24.09.2019

DeineStudienfinanzierung: Höhle der Löwen-Deal platzt nach Drehschluss

DeineStudienfinanzierung von David Meyer, Alexander Barge und Bastian Krautwald hat mit Frank Thelen bei "Die Höhle der Löwen" einen Investor gewonnen, der eine halbe Million Euro für 17,5 Prozent Anteile investieren wollte. Leider platze der Deal vor wenigen Tagen, wie Gründer David Meyer dem brutkasten erzählt.
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DeineStudienfinanzierung begeisterte bei
(c) DS - Das Team von DeineStudienfinanzierung begeisterte vor laufenden Kameras Investor Frank Thelen.

DeineStudienfinanzierung ist eine digitale Plattform, die Studierende “von der ersten Antragstellung bis hin zum letzten zurückgezahlten Euro” bei der Finanzierung ihres Studiums unterstützen soll.

+++Zusammenfassung von Höhle der Löwen, Folge 4+++

Die drei Gründer David Meyer, Alexander Barge und Bastian Krautwald konnten in der Show “Die Höhle der Löwen” Georg Kofler und Frank Thelen überzeugen, Angebote auf den Tisch zu legen. Am Ende bot der Tech-Investor eine halbe Million Euro für 20 Prozent Anteile, was ein Problem für die Gründer war.

+++ Erfolgsstory Urlaubsguru: Von der Studenten-WG zum 200-Mitarbeiter-Unternehmen +++

Aufgrund bestehender Investoren und der bisherigen Firmenbewertung wollten das Trio für diese Summe nicht mehr als 15 Prozent abtreten. Thelen allerdings zeigte sich überzeugt, zumindest 17,5 Prozent für 500.000 Euro mit den bereits investierten Kapitalgebern herausholen zu können. Sein “Package” würde die anderen VCs überzeugen, erklärte der Investor am Ende der Sendung. Ein Irrtum.

Verhandlungen mit Bestandsinvestoren scheitern

“Im Nachgang gab es mehrere gute Gespräche mit Frank Thelen und seinem Team, und wir waren positiv überrascht”, erzählt Meyer: “Allerdings platzte der Deal vor ein paar Tagen”. Genauer gesagt, scheiterten Gespräche zwischen Thelen und Bestandsinvestoren rund um die Bewertung. “Thelen bleibt aber weiterhin unser Ansprechpartner, der uns bereits einige gute Tipps gegeben hat”, betont Meyer.

+++Höhle der Löwen-Startup rezemo: Millionen-Deal geplatzt+++

Der geplatzte Deal sei keine große Katastrophe für DeineStudienfinanzierung, ergänzt der Gründer, da Kapital zum aktuellen Zeitpunkt nicht nötig sei: Die Gründer haben mit Investoren wie Kaufda-Gründer Christian Gaiser  oder Lucas von Cranach, CEO & Founder von Onefootball, bereits eine Finanzierungsrunde hinter sich.

Zwei Schritte bei DeineStudienfinanzierung geplant

Seit der Show steckten die Gründer ihre Energien in die Automatisierung, um den Prozess der Anmeldungen für Studienförderungen einfacher zu machen.

+++Renjer: “Massiver Druck” nach Höhle der Löwen-Investment+++

In einem ersten Schritt sollen zudem bestehende Finanzformen aggregiert werden und weitere Finanzierungsformen als Service auf DeineStudienfinanzierung dazustoßen. Der zweite Schritt umfasse die Verbesserung der Situation der Studierenden.

Zwischenfinanzierung mit DeineStudienfinanzierung

“In Deutschland müssen Studenten nach dem Bafög-Antrag bis zu drei Monate auf die Antwort warten. Wir wollen mit einer Zwischenfinanzierung den Studenten das Leben erleichtern”, erklärt Meyer. Das 13-köpfige Team befindet sich deshalb aktuell in einer Testphase mit Finanzierungspartnern und möchte das neue Support-System zeitnah auf den Markt bringen.


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Das Linzer Startup Carbon Cleanup hat sich auf das Recycling von Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen spezialisiert. Wir haben mit Gründer und CEO Jörg Radanitsch über die weiteren Wachstumsschritte und eine neue Kooperation mit KTM Technologies gesprochen. 
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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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