken sowie menschenrechtsfördernde Chancen und menschenrechtliche Risiken genau und frühzeitig zu identifizieren, um die Chancen nachhaltig nutzen und die Risiken beherrschen oder vermeiden zu können.”

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Wirtschaftsminister Martin Kocher während seiner Keynote am Technology Impact Summit | Foto: Technology Impact Summit
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Über 300 Expert:innen und internationale Wissenschaftler:innen tauschten sich am vergangenen Donnerstag in der Grazer Seifenfabrik über unterschiedliche Aspekte Künstlicher Intelligenz aus. Ziel des Formats: Einen holistischen Blick einzunehmen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken. Der Technology Impact Summit ist eine gemeinsame Initiative von Universität Graz, Technische Universität Graz, Joanneum Research und FH Joanneum.

brutkasten präsentierte neue KI-Serie bei Pre-Event

Eingestimmt wurde sich auf den Summit bereits am Vorabend bei einem Pre-Event im Grazer Unicorn. brutkasten-Chefredakteur Dominik Meisinger stellte dabei die neue multimediale brutkasten-Serie “No Hype KI” vor, die gemeinsam mit mehreren namhaften Partnern – darunter die Universität Graz – umgesetzt wird.

Zudem lieferten Albin Skasa, Geschäftsführer des Startups medaia GmbH, das hinter der App SkinScreener steht, sowie Oliver Kröpfl, Vorstand der Steiermärkischen Sparkasse, im Interview Einschätzungen zu den Herausforderungen und der Finanzierungssituation von KI-Startups.

Keynote von Wirtschaftsminister Kocher am Technology Impact Summit

Am Donnerstag startete der Summit mit Großworten von Ministerin Karoline Edtstadler und der steirischen Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (beide ÖVP). Anschließend diskutierten die Rektoren der vier veranstaltenden Institutionen Horst Bischof (TU Graz, KI-Beirat der österreichischen Bundesregierung), Heinz Mayer (Joanneum Research), Martin Payer (FH Joanneum) und Peter Riedler (Universität Graz) kurz und prägnant mit Moderatorin Fanny Stapf über den akademischen Zugang zu Künstlicher Intelligenz.

Die erste Keynote hielt dann Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher. Er verwies dabei auf das Potenzial künstlicher Intelligenz im Kampf gegen den Fachkräftemangel: “Im demografischen Wandel mit weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter bieten Automatisierung und Künstliche Intelligenz die Möglichkeit, unseren Lebensstandard zu erhalten und zu verbessern”, sagte Kocher.

Die Arbeitsproduktivität steige in der Europäischen Union trotz zunehmender Digitalisierung aber nur schwach an. Das Wachstumspotenzial der Zukunft verortete Kocher in Effizienzsteigerungen, die durch neue Technologien erwirkt werden können. Die neue KI-Verordnung der EU, den AI Act, bezeichnete Kocher als “gute Kompromisslösung”.

Liessmann vs. Mayer-Schönberger

Philosoph Konrad Paul Liessmann (Universität Wien) und Viktor Mayer-Schönberger (Oxford University) diskutierten durchaus kontrovers über die Frage, wer künftig die Oberhand haben wird – Mensch oder Maschine. Liessmann sieht in Künstlicher Intelligenz eine Nivellierung nach unten, die Jobs mit intellektuellem Potenzial nicht gefährden wird. Chatbots greifen auf historische Daten zurück und hätten wenig Möglichkeiten, sinnvoll zu kontextualisieren und eigene Gedanken zu formulieren oder sinnerfassend in die Zukunft zu blicken. Mayer-Schönberger hingegen relativierte und argumentierte, dass weite Teile der Wissenschaft auf bereits erbrachten Inhalten aufbauen. Er warnte davor, kreative Schöpfungen überzubewerten.

Near Futures Debate: Wo steht Europa bei KI?

Ab Mittag ging es am Technology Impact Summit dann ab in die “Near Futures Debates”. Dabei standen sich jeweils zwei Speaker:innen gegenüber, die ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten. Jana Lasser, Professorin an der Universität Graz, diskutierte etwa mit Apollo.ai-Gründer Mic Hirschbrich über die Position Europas bei KI.

Jana Lasser (Universität Graz) und Mic Hirschbrich (Apollo.ai)

Lasser argumentierte dabei, dass es Europa an der Infrastruktur für die großen generativen Modelle mangele. Ihre Schlussfolgerung: “Die Chance liegt in der Spezialisierung und in qualitativ extrem hochwertigen Daten in einzelnen Segmenten. Das ist in Reichweite!” Die Austauschprozesse in der Europäischen Union im wissenschaftlichen Bereich würden “die optimale Basis für diese Vision” liefern.

Hirschbrich, der in der Vergangenheit als brutkasten-Kolumnist aktiv war, argumentierte, dass die aktuelle Diskussion zu stark auf ChatGPT fokussiert sei. “Der Diskurs muss weiter gefasst werden, um eine einheitliche Regulierung mit den Vereinigten Staaten zu finden und keine europäische Insellösung zu kreieren, die zu Wettbewerbsnachteilen führen kann”, sagte der Apollo.ai-CEO.

Near Features Debates: AI Act, Inklusiver Zugang zu KI, Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Thomas Burri (Universität St. Gallen) und Jeannette Gorzala (European AI Forum)

In einer weiteren “Near Future Debate” diskutieren Jeannette Gorzala vom European AI Forum und Thomas Burri von der Universität St. Gallen über den AI Act. Gorzala sieht den Gesetzesrahmen als Framework, das Unternehmen Sicherheit gibt und Skalierung auf einem attraktiven Markt ermöglicht. Sie verwies dazu auch auf das Beispiel OpenAI: Nach ursprünglichen Drohungen, sich aus Europa zurückzuziehen, eröffnet das US-Unternehmen nun Büros in Brüssel, Dublin und Paris. Burri hingegen spricht von einer enormen Verunsicherung und Rechtsunsicherheit, die durch die europäische Gesetzgebung ausgelöst wurden. 

In weiteren “Near Futures Debates” diskutierten einerseits Sonja Schmer-Galunder (University of Florida) und Markus Kneer (Universität Graz) die ethischen Aspekte der Künstlichen Intelligenz und hinterfragten dabei, ob es ausreichend inklusive Zugänge zur Technologie gibt. Andererseits debattierten Harald Leitenmüller von Microsoft und Stefan Thalmann von der Universität Graz die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt.

Aktuelle KI-Use-Cases in “Lightning Talks” am Technology Impact Summit

Julia Shaw (University College London)

Von den Debatten über die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI richtete sich der Fokus am Nachmittag dann auf Use Cases aus der Wirtschaft. In den “Lightning Talks” stellten Unternehmen ihre Anwendungsfälle vor. Beispiele lieferten LexisNexis, PwC, Schiefer Rechtsanwälte, Erste Group, Aileen Health, Grant Thornton und ACP.

In der abschließenden Keynote widmete sich Julia Shaw (University College London) dem “Tanz des Gehirns mit der KI”. “Erinnerungen sind modifizierbar”, hält Shaw fest. Das System Gehirn sei dafür programmiert, sich gut, aber nicht perfekt zu erinnern. Ähnlich verhalte es sich auch mit KI.

“Das Beste, was Künstliche Intelligenz derzeit kann, ist fiktionale Geschichten zu erzählen”, kommentierte die Forscherin die hohe Fehlerquote der Ergebnisse. Auch darin erkennt sie eine Parallele zu Menschen, die im normalen Gespräch ebenfalls selbstsicher falsche Inhalte verbreiten.

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