04.11.2015

Der Wandel im Überblick: Bewerbungen früher, Bewerbungen heute

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Vor 40 Jahren war vertippen noch richtig ärgerlich.

Die Welt unterliegt permanenten Wandel und fortschreitender Digitalisierung. So auch Bewerbungen. Von der Schreibmaschine bis zu Apps wie JobSwipr, die dir Jobs vorschlagen, hat sich in den vergangenen 40 Jahren viel getan.

Beispielsweise hat es sich das Wiener Startup JobSwipr zur Aufgabe gemacht, die Suche nach offenen Stellen zu vereinfachen. Jobs und Kandidaten werden auf Basis von Ausbildung, Erfahrung und weiteren Eigenschaften zusammen geführt. Mittels einer Handy-App können Unternehmen direkt mit den Kandidaten kommunizieren.

Persönliche  Eigenschaften, Kenntnisse und Erfahrungen werden eingetragen – anhand dieser Daten werden dem Arbeitssuchenden via Tinder-Prinzip Jobs vorgeschlagen.

Und die Idee fruchtet: Eine Business Angel Gruppe rund um den langjährigen Microsoft Österreich Geschäftsführer Georg Obermeier beteiligt sich mit mehreren hunderttausend Euro an dem Unternehmen.

Doch wie sahen Bewerbungen eigentlich früher aus? Der Brutkasten gibt einen Überblick über die Entwicklung der vergangenen 40 Jahre.

  • 1970-er Jahre:

    Der Lebenslauf wird handschriftlich und als Fließtext verfasst. Dieser sollte nicht länger als eine Seite sein. Studienabbrüche oder Ähnliches werden minuziös erklärt. Elternberufe und sogar der Mädchenname der Mutter sind relevant. Überraschenderweise wird schon damals von Floskeln wie „bezugnehmend auf Ihr Inserat“ abgeraten. Noch überraschender ist aber, dass zu Notlügen geraten wird, um Lücken zu kaschieren.

  • 1980-er Jahre:

    Die Schreibmaschine löst langsam aber sicher die Handschrift ab. Auch die tabellarische Form des Lebenslaufs steht in den Startlöchern. Angloamerikanische Einflüsse machen sich bemerkbar, erstmals werden “Job Descriptions” angeführt. Bisherige Erfolge des Bewerbers gewinnen ebenfalls an Bedeutung.

  • 1990-er Jahre:

    Hesse/Schrader erfinden das Selbstmarketing. Neu ist: Lebensläufe dürfen bis zu drei Seiten lang sein. Deckblätter kommen in Mode. Alle Tätigkeiten, die man bisher ausübte, werden aufgelistet. Gegen Ende der 90er spielen Fotos im Lebenslauf eine immer wichtigere Rolle. Und eben jenes Foto verwandelt sich vom Passfoto zum Portrait. Stellenanzeigen müssen mühevoll aus Zeitungen zusammengesucht werden.

  • 2000-er Jahre:

    Die Online-Bewerbung setzt sich durch. Diesbezüglich gibt es große Umbrüche im Jahr 2002 und 2006. Ab 2002 akzeptieren große Unternehmen wie Siemens E-Mail, Online-Formular und Post als Bewerbung und behaupten keine Form zu bevorzugen. 2006 wird es konkret – viele Konzerne akzeptieren nur noch ihr Online-Formular und setzen damit einen Meilenstein. Die E-Mail Bewerbung mit einer angehängten PDF-Datei erfreut sich in Österreich und Deutschland großer Beliebtheit. In anderen europäischen Ländern werden Word-Dokumente bevorzugt.

  • Ca. ab 2005:

    Soziale Netzwerke wie Xing und Facebook revolutionieren das Networking und somit auch die Jobsuche. Xing tut es direkt und Facebook indirekt. Ein interessantes Profil bei Xing kann ausreichen, um von anderen Firmen abgeworben zu werden. Teilweise gibt es sogar Xing-Verbote in Arbeitsverträgen. Auf Facebook haben schon 18-Jährige bis zu 1000 „Freunde“ – ein „Freund“ in einer Entscheidungsposition zieht vielleicht diesen Kontakt einer offiziellen Ausschreibung vor. Networking, Empfehlungen und Beziehungspflege bekommen einen ganz neuen Stellenwert. Online-Jobbörsen betreten den Markt.

  • Ca. ab 2010:

    Infografiken verbreiten sich, zum Beispiel mittels Visualize.me. Der Trend geht Richtung Übersicht – Informationen werden detaillierter und spezifischer. In wissensintensiven Berufen fangen ohnehin nur noch fachlich versierte Personen etwas damit an. Des Weiteren wird die Vorauswahl der Bewerber inzwischen von immer mehr Unternehmen mit Hilfe eines „Online-Assessmentcenters“ durchgeführt. Dieser beinhaltet, dass der Bewerber erst einige Tests über das Internet durchführen muss bevor er zu einem abschließenden persönlichen Gespräch eingeladen wird.

  • Ab ca 2012:

    Englische Bewerbungen nehmen zu. Lebensläufe auf Deutsch zu formulieren wird immer obsoleter. Die Tabelle hat langsam ausgedient, stattdessen dürfen Kurzbeschreibungen den Bildschirms auffüllen. Hier finden sich wieder Parallelen zum angloamerikanischen Raum.

  • 2015:

    Es gibt Apps, die Qualifikationen und Erfahrungen auswerten und anhand jener Informationen entsprechende Jobangebote raussuchen. Social Recruiting gewinnt fortschreitend an Bedeutung. Bewerbungscoaches verdienen heutzutage gutes Geld, indem sie Jobsuchende auf Vorstellungsgespräche vorbereiten.

Quellen: Svenja Hofert, Der Spiegel, Die perfekte Bewerbung, e-recruiting

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Eine der beiden neuen Satellitenschüsseln in Prottes. (c) Eviden

6,2 Meter sind die beiden Antennen lang – die Standortsuche gestaltete sich entsprechend schwierig. Denn für einen optimalen Empfang können die Satellitenschüsseln nicht von hohen Häusern umgeben sein. Drei Locations wurden bei der Auswahl des idealen Standortes in Betracht gezogen, die besonderen Ansprüche des neuen Zentrums erfüllte schließlich nur Prottes. Entscheidend war einerseits der viele Platz, der für die Positionierung und den Schwenkbereich der Satellitenschüsseln gegeben war, sowie die gute technische und infrastrukturelle Anbindung – vor allem, was den Glasfaseranschluss betrifft. Damit eröffnete das Tech-Scaleup am Montag seinen achten Standort in Österreich und feierte gleichzeitig den ersten Jahrestag als Zweitunternehmen des französischen Tech-Riesen Atos mit einer Geburtstagstorte.

Eviden-Dienste als “Wohlstandslokomotive”

Die stärkeren niederösterreichischen Windböen seien für die Anlagen kein Problem; bis 100 km/h sei sie voll einsatzfähig, aushalten würden sie aufgrund der starken Betonverankerung bis zu 200 km/h. „Da hätten wir dann aber eh ganz andere Probleme“, heißt es vonseiten der Ingenieure. Sechs Arbeitsplätze befinden sich in dem neuen Monitoring-Zentrum, zwei davon seien dauerhaft besetzt. Von hier aus stelle man vor allem die Qualität der Satellitensignale sicher, gegebenenfalls arbeite man außerdem an Hardwareentwicklungen.

Als Anbieter für Lösungen in den Bereichen Digitalisierung, Cloud und Datensicherheit ist die Arbeit mit Satelliten für Eviden zentral für die Weiterentwicklung der Systeme. Die Anwendungsgebiete, die dadurch bedient werden, können in drei Bereiche geteilt werden: Einerseits die Mission Critical Systems, die vor allem für die Kommunikation zwischen Blaulichtorganisationen wichtig seien, außerdem der Sicherheits- sowie der Sky-Monitoring-Bereich. Landeshauptfrau Mikl-Leitner betonte vor allem die Rolle des Exports dieser Dienste als “Wohlstandslokomotive” für Niederösterreich.

Mehr Satelliten, mehr Störungen

Mit den neuen Antennen kann das Technologiezentrum Satellitensignale bis ca. 75° Ost und 50° West empfangen. Übersetzt bedeutet das, dass die Antennen im Osten Signale über China und im Westen über der Ostküste von Amerika erreichen. „Da sind wir in der glücklichen Position, dass wir sehr viele interessante Satelliten empfangen“, so Eviden-Chefingenieur Christian Hausleitner. Die Zahl der Satelliten hat sich in den letzten Jahren vervielfacht – und werde sich laut dem globalen Vertriebsleiter Christian Heinrich auch weiterhin vervielfachen.

„Es gibt natürlich Fernsehsatelliten und Wetterbeobachtungssatelliten, aber es gibt auch Satelliten, die uns vielleicht nicht so freundlich gesinnt sind“, so Heinrich. Dementsprechend wichtig sei das Anwendungsgebiet der Sicherheit; auch Vertreter:innen des Bundesministeriums für Landesverteidigung waren bei der Eröffnungszeremonie anwesend. „Wenn man in die Sicherheitstechnik schaut, ist es da wie mit den Viren und dem Hacken: Kaum wird eine Technik geknackt, gibt’s eine neue. Jeder versucht hier, entweder mehr Kapazität, mehr Bandbreite, mehr Sicherheit, mehr Verschlüsselung zu generieren. Das ist ein kontinuierliches Thema.“

“Permanente Innovation” in Prottes

Dementsprechend sei laut Heinrich „permanente Innovation“ am neuen Standort zu erwarten. Denn um die immer komplexer werdenden Signale zu analysieren und etwaige Störungen zu finden, kommt auch bei Eviden vermehrt KI zum Einsatz. „Ein Mensch kann das alles gar nicht mehr erfassen. Auch die künstliche Intelligenz muss genau auf den jeweiligen Anwendungsbereich abgestimmt werden. KI ist nicht gleich KI; ChatGPT kann das zum Beispiel nicht“, so Heinrich. Durch die rasante Weiterentwicklungen im KI-Bereich würden sich laut ihm auch in Zukunft noch spannende Möglichkeiten ergeben. So könnten sich in wenigen Jahren neben den drei Anwendungsbereichen noch weitere ergeben. „Sobald eine neue Technik rauskommt, gibt es auch wieder neue Ideen, was man mit einem Satelliten so alles anstellen kann“, so Heinrich.

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