14.09.2020

DHDL-Startup richtiggutbewerben.de: “Wir halfen Kunden mit vulgärem Namen”

100.000 Euro für 15 Prozent Beteiligung: So lautete der Deal, den die Brüder Bilal und Adil Zafar für ihre Bewerbungsplattform richtiggutbewerben.de mit Investor Carsten Maschmeyer in der Höhle der Löwen ergattern konnten. Während die finale Unterschrift noch aussteht, erklärt Bilal, wie er den Begriff "Bewerbung" versteht und wie sie einem jungen Mann mit problematischen Namen zu einem Job verhalfen.
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richtiggutbewerben.de, Bilal, Adil, Zafar, Höhle der Löwen, Deal, Maschmeyer
(c) rgb - Die Gründer-Brüder Bilal (r.) und Adil Zafar helfen Kunden bei Bewerbungsschreiben.

Bilal und Adil Zafar, Gründer von richtiggutbewerben.de, werden Zusehern und den Investoren aus der TV-Sendung “Die Höhle der Löwen” wohl gut im Gedächtnis bleiben. Nicht wegen dem Deal, den sie abschließen konnten – 100.000 Euro für 15 Prozent mit Carsten Maschmeyer – und auch nicht deswegen, weil jener wie öfters nach Aufzeichnung geplatzt oder noch nicht unterschriftsreif ist. Sondern wegen einem irritierenden Witz, der Neo-Löwe Nico Rosberg verschreckte und beinahe dazu geführt hätte, ohne Partner aus der Sendung zu gehen.

Ein Sackerlchen voll Zucker…

“Wir haben eine Marge von 70 Prozent. Wie beim Drogenhandel”, hatte Bilal vor der Investorenbühne verkündet und dabei mit einem Säckchen herum gewedelt, das mit einer weißen Substanz gefüllt war – Zucker. Diese “Aktion” bezeichnete Multi-Investor Carsten Maschmeyer als “blöden Witz”, der ihn aber nicht weiter störe. Er selbst hätte in seiner Jugend hie und da auch unpassende Bemerkungen gemacht.

richtiggutbewerben.de-Gründer: “Aufmerksamkeit erzeugen gehört dazu”

Bilal dazu: “Einen kleinen Spruch zur Marge hatten wir uns zwar schon vorher überlegt. Das mit dem Päckchen kam dann aber kurz vor dem Dreh ganz spontan. Ein Startup-Gründer, der an den Tag ebenfalls mit seinem Unternehmen am Set war, hatte uns das Tütchen gegeben und mit Zucker aufgefüllt. Weil er unseren Spruch gut fand und der Meinung war, dass man das doch verbildlichen sollte. Klar, das würden wir nochmal machen – spontan sein. Aufmerksamkeit erzeugen, das gehört zum Gründersein einfach dazu.”

Deal noch nicht durch

Ähnlich muss es Maschmeyer gesehen haben, denn er war der einzige Investor, der sich von dieser Aussage nicht “verjagen” ließ. Und der bei richtiggutbewerben.de mitmachen wollte. Allerdings ist die Tinte des Vertrags noch nicht trocken, wie wir erfahren.

Details noch offen

“Carsten Maschmeyer war von Anfang an unser Lieblingslöwe, da er sich als bedeutender Unternehmer und Multi-Investor perfekt im Online-Geschäft auskennt. Er hat schon viele Startups groß gemacht. Das Team rund um ihn hat uns sehr gut betreut und war für uns bei Fragen immer erreichbar. Einige Details zu unserer Zusammenarbeit müssen nach dem Deal noch geklärt werden. Bisher sind mein Bruder und ich mehr als zufrieden und können das Startup-Team von Herrn Maschmeyer jedem guten Gründerteam wärmstens weiterempfehlen”, sagt Bilal.

Die Idee eine Plattform zu kreieren, die Leuten beim Erstellen von Bewerbungsschreiben hilft, kam dem jungen Unternehmer in seiner Studenten-WG.

“Bewerbung ist Werbung für sich selbst”

“Ich saß dort in meinem kleinen Zimmer und habe immer wieder Bewerbungen von Freunden Korrekturgelesen. Viele Mitstudenten und auch Bewerber im Allgemeinen schreiben sie als würden sie ein Formular ausfüllen. Eine Bewerbung ist aber Werbung für sich selbst”, sagt er: “Dabei muss man nicht unbedingt dick auftragen. Werbung kann auch leise sein, aber ein Bewerbungsschreiben bleibt nun mal eine besondere Art von Werbung. Daran hapert es bei fast allen Schreiben, die da draußen im Umlauf sind.”

Design und Branche wählen – Profi schreibt

Aus diesem Grund hat das Gründer-Duo mittlerweile 60 Leute im Team, darunter Schreiber aus den verschiedensten Bereichen. Die Funktionsweise bei Nutzung ist einfach gehalten: Bewerbungsdesign und Branche auf der Plattform auswählen und ein passender Profi schreibt dann die Bewerbung.

richtiggutbewerben.de ohne Papier

“Der Schreiber kommt entweder aus der Branche des Kunden oder hat Erfahrungen mit Bewerbungen aus der entsprechenden Wunschbranche. Wir sind eine Tech-Company, alles passiert digital. Papier gibt es bei uns nicht – weder für Kunden noch intern bei uns”, stellt Bilal klar.

Org-Charts und Hierarchie

Eine Tech-Company, die neue Wege beschreitet. Das Startup musste bei den ganzen neuen Mitarbeitern – Teilzeit, Vollzeit, Master-Studenten aus verschiedenen Fachrichtungen – zum ersten Mal ein Organigramm erstellen und eine Hierarchie einführen.

“Ein Novum, aber bei so vielen Leuten notwendig. 60 Leute – das klingt auch für uns ziemlich verrückt. Ich kenne noch gar nicht alle Namen unserer neuen Mitarbeiter”, sagt Bilal.

Einfache Tricks um eingeladen zu werden

Einen Namen allerdings hat sich der Gründer während seiner Arbeit gut gemerkt, wie er erzählt: “Es gab mal einen Kunden, der hatte einen sehr vulgären Nachnamen. Das war leider einfach sein echter Name. Die Unternehmen haben ihn nicht ernst genommen und nie zu einem Gespräch eingeladen. Wir haben ihm geraten, einen Buchstaben in seinem Namen zu ändern, in ‘Flicker’, und erst im Vorstellungsgespräch die Sache anzusprechen, damit man nicht schon vorher aussortiert wird. Und siehe da: Nach kurzer Zeit hat der junge Mann einen neuen Job gefunden.”

Die kapitalistischen Hippies mit Millionenumsatz

Aktuell bereitet sich das junge Unternehmen, das bereits mehr als zwei Millionen Euro Umsatz macht, darauf vor, den erwarteten Kundenansturm zu bewältigen. Als kurz- und langfristiges Ziel haben beide Founder die Begriffe Freiheit und Unabhängigkeit für sich entdeckt, wenn sie sagen: “Es geht darum, frei in seinem Handeln zu sein. Wie ein Hippie. Mit einem guten Unternehmen im Rücken. Also quasi ein kapitalistischer Hippie.”

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Ida Tin, Co-Founderin von Clue (c) Valerie Maltsev

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jubiläumsausgabe unseres Printmagazins. Ein Link zum Download findet sich am Ende des Artikels.

Bunte Hosenanzüge, gepaart mit hohen Absätzen, Sneakers, langen Locken und eleganten Kurzhaarschnitten – beim diesjährigen Global Leaders Summit, organisiert von the female factor und unterstützt von der Stadt Wien, gleicht das Publikum einem bunten Bällebad. An diesem ungewöhnlich warmen September­donnerstag füllt sich das Wiener Rathaus mit über 500 weiblichen Führungskräften aus 50 Nationen.

Is this how a leader looks like?

Mittendrin ragt die dänische Founderin Ida Tin aus der Menge. In einem grau-weiß gestreiften Blazer und mit elegantem Hair-Updo setzt sie kontrollierte Schritte auf den roten Teppich, der Besucher:innen den Weg ins Rathaus markiert. Links und rechts stehen weiß bezogene Stehtische, vor einer türkisen Fotowall tummeln sich Hosenanzüge. „This is how a leader looks like“ steht auf der Fotowand.

„Schriftstellerin“ ist die Berufsbezeichnung, die aus diverser Berichterstattung rund um die dänische Gründerin hervorgeht. In ihrem ersten Buch schrieb sie über Motorradreisen. In Dänemark wurde es zum Bestseller. Ihre Geschichte ist eine, die von vielen gehört und gelesen gehört – denn Ida heißt heute „Mother of Femtech“.

Mother of Femtech

Ida wurde im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro geboren und war einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Lebens auf dem Motorrad unterwegs. Mit ihren Eltern und ihrem Bruder hat sie so mehrere Länder der Welt bereist.

Zusammen mit ihrem Vater ­arbeitete sie später für Moto Mundo, einen ­ Motorrad-Reiseveranstalter. In den frühen 2000ern organisierte sie Motor­radtouren durch Vietnam, die USA, Kuba, Chile oder die Mongolei; 2009 erschien ihr besagtes Buch „Direktøs“, in dem sie von ihren Reiseerfahrungen erzählt.

Weil auf Reisen kein Tag ist wie der andere, stand Ida vor einem Problem: Woher weiß sie, wann ihre Monats­blutung kommt? Händisch mitzuschreiben ging nicht, am Motorrad war kaum Platz. Sie brauchte etwas Handliches; etwas, das immer dabei ist. Und etwas, das selbst mitdenkt.

Ida kam auf eine Idee – ­ wenige Jahre später startete sie eine der weltweit ersten Tracking-Apps für Frauengesundheit. Ida gründete Clue als App für menstruierende Personen im Jahr 2012 in Berlin, gemeinsam mit Hans Raffauf, Moritz von Buttlar und Mike LaVigne. Über die Jahre wurde Clue zu einer der berühmtesten Apps unter Menstruierenden. Damit schuf Ida eine technologische Lösung zur Verbesserung von Frauengesundheit – eine Femtech-Lösung.

Forgive me, but I think there is a little bit of a lack of vision for Europe.

Ida Tin, Co-Founderin von Clue

Zurück am Global Leaders Summit höre ich Ida zu, wie sie auf der Global Stage des Großen Festsaals im Wiener Rathaus spricht. Ida setzt ihre Worte gezielt; im Trubel des Summits sticht sie nicht mit Lautstärke hervor, sondern mit Präsenz. Ohne ihre Stimme zu heben, finden Idas Worte ihren Weg durch die Geräuschkulisse des Festsaaltreibens. Sie spricht von einer Reform unseres Ökosystems.

„Let’s invite men into our world“ und „Sense your body, pay tribute to your mental health“ sind nur zwei der Aussagen, die man selten von Gründer:innen im Business-Kontext hört. Mit dem Aufbau ihres Unternehmens hat sie den Begriffen „Gründung“ und „Unternehmensführung“ eine neue Bedeutung verliehen. Sie hat sie menschlicher gemacht.

Nach dem Panel bleibt Zeit für ein kurzes Interview. Wieder schafft es Ida, mit bewusst gesetzten Wortkombinationen eine wichtige Message zu kommunizieren: „Wir müssen aufpassen, was wir als erfolgreich betrachten. Früher war Erfolg Geld, ein hoher Return on Investment; noch größere Finanzierungsrunden. Doch wenn wir ehrlich sind, ist der eigent­liche Reichtum unsere Gesundheit.“

Wie ein System funktioniert

Unverkennbar geht es in unserem Gespräch nicht nur um Geld: „Mehrere Studien zeigen, dass Investitionen in die Gesundheit von Frauen die Wirtschaft ankurbeln. Erst dieses Jahr hat McKin- sey einen Report herausgebracht, der zeigt: Wir würden uns jedes Jahr eine Billion Dollar sparen, wenn die Gesundheitsbedürfnisse von Frauen an- gemessen erfüllt würden.“

Ida zeigt in unserem Interview, dass sie das Thema bewegt: „Frauengesundheit ist teuer, gar keine Frage. Aber wir wissen mittlerweile auch: Wenn es Frauen gut geht, geht es ihren Unternehmen gut, ihren Familien und schließlich auch der Gesellschaft. Viel­fältige Teams begünstigen integrative Unternehmen, bringen weniger Voreingenommenheit und tatsächlich bessere Geschäftsergebnisse.“

Als ob das nicht schon selbsterklärend genug wäre, betont Ida mit einem Kopfnicken: „Wenn wir also Frauen in den Aufbau der Welt miteinbeziehen, funktioniert das System.“

“Die Besessenheit mit Geld macht unser Leben sehr arm. Und engstirnig.”

Ida Tin, Co-Founderin von Clue

Gesundheit!

Dass das in der Corporate-Bubble schwierig umzusetzen ist, weiß Ida. Auch alle bunten Hosenanzüge, die sich zum Global Leaders Summit im Wiener Rathaus versammelt haben, wissen es. Dass nicht tatenlos zugesehen werden darf, wie Frauen, ihre Gesundheit und ihr Potenzial im Unternehmertum vernachlässigt werden, weiß auch jede vor Ort.

„Wir wissen doch alle, dass man mehr Perspektiven in Führungsebenen bringt, wenn man Frauen dort reinsetzt. Wenn man sie einfach machen lässt und niemanden zu formen versucht. Wir leben in einer Kultur, vor allem in der Tech-Szene, in der wir Menschen formen. Du stellst jemanden an, du formst dir deine Arbeitskraft so, wie du sie willst, drückst sie in interne Strukturen. Du etablierst Arbeitsmodelle, die sich nach 40 Wochenstunden richten und Menschen gesundheitlich belasten. Und nicht selten endet das im Burnout. Ich denke, wir müssen uns in dieser Hinsicht mehr am Gesundheitsaspekt unserer Arbeit orientieren. Wenn wir uns kaputtarbeiten, was bleibt dann vom Leben übrig?“, so Ida.

Wenn wir Frauen in den Aufbau der Welt miteinbeziehen, funktioniert das System.

Ida Tin, Co-Founderin von Clue

Langsam lasse ich mir Idas Worte durch den Kopf gehen. „Wenn wir uns kaputtarbeiten, was bleibt dann vom Leben übrig?“ Ja, der Satz kommt wahrlich aus dem Mund einer der erfolgreichsten Founder:innen unserer Zeit. Das ist das Mindset jener Unternehmerin, die mit ihrer Tracking-App den Begriff Femtech prägte und den Grundstein für eine ganze Branche schuf. Sogar Apple war von Idas Technologie begeistert und bat um Zusammenarbeit.

Idas Mindset kommt nicht von irgendwo: „Meine Eltern waren ein Beispiel für Menschen, die genau das taten, was sie wirklich gerne machten; auch, wenn das in den Augen mancher als verrückter kleiner Traum schien. Mit ihrem Traum haben sie sich immerhin ihren Lebensunterhalt verdient. Und ich denke, wenn einem als Kind die Chance gegeben wird, die Welt zu sehen, bekommt man ein Gefühl dafür, wie viele Realitäten es da draußen gibt; und wie viele Dinge miteinander verknüpft sind.“

Der Mangel an Vision

Stichwort Verknüpfung: Sollten wir nicht zuerst anfangen, auf nationaler Ebene zu denken, bevor wir uns die ganze Welt vorknöpfen? Ida sieht das anders:

„Wie soll ein kleines, noch so starkes Land in einem schwachen Europa überleben? Wenn es zu politischen Unruhen auf europäischer Ebene kommt, sind wir alle verwundbar. Wenn die Wirtschaft in Europa zusammenbricht, werden auch einzelne Staaten zusammenbrechen. Es macht keinen Sinn, in nationalen Einheiten zu denken. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir uns in Zukunft versorgen können. Wir müssen ein bisschen mehr an unseren Planeten denken. Ich glaube, es mangelt an einer Vision für Europa; und an gutem Storytelling.“

Der neue Erfolg

Ida redet Klartext über Tatsachen, die eigentlich jeder kennt, aber niemand wirklich wahr­ haben möchte. Mit einem weiteren Kopfnicken teilt sie Lösungsansätze:

„Wenn wir unsere Wirtschaft in etwas Nachhaltiges verwandeln wollen, müssen wir Erfolg neu definieren. Zurzeit feiern wir Investments, wir feiern finanzielle Rendite. Wir feiern Unicorns. Aber die Welt verlangt nach einer mehrdimensionalen Vorstellung von Erfolg.“

Ida meint: sich selbst nach eigenen Maßstäben als erfolgreich zu bezeichnen; Gesundheit als Erfolg zu bezeichnen. Und: „Unternehmen aufzubauen, in denen Menschen gesund sein können, in denen Menschen offen queer sein können, in denen Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenkommen; in denen man sie nicht zwingt, Alkohol zu trinken – und in denen eine integrative Kultur geschaffen wird.“

Wir brauchen weniger

Mit Clue hat Ida genau das versucht, und zwar mit einem der wohl umstrittensten New-Work-Themen unserer Zeit: der Vier-Tage-Woche. „Wir haben gesehen, dass unsere Leute an vier Tagen in der Woche genauso viel geleistet haben wie an fünf.“

Ida bot ihrem Team neben vier Arbeitstagen damit auch drei freie Tage, die Möglichkeit für Side Projects und mehr Zeit für Sport, Familie und Ruhe. „Viele hatten das Gefühl, dass ihr Leben eine ganz neue Qualität gewonnen hat. Und zusätzlich gibt es auch eine Menge an Studien und Daten, die zeigen, dass das funktioniert“, so Ida.

Wie in Island

So wie in Island, wo seit 2020 51 Prozent der Arbeitnehmenden reduzierte Wochenarbeitszeiten von 35 bis 36 Stunden bei gleichem Lohn wie zuvor hatten. Heute soll der Anteil noch etwas höher liegen, heißt es von einer Studie des britischen Autonomy Institute und der isländischen Association for Sustainability and Democracy (Alda). Im vergangenen Jahr soll die Wirtschaft Islands um fünf Prozent gewachsen sein – damit verzeichnet der Staat eine der höchsten Wachstumsraten in Europa.

In Idas Office gab es an den vier Arbeitstagen außerdem schuhfreie Zonen, einen Meetingraum ohne Tisch sowie Schwimm- und Fitnessstunden für ihre Mitarbeiter:innen. „Es sind die kleinen Dinge, die die Leute zusammen und zum Lachen bringen. Irgendwann hatten wir sogar eine Vorstandssitzung im tischlosen Raum.“

Kannst du acht Stunden am Tag sitzen?“ Ida reißt mich aus meinem kurzen Tagtraum. „Ich kann es nicht!“, wirft sie hinterher. „Auch jeder Sportler weiß, dass man Erholung braucht, um Höchstleistung zu erbringen. Warum sollte man das als arbeitender Mensch also vernachlässigen?“

Die Planeten-Perspektive

Nach fast 40 Minuten werden wir von zwei bunten Hosenanzügen unterbrochen. Die Zeit für das Interview ist um, das nächste steht an. Eine Frage fehlt uns aber immer noch: Wie lässt sich unsere Gesellschaft nun nachhaltig umbauen?

„Die Besessenheit mit Geld macht unser Leben sehr arm. Und sie macht uns engstirnig. Niemand auf diesem Planeten muss exorbitant viel besitzen. Alles über einem bestimmten Betrag könnte in Klimafonds fließen, in Sozialprojekte, in die gerechte Verteilung von Vermögen. Die Monopolisierung von Reichtum schafft ein großes demokratisches Problem; und schließlich auch ein Problem für Innovation.“

Was uns Ida sagen will: Man kann keine Gesellschaft aufrechterhalten, in der zu wenige zu viel und zu viele zu wenig haben. „Ich wünsche mir, dass wir an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Manchmal frage ich mich: Warum haben wir nicht eine gemeinsame Marke für unseren Planeten? Einen gemeinsamen Plan mit einer gemeinsamen Perspektive. Das wäre etwas, das uns in unserem Tun sicherlich einiges an Klarheit und Ambition geben würde.“

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AI Summaries

DHDL-Startup richtiggutbewerben.de: “Wir halfen Kunden mit vulgärem Namen”

  • Bilal und Adil Zafar, Gründer von richtiggutbewerben.de, werden Zusehern und den Investoren aus der TV-Sendung “Die Höhle der Löwen” wohl gut im Gedächtnis bleiben.
  • Wie beim Drogenhandel”, hatte Bilal vor der Investorenbühne verkündet und dabei mit einem Säckchen herum gewedelt, das mit einer weißen Substanz gefüllt war – Zucker.
  • Viele Mitstudenten und auch Bewerber im allgemeinen schreiben Bewerbungen als würden sie ein Formular ausfüllen.
  • Aus diesem Grund hat das Gründer-Duo mittlerweile 60 Leute im Team, darunter Schreiber aus den verschiedensten Bereichen, um dem Kundenansturm gerecht zu werden.
  • Die Funktionsweise bei Nutzung ist einfach gehalten: Bewerbungsdesign und Branche auswählen und ein passender Profi schreibt dann die Bewerbung.

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