13.10.2016

Der Grund der Gründung: 4 Founder erzählen ihre Geschichte

Der klassischen Karriere den Rücken kehren und stattdessen ein Startup gründen? Immer mehr Menschen entscheiden sich für diese Laufbahn. Der Brutkasten hat mit den Gründern von Erdbeerwoche, Blossom, Record Bird und Watchado über die Entscheidung für den Schritt in die Selbständigkeit gesprochen.
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(c) Fotolia.com: Mit den richtigen Freunden klappt es.

Von der Presseaussendung zum Startup

Eine Pressemeldung über Biotampons war für Annemarie Harant und Bettina Steinbrugger, Gründerinnen von „Erdbeerwoche“, der Anlass, um einen Online-Shop für nachhaltige Frauenhygieneprodukte aufzubauen. „Dass diese Meldung unser Leben verändern und uns zu Unternehmerinnen machen sollte, hätten wir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gedacht, wir hatten aber beide in unseren Angestelltenjobs lange Jahre mit Unternehmen in der Nachhaltigkeitsbranche zu tun“, sagt Harant über diesen Zufall im Jahr 2010 und erklärt: „Wir sahen den Bedarf, Frauen gerade im gesellschaftlich noch stark tabuisierten Bereich der Menstruation über die gesundheitlichen und ökologischen Probleme konventioneller Monatshygiene sowie über nachhaltige Alternativen aufzuklären.“

Vom Nebenprojekt zum Business

Bevor Thomas Schranz, Allan Berger und Nik Graf das Startup Blossom gründeten, waren sie als Entwickler für Agenturen tätig: „Wir waren als Team über mehrere Zeitzonen verstreut und haben ein Projektmanagement- Tool gesucht, das dafür geeignet war.“ Weil Schranz und seine Kollegen mit keinem Tool zufrieden waren, haben sie ihr eigenes gebaut. „Wir haben uns morgens und nach der Arbeit getroffen, um Blossom zu entwickeln.“ Freunde gaben dem Team schließlich den Tipp, sich beim Startup-Programm Seedcamp zu bewerben. So wurde aus dem Nebenprojekt schließlich ein eigenes Unternehmen: „Seedcamp war der Moment, wo wir beschlossen haben, Blossom zum Business zu machen“, so CEO Schranz.

Redaktionstipps

Im Namen der Musikfans

„Wir kannten das Problem, neue Musik-Releases zu verpassen, aus eigener Erfahrung“, erzählt Gründer Andreas Mahringer die Entstehungsgeschichte von Record Bird, einer Plattform, die über neue Werke von Musikern informiert. Der CEO selbst fand es frustrierend, erst Wochen nach dem offiziellen Release durch Zufall auf ein neues Album aufmerksam zu werden. „Zuerst wollten wir das Problem lediglich für uns als Musikfans lösen. In der Folge wurde uns jedoch rasch bewusst, dass das Problem viel weitgehender ist und Fans sowie die gesamte Musikbranche nach einer nachhaltigen und effizienten Lösung verlangen.“ Da wollten Mahringer und seine Mitgründer „im Namen aller Musikliebenden nicht mehr lockerlassen“.

Weil es sonst niemand macht

„Ich habe ein Problem am Arbeitsmarkt gesehen: dass viele Menschen nicht wissen, welche Berufe sie ausüben können“, nennt Ali Mahlodji als Beweggrund für den Aufbau des Videoportals Whatchado. „Die Lösung dafür ist, dass Leute von Menschen, die diese Berufe haben, lernen und Möglichkeiten aufgezeigt bekommen.“ Um diesen Ansatz zu verfolgen, gab Mahlodji seinen Job auf: „Ich wusste, dass ich nichts zu  verlieren habe. Und wenn ich es nicht mache, macht es niemand“, war damals der Gedanke des Gründers. Das Heranreifen der Idee habe lange gedauert, die Entscheidung, zu gründen, sei allerdings innerhalb eines Vormittags gefallen. Dazu holte sich Mahlodji seinen Freund Jubin Honarfar, der CEO des Startups ist.

 

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Reeloq, Antidrop-System, Anti-Drop-System, Handyschutz, Bergsteigen, Sport, Bau, 2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Reeloq - Lukas Watzinger und Julia Watzinger, Gründer von Reeloq, mit ihrem Anti-Drop-System.

Vor vier Jahren stellte das Gründer-Duo Julia und Lukas Watzinger bei der TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” erstmalig ihre Reeloq-Smartphone-Sicherung vor. Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner zeigte sich damals von der Innovation überzeugt und sagte: „Das muss in jedem Arbeitsoverall eingenäht sein”. Er bot gemeinsam mit Juror-Partnerin Katharina Schneider 75.000 Euro für 25,1 Prozent Anteile. Obwohl der Deal vor laufender Kamera beschlossen wurde, ließ das Grazer Startup den “2Min2Mio”-Deal platzen – brutkasten berichtete.

Reeloq hört auf Kundenwunsch

Die Smartphone-Sicherung hat sich seit der Ausstrahlung im Bergsport und in der Industrie etabliert. Sie bietet nicht nur Schutz vor Verlust, sondern ermöglicht auch griffbereites Verstauen des Smartphones. Der Schritt zur Werkzeugsicherung erfolgte auf Kundenwunsch.

Relooq hat auf dieses Feedback reagiert und anhand dessen ein neues Produkt entwickelt: “Das Kundenfeedback steht immer im Zentrum der Produktentwicklung”, sagt Lukas Watzinger, Geschäftsführer der Reeloq GmbH. In Kooperation mit dem Freileitungs-Spezialisten “Fa. Preising GmbH” konnte so ein praxistaugliches Produkt entwickelt werden, das die hohen Anforderungen der Industrie erfülle.

Mehrere Millionen Euro Umsatz

Ob auf Baustellen, bei Wartungsarbeiten oder im Industriekletter-Bereich – das System soll dafür sorgen, dass Werkzeuge sicher befestigt sind und dennoch einfach und schnell zugänglich bleiben.

“Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren Produkten bereits mehrere Millionen Euro Umsatz erzielt haben, aber unser Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft”, sagt Julia Watzinger, Geschäftsführerin. Das Unternehmerpaar ist überzeugt: “Unsere Mission ist es, in den verschiedensten Branchen weltweit mit unseren patentierten Sicherungslösungen mehr Freiheit und Sicherheit zu ermöglichen.”

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