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Der erste in der aktuellen Folge von “Die Höhle der Löwen” war Benjamin Koch. Bei Capanova dreht sich alles um die männliche Haarpflege und das Haarstyling. Während einer Südamerika-Reise vor drei Jahren griff er auf örtlich erhältliche Haarstylingprodukte zurück. Doch zurück in Deutschland stellte er Haarausfall und Ergrauung fest. “Das Produkt aus Südamerika war voll mit Chemie. Das war absolutes Gift für meine Haare und meine Kopfhaut”, so Benjamin Koch.
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Nach eineinhalb Jahren “Forschung und Entwicklung” präsentiert der gelernte Marketing- und Kommunikationswirt nun seine Capanova-Produkte, die das NATRUE-Siegel tragen. Um richtig durchstarten zu können, benötigt der Gründer 400.000 Euro und bietet dafür 25,01 Prozent seiner Firmenanteile.
Williams stimmt nicht zu
Nach dem Pitch durfte Shopping-Queen Judith Williams an einem Männer-Model Hand anlegen und eine Haar-Paste ins Haupthaar des jungen Mannes schmieren. Als der Gründer behauptete, sein Spray wäre weltweit der erste natürliche Haarspray auf natürlicher Ebene, widersprach ihm die Löwin. Sie wisse von anderen Produkten. Man einigte sich schlussendlich darauf, dass so ein Produkt exklusiv “nur für Männer” – zumindest im deutschen Markt – nicht existiere.
Nichts Neues?
Doch es ging weiter. Während Koch seine Präsentation darauf aufbaute, dass seine Produkte neuartige Funktionalitäten bieten würden, meinte Williams, alles Aufgezählte sei nichts Neues. Auch Ex-Politikerin Dagmar Wöhrl zeigte sich vom Produkt nicht sonderlich überzeugt. Und war raus.
“Zuviel Zukunft, zu wenig Gegenwart” bei Höhle der Löwen
Danach meinten die Löwen, dass die Bewertung zu hoch sei für ein Produkt, das noch nicht am Markt ist. Dem Gründer wurde “zuviel Zukunfts- und zu wenig Gegenwarts”-Denken vorgeworfen. Hier zeigte sich beim Founder ein beliebter Fehler der Startup-Sendung: Mögliche Verkäufe in der Zukunft in die aktuelle Bewertung einfließen zu lassen. Zudem machte ihn Williams darauf aufmerksam, dass Produktentwicklung und “Forschung & Entwicklung” zwei unterschiedliche Dinge sind. Der Gründer würde einfach zu viele Behauptungen ohne fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse in den Raum stellen. Das ginge nicht.
“Zu viele Lücken”
Tech-Investor Frank Thelen meinte daraufhin, Koch wisse gar nicht, wie sein Produkt auf Haare wirke und stieg aus. Auch Williams ging schlussendlich. Der gesamte Auftritt des Gründers hatte zu viele Lücken, so ihr Final-Statement. Kein Deal für Capanova.
Nassreinigungstücher in der “Höhle der Löwen”
Die nächsten, die sich in die “Höhle der Löwen” wagten, waren Gerhard Pletschacher und Dustin Weidenhiller. Mit GentleMonkeys haben die beiden Gründer extragroße Nassreinigungstücher – so genannte GentleWipes – entwickelt, die nahezu alle glatten Oberflächen – auch Lederausstattungen – in und an einem Fahrzeug reinigen, polieren und versiegeln sollen – ganz ohne Wasser. 300.000 Euro haben die beiden Gründer bereits ins Startup investiert. Für den großen Markteintritt brauchen sie aber weiteres Kapital und einen erfahrenen Partner. Das Angebot an die Löwen: 10 Prozent Firmenanteile für 150.000 Euro.
Inhalt ein Geheimnis
Nach der Vorführung an einem Oldtimer-Modell meinte Konzernchef Nils Glagau, ihn überzeuge das Produkt nicht. Er würde nicht für sein Leder im Auto eine Politur verwenden, die etwa auch für Glas gedacht wäre. Maschmeyer stieg ebenfalls aus, weil die Gründer nicht verraten wollten, welche Inhalte in GentleWipes stecken. Social Media-Experte Georg Kofler erklärte indes, das Autoputzen sei eine eintönige Tätigkeit, die er nicht mag. Er fahre lieber in die Waschstraße. Dennoch fand er es bei GentleMonkeys bemerkenswert, dass man von der Praktikabilität her ein Auto ohne Wasser mit einem einfachen Tuch putzen und polieren kann. Er testete das Produkt in Sinne eines “faulen und technisch nicht interessierten Menschen” direkt im Studio und machte danach ein Angebot: 150.000 Euro für 30 Prozent.
Dümmel: “Ich lasse mich gerne messen”
Handelunternehmer Ralf Dümmel zeigte sich ebenfalls interessiert und bot das gleiche wie sein Vorgänger. Die Gründer kehrten mit einem Gegenangebot zurück: Jetzt 25 Prozent für Dümmel und in einem Jahr extra acht Prozent, wenn die Kooperation und Leistung stimme. “Ich lasse mich gerne messen”, sagte der Löwe und versprach eine Listung in 10.000 Filialen und den Aufbau eines Webshops. Deal für GentleMonkeys.
Fettpölsterchenglätter bei der “Höhle der Löwen”
Ayse Kök war die nächste in der “Höhle der Löwen”. Mit Ayse Byzanz liefert sie einen Fettpölsterchenglätter, der durch zwei Federn in Abendkleider und Corsagen eingenäht werden kann und so mehr Raum für überschüssiges Körperfett schaffen soll. Ein ähnliches Produkt für den Alltag hat sie für Frauen ab Konfektionsgröße 40 erfunden: einen Einsatz für BHs, der mobil einsetzbar ist. Jetzt möchte die Gründerin ihr Produkt am Markt etablieren und ist auf der Suche nach einem strategischen Partner. Für 150.000 Euro bietet Kök zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.
Visueller Effekt gut
Nach einer Demonstration mit Models unterschiedlicher Größe zeigten sich besonders die Löwinnen Wöhrl und Williams interessiert, während Frank Thelen wiederholt den Kopf schüttelte. Der Tech-Experte gab zu, dass der visuelle Effekt bei den Vorführmodels zwar gut, er aber am Thema nicht interessiert sei. Ein Löwe weniger.
Zu kleiner Markt?
Maschmeyer nannte die Erfindung ein spannendes Produkt, allerdings stecke noch viel Arbeit im Startup. Wöhrl hingegen meinte, die Pölsterchen hätten viel Erklärungsbedarf, was ein Problem im Handel sein könnte. Beide stiegen aus. Auch Dümmel sah sich als falschen Investor und ging ebenso ohne Angebot. So blieb nur eine Löwin über: Judith Williams nannte die Erfindung toll, aber den Markt nicht so groß, wie die Gründerin glaube. Kein Deal für Ayse Byzanz.
Digitales Mitteilungsheft in der “Höhle der Löwen”
Als nächstes folgte ein dreiköpfiges Gründerteam dem Ruf der “Höhle der Löwen”. Daniel Zacharias, Jan Micha Kroll und Timo Stosius haben mit Sdui eine digitale Plattform entwickelt, die Lehrer, Eltern und Schüler miteinander verbinden soll. Über die App können aktuelle Geschehnisse wie Stundenausfall oder Plan- und Raumänderungen von der Schulverwaltung versendet werden. Bisher verbraucht eine Schule im Schnitt 25.000 Seiten Papier im Jahr für Elternbriefe, so das Trio. Mit Sdui können Lehrer mit wenigen Klicks eine Nachricht an die Eltern senden und diese wiederum mit einem Klick eine Lesebestätigung an die Schule schicken. Auch die Kommunikation – wie Termine teilen, Dateien und Nachrichten verschicken und Mobbingschutz – können über die App organisiert werden.
1.000.000 Euro Bewertung
Gestartet sind die drei jungen Männer am heimischen Küchentisch. Mittlerweile sind sie ein Startup mit über 20 Mitarbeitern, das schon einige Städte und Landkreise als Kunden gewinnen konnte. Mit Hilfe der Löwen möchten sie das Produkt weiterentwickeln und Sdui an Schulen in ganz Europa platzieren. Hierfür benötigen die Gründer 1.000.000 Euro und bieten dafür 12,5% ihrer Firmenanteile.
Experten unter sich
Nach dem Pitch argumentierten die Gründer, dass bezüglich des Datenschutzes personenbezogene Daten per Mail oder WhatsApp nicht geteilt werden dürfen – nachdem Maschmeyer gemeint hatte, digitale Kommunikation existiere bereits in den Schulen über die beiden Kanäle. Dann kam es zu einem Experten-Austausch über die Technologie hinter der App zwischen Thelen und Stoisius, der bereits mit neun Jahren seine erste App entwickelt hatte. Auf Nachfragen und Zurschaustellung von Unverständnis der restlichen Löwen etwa beim Thema API, gab der Tech-Investor zu, beim Startup sei alles stimmig.
Zu hoch gepokert?
Bisher würden auch 150.000 Schüler die App nutzen. Nach dem Teilen dieser Information fühlte sich Glagau enttäuscht und nannte die Bewertung unvernünftig. Er stieg aus. Die Gründer erklärten daraufhin, dass sie bereits auf europäischer Ebene mit einem Pilotprojekt unterwegs seien und man das Geschäftsmodell weiterentwickeln könne. Dennoch verabschiedeten sich Maschmeyer und Dümmel ebenfalls aufgrund des hohen Firmenwerts.
Kofler beleidigt in der Höhle der Löwen
Die Unternehmer gaben nicht auf und brachten Hochschulen und Universitäten als Zielpublikum ins Spiel. Georg Kofler meinte, der Auftritt der Drei sei eloquent und kompetent, zeigte sich aber beleidigt, dass man ihm zumute, eine derartige Bewertung zu akzeptieren. Danach meinten die drei Pitcher, dass man auch Features im Kopf habe, die Betriebe mit Arbeitssuchenden verbinden könnten – als eine Art Job-Plattform-Tool. Und der App als lebenslangen Begleiter. Es half nichts.
Wie Umsätze machen?
Thelen empfand das Produkt als sehr gut, jedoch hätten die Gründer ihm nicht erklären können, warum ihr Startup erfolgreich sein werde. Er wisse nicht, wo die richtigen Umsätze gemacht werden könnten. Kein Deal für Sdui.
Kein Stolpern mehr?
Den Abschluss der “Höhle der Löwen” bildete das Ehepaar Falk. Die Idee zu Rope Scout kam Vladislav und Inna, als sie mit der Familie im Campingurlaub waren und die Kinder ständig über die Zeltleinen stolperten. Nach fast zwei Jahren Entwicklungszeit präsentierten sie nun den Löwen ihre Erfindung: die RopeScout-Clips.
Von der Sonne aufgeladen
Jene bestehen aus einem phosphoreszierenden Material, welches sich in der Sonne auflädt und im Dunkeln lange und hell leuchtet. So werden die meist übersehbaren Stolperfallen sichtbar gemacht. Um die Leuchtmarkierungen für Seile auf den Markt bringen zu können, sind Vladislav und Inna Falk auf der Suche nach einem Investor und strategischen Partner. Ihr Angebot: 80.000 Euro für 25 Prozent ihrer Firmenanteile.
Markt zu klein
Nach der Vorstellung der leuchtenden Warnschilder meinte Kofler, das Produkt sei eine Art Zubehör zum Zelt und ihm somit zu klein. Er stieg aus. Dümmel hingegen sagte, man könne die Zielgruppe vergrößern und sich nicht nur auf dem Camping-Markt konzentrieren. Glagau nannte die Idee der Beiden zu “nischig” und wurde der zweite Löwe ohne Angebot.
Keine Unternehmer?
Maschmeyer erkannte die Problemlösung als raffiniert an, jedoch habe er das Gefühl, dass es sich beim Duo nicht um richtige Unternehmer handle. Er riet dazu, sich mit Zelt-Herstellern zusammen zu tun. Wöhrl meinte, dass sie die falsche Investorin wäre und war weg.
Doch noch Happy End bei “Die Höhle der Löwen”
Schlussendlich blieb Ralf Dümmel über. Jener sah es anders als sein Kollege Maschmeyer und sagte, es wäre nicht so drastisch, wenn die beiden Gründer noch keine richtigen Unternehmer wären; sie stünden erst am Anfang. Er bot 80.000 Euro für 33 Prozent. Deal für Rope Scout.
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