11.11.2021

Die Teigtasche: Vom kältesten Punkt Russlands zur Teigtasche in Österreich

Jakob Strzalkowski wollte seine Geschmäcker der Kindheit nicht missen und gründete deshalb "Die Teigtasche".
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Die Teigtasche, Teigtaschen, Pierogi,
(c) Die Teigtasche - Jakob Strzalkowski, Gründer von "Die Teigtasche".

Es sind oftmals kleine Schubser einer urplötzlichen Situation, die Erinnerungen wecken. Ein Duft, das Kosten einer lang verschmähten Speise, die Gehirnwindungen aktiviert oder einfach die Erinnerung daran, wie das “Essen bei Oma” in der Kindheit geschmeckt hat. Kurzum, es weckt Begehren. So ähnlich scheint es Jakob Strzalkowski gegangen zu sein, als er “Die Teigtasche” gegründet hat.

“Nach einem durchaus radikalen Branchenwechsel habe ich mich von meiner ursprünglichen Profession als Prozessingenieur auf meine polnischen Wurzeln und meine Leidenschaft für köstliche Spezialitäten und Kreativität besonnen”, sagt er. “Was als romantische Idee begonnen hat, nämlich den Geschmack meiner Kindheit nach Österreich zu bringen, ist nun in Form eines Startups Wirklichkeit geworden.”

Sonntags immer Pierogi

Der Gründer hat es seinen polnischen Eltern zu verdanken, dass er, obwohl in Österreich geboren und aufgewachsen, nie seine Wurzeln verloren hat. Die Besuche bei seinen Großeltern in Polen lassen ihn von einer Wohlfühlküche sprechen, die seinen Zugang zu Ernährung und Genuss maßgeblich geprägt hat. Die polnischen Teigtaschen (Pierogi) standen jeden Sonntag am Mittagstisch, wie er sagt.

“Das Wort Pierogi geht angeblich auf das urslawische ‘pirъ’ zurück, was soviel wie ‘Fest’, ‘Gelage’ bedeutete. Und genau das ist es. Ein Fest für den Gaumen”, schwärmt Strzalkowski und erzählt von seinem Werdegang.

(c) Die Teigtasche – Das Startup von Jakob Strzalkowski hat über 20 saisonal variierende Sorten von Teigtaschen im Angebot.

“Nach kurzer Zeit in der Privatwirtschaft als Prozessingenieur hatte ich bereits viel von der Welt gesehen, vom kältesten Punkt Russlands bis zur größten Ölraffinerie der Erde in Indien. Überall war ich unterwegs und überall habe ich gegessen. Als meine erste Tochter zur Welt kam, war der Moment gekommen, an dem mir klar wurde, damit ist Schluss. Meine mittlerweile zwei Töchter möchte ich gut und gesund ernähren, ohne dabei den Geschmack meiner eigenen Kindheit zu vernachlässigen”, sagt er.

Nach längerer Suche arbeitet er nun mit handverlesenen Partnerproduzenten in Warschau zusammen. Neben der glutenfreien Linie mit vorwiegend veganen, aber auch vegetarischen Füllungen verfolgt er mit der “klassischen Linie” Hausmannskost mit ebenfalls vorwiegend vegetarischen Füllungen.

“Unendliche Möglichkeit”

“Wichtig ist mir, dass alle mitessen können: glutenfrei, vegan, laktosefrei, fruktosefrei und selbstverständlich ohne Zusatz von Konservierungsmitteln, Farbstoffen oder Geschmacksverstärkern. Für alle ist etwas dabei, denn die Möglichkeiten für Teigtaschen sind unendlich”, so der Founder weiter.

Im Detail: Das Startup verfügt über zwei Linien von Teigtaschen und insgesamt über 20 saisonal variierenden Sorten. Im klassischen Weizenteig gibt es (die einzige) Fleischfüllung mit Pfeffernote. Auch polnische Klassiker wie Kraut & Pilze, Teigtaschen nach ruthenischer Art mit Erdäpfel, Zwiebel und Topfen, sowie andere vegetarische Optionen stehen zur Auswahl.

Im Webshop gibt es zusätzlich zwölf weitere Sorten, die je nach Saison und Verfügbarkeit variieren. Etwa Apfelstrudel oder Marille, pikante Füllungen wie Linsen und Ingwer.

Die Teigtasche setzt auf Regionalität

“Dies ist dem Umstand geschuldet, dass unsere Produzenten Qualität vor Quantität stellen und für jede Bestellung frische Teigtaschen mit möglichst regionalen Zutaten hergestellt werden. Das ist wichtig, da wir keinerlei Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel oder sonstige Zusätze wie Farbstoffe in unseren Teigtaschen sehen wollen” betont Strzalkowski.

Im Sommer 2021 launchte der Gründer “Die Teigtasche – Bistro” in Podersdorf in Kooperation mit der Kiteschule Kite2fly. Für nächsten Sommer ist etwas Ähnliches in Planung. Wer mehr über das Startup erfahren will, hat am Dienstag Abend bei “2 Minuten 2 Millionen” Gelegenheit dazu. Weiters dabei: ERAgrip, Ski & Berg, Oll Inn und tecet.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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