06.07.2017

Der Wettkampf um das Betriebssystem für autonome Fahrzeuge

Baidu will das „Android des automatisierten Fahrens” werden. Bei einem Demo-Video, das die Fahrtechnologie im Einsatz zeigt, überschritt der Konzern offenbar rechtliche Grenzen.
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Das „Android für autonome Autos“ soll nicht von Google kommen, sondern von Baidu. So lautet zumindest die neue Mission des chinesischen Technologiekonzerns. Für das Projekt Apollo, das sich der Entwicklung von selbstfahrenden Pkws widmet, hat sich Baidu jetzt Unterstützung von mehr als 50 internationalen geholt. Zu den neuen Partnern zählen etwa die Autobauer Ford und Daimler. Der Chiphersteller Nvidia soll die Hardware zuliefern. Damit will der Konzern dem Ziel, bis 2020 seine autonomen Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen, näher kommen.

Entwickler einbinden

Mit dem Vergleich zum Smartphone-Betriebssystem lässt Baidu auch anklingen, dass Apollo eine offene Plattform für autonomes Fahren sein soll. Das heißt, dass die Entwickler-Community künftig eingebunden wird. Der Internetkonzern will Teile des Quellcodes als Open-Source, APIs und Hardware zur Verfügung stellen, damit die Technologie schneller marktreif wird.

Konkurrenzkampf

Mit der Ansage, ein offenes Auto-Betriebssystem zu schaffen, prescht Baidu vor und startet den Konkurrenzkampf mit den Technologiekonzernen in den USA. Apple hat mittlerweile bestätigt, Software für autonome Fahrzeuge zu entwickeln, das Unternehmen ist jedoch bekannt für sein verschlossenes Arbeiten. Alphabet hat hingegen auch mit Android einen offeneren Ansatz, doch von der Auto-Schmiede Waymo ist bisher nicht allzuviel durchgesickert. Zwar sind die Partnerschaften bekannt, die Waymo mit anderen Autokonzernen und Startups abgeschlossen hat, doch über die Hardware und Software selbst wird bisher wenig kommuniziert.

Redaktionstipps

Rechtswidrige Demo auf der Autobahn

So schafft sich Baidu, das für das Projekt Apollo einen Standort im Silicon Valley aufgebaut hat, eine klare Positionierung am Markt. Wie viele Betriebssysteme für die automatisierten Fahrzeuge der Markt verträgt, wird sich zeigen, wenn diese in Produktion gehen. Dass die Technologiekonzerne schon jetzt mit den Autoherstellern kollaborieren, ist der Grundstein für eine längerfristige Zusammenarbeit. Vielleicht werden die Plattformanbieter auch in unterschiedlichen Regionen dominieren, Baidu könnte zum Beispiel den asiatischen Markt besetzen.

Schlagzeilen

Baidu sorgt übrigens nicht nur wegen seiner neuen Partner für Schlagzeilen. Bei der Konferenz zeigte der Konzern ein Video von CEO Robin Li in einem Wagen, der mit aktiviertem Autopilot auf der Autobahn fährt. Damit könnte das Unternehmen gegen das Gesetz verstoßen haben, denn autonomes Fahren ist in China aktuell nicht erlaubt. Die Polizei ermittelt bereits.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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