29.04.2024
PRESIVERLEIHUNG

Das sind die Siegerprojekte des Houskapreises 2024

Zum 19. Mal wurde letzten Donnerstag der Houskapreis als größter privater Preis Österreichs für wirtschaftsnahe Forschung vergeben. Erstmalig wurde auch der Mariella-Schurz-Preis verliehen - und die KI- und Rechtsexpertin Sandra Wachter aus Oxford sprach im Houska-Talk. Ein Rückblick.
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v.l.n.r.: Erich Hampel (B&C), Birgit Noggler (B&C), Sandra Wachter (Universität Oxford), Katrin Tiffner (Joanneum Research), Ariel Bensimon (Solgate), Jürgen Knoblich (ÖAW), Gerald Mitteramskogler (Incus GmbH), Wolfgang Hofer (B&C) (c) Alexander Müller

Der Houskapreis ist Österreichs größter privater Preis für anwendungsnahe Forschung. Letzten Donnerstag, den 25. April 2024, ging er in die 19. Runde seit seiner erstmaligen Vergabe im Jahr 2005. Bis dato wurden 6,33 Millionen an Preisgeldern an Österreichs herausragendste, wirtschaftsrelevante Forschung vergeben. Bislang gab es 27 Gewinnerprojekte, seit Donnerstag gibt es drei mehr – und einen erstmals vergebenen Zusatzpreis. Gefeiert wurde in der Aula der Wissenschaften im ersten Wiener Gemeindebezirk.

Durch den Abend führte Isabella Richtar, die die Verleihung des Houskapreises schon zum vierten Mal moderierte. Zum Einklang in den festlichen Abend sprach der Vorstandsvorsitzende der B&C Privatstiftung Erich Hampel über die Rolle wirtschaftsnaher Forschung und deren Integration in das österreichische Ökosystem: “Eine florierende Forschungslandschaft und die Anerkennung der Menschen hinter den wissenschaftlichen Durchbrüchen sind unerlässlich. Die B&C Privatstiftung engagiert sich mit dem Houskapreis dafür.”

Größter privater Forschungspreis mit Dotierung von 750.000 Euro

Der Houskapreis, vergeben durch die B&C Privatstiftung, hat sich zum Ziel gesetzt, die finanziellen Grundlagen für Innovation und Forschung in Österreich zu verbessern und hervorragende Forschungsarbeiten wertzuschätzen. Vergeben wird der Preis in den drei Kategorien Hochschulforschung, außeruniversitäre Forschung und Forschung & Entwicklung. Mit einer Dotierung von insgesamt 750.000 Euro ist der Houskapreis hierzulange der größte Preis für anwendungsnahe Forschung.

Ausgezeichnet wurden auch dieses Jahr Projekte mit innovativer, anwendungsorientierter Forschung und hoher wissenschaftlicher Qualität. Zur Verleihung geladen wurden je fünf Projekte der drei Preis-Kategorien “Hochschulforschung”, “Außeruniversitäre Forschung” und “Forschung in KMU”.

Erstmalig: Die Vergabe des Mariella-Schurz-Preises

Die diesjährige Neuerung: Der Mariella-Schurz-Preis zu Ehren der langjährig in der B&C-Privatstiftung tätigen Generalsekretärin Mariella Schurz. Der Sonderpreis wurde von einer Jury aus Schüler:innen des BG/BRG Klosterneuburg bewertet und vergeben – und zeichnet die Anwendungsnähe und Zukunftsfähigkeit der nominierten Forschungsprojekte aus Schüler:innen-Sicht aus.

Statuen des Houskapreis 2024 sowie die Sonderstatue für den erstmals vergebenen Mariella-Schurz-Preis (c) Alexander Müller

“Bildung und Forschung waren ihre Herzensangelegenheit”

Nora Dvorak, Mitorganisatorin der Houskapreis-Verleihung und für Koordination Förderwesen und Personal bei der B&C-Privatstiftung zuständig, sprach indes in Ehren der langjährigen Generalsekretärin Mariella Schurz über ihr langjähriges Wirken und ihr großes Engagement für die österreichische Bildungs- und Forschungslandschaft: “Bildung und Forschung waren ihre Herzensangelegenheit.” Aufgrund des Engagements von Mariella Schurz erlangte der Houskapreis einen wichtigen Stellenwert in der Förderung österreichischer Spitzenforschung.

Die Preisvergabe des Mariella-Schurz-Preises übernahmen zwei Schüler:innen des Mariella-Schurz-Komitees des BG/BRG Klosterneuburg. Der Sonderpreis ging an das Siegerprojekt “Feeblin – Ein neuer therapeutischer Ansatz für Autoimmunerkrankungen” unter Projektleitung von Giulio Superti-Furga der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Neben der eigens gestalteten Houskapreis-Statue umfasst der Preis auch einen Sachwert in Höhe von 5.000 Euro.

Schülerinnens des BG/BRG Klosterneuburg übergaben den Mariella-Schruz-Preis an Ariel Bensimon (Solgate) für das gemeinsame Forschungsprojekt mit CeMM, Foto: Alexander Müller

Oxford-Professorin im Houska-Talk: “Wenn man akzeptiert, dass KI ein Bias-Problem hat, kann man Lösungen finden”

Den Auftakt der 19. Houskapreis-Verleihung bildete der Houska-Talk mit der international renommierten KI- und Rechtsexpertin Sandra Wachter des Oxford Internet Institute der University of Oxford. Wachter sprach im Talk mit Moderatorin Richtar über die tatsächliche Intelligenz von Künstlicher Intelligenz. Die Juristin erklärte die Funktionsweise von KI, deren auf historischen Daten basierenden Bias und Möglichkeiten zur ethischen und rechtlichen Problemlösung.

Unter anderem appellierte Wachter an Entscheidungsträger:innen um ihren Beitrag dazu, eine ethisch faire und rechtlich korrekte Zukunft mit Künstlicher Intelligenz zu gewährleisten: “Diejenigen, die Entscheidungen treffen, müssen ihren Bias ablegen. Wenn man nämlich akzeptiert, dass KI (Anm.: u.a. aufgrund der Analyse von historischen Daten) ein Bias-Problem hat, dann kann man Lösungen finden.”

Wachter: “Der EU AI Act legt uns einen Sicherheitsgurt um”

Neben Anwendungs- und Funktionsvergleichen von Künstlicher Intelligenz kam unter anderem der EU AI Act zur Sprache. Wachter verglich indes das EU-KI-Spitzenfeld mit jenem der USA. Häufig sei der AI Act hierzulande nämlich als “Innovationsbremse” bezeichnet worden – gerade im Vergleich mit dem innovationsfreudigen US-Markt. Wachter gab Entwarnung und bestärkte das heimische Innovationssystem: “Der EU AI Act legt uns einen Sicherheitsgurt um. Ich möchte keine KI haben, die kein Gütesiegel der EU hat. Der AI Act ist ein Wettbewerbsvorteil.”

Das sind die Sieger:innen des Houskapreises 2024

Dieses Jahr wurden – neben der Vergabe des Mariella-Schurz-Preises – wieder drei wirtschaftsrelevante und anwendungsnahe Forschungsprojekte ausgezeichnet.

Die Erstplatzierten jeder Kategorie erhielten 150.000 Euro, die Zweitplatzierten jeweils 60.000 Euro und die Drittplatzierten 20.000 Euro. Alle weiteren Nominierten erhielten 10.000 Euro. Die drei Kategorien wurden getrennt voneinander beurteilt und in einem zweistufigen Verfahren von Fachbeiratsgremien und einer international anerkannten Fachjury evaluiert.

Die Fachbeiräte bedienten sich externer Gutachten zur Erarbeitung einer Entscheidungsgrundlage – schlagen ihre erste Reihung vor, die von der Fachjury final beurteilt wird. Pro Kategorie werden schließlich fünf Projekte nominiert. In der zweiten Stufe beurteilte die Jury die Innovationsleistung sowie den wirtschaftlichen Erfolg der eingereichten Projekte.

Projektteam der ÖAW gewann in “Hochschulforschung”

In der Kategorie Hochschulforschung gewann den diesjährigen Houskapreis das Projekt “Organoidmodell der menschlichen Gehirnentwicklung und -störung” der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) des Instituts für Molekulare Biotechnologie. Die Projektleitung hielt Prof. Dr. Jürgen Knoblich inne. Ausgezeichnet wurde das Forschungsteam für ihre Arbeit an Organoidmodellen der menschlichen Gehirnentwicklung und Gehirnstörung.

Knoblich und seinem Team ist es gelungen, auf Basis menschlicher Stammzellen die Prozesse der Gehirnentwicklung im Labor von einzelnen Teilen bis zu kompletten Schaltkreisen nachzustellen. Diese Gehirnorganoide ermöglichen die Untersuchung von Gehirnerkrankungen und therapeutischen Substanzen direkt am menschlichen Gewebe.

1. Platz für IMBA/ÖAW in der Kategorie “Hochschulforschung” – v.l.n.r.: Erich Hampel (B&C), Nina Corsini (IMBA), Christopher Esk (IMBA), Chong Li (IMBA), Jürgen Knoblich (IMBA), Michael Harasek (TU Wien, Houskapreis 2023-Gewinner); Foto: Alexander Müller

Joanneum Research gewann in “Außeruniversitärer Forschung”

In der Kategorie “Außeruniversitäre Forschung” gewann das Projekt “Die dermale offene Mikroperfusion – Wirkungsnachweis von Medikamenten” der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH der Steiermark. Projektleiterin war Dipl.-Ing.in Dr.in Karin Tiffner.

Das Siegerteam entwickelte eine Methode, mit der mittels einer minimalinvasiven Sonde kontinuierlich Zwischenzellflüssigkeit aus der Haut entnommen. Die gesammelte Flüssigkeit ermöglicht es, festzustellen, ob der Arzneistoff die Hautbarriere durchdringt, in welcher Konzentration er in der Haut ankommt und welche Wirkung er dort hervorruft. Dadurch wird der Entwicklungs- und Zulassungsprozess von Medikamenten erheblich beschleunigt, gleichzeitig werden deutlich Kosten eingespart.

1. Platz in der Kategorie “Außeruniversitäre Forschung” – v.l.n.r.: Birgit Noggler (B&C), Franz Feichtner (Joanneum Research), Frank Sinner (Joanneum Research), Joachim Priedl (Joanneum Research), Katrin Tiffner (Joanneum Research), Elisabeth Häusler (Salzburg Research, Vorjahresgewinnerin); Foto: Alexander Müller

3D-Druck gewann Kategorie “Forschung & Entwicklung in KMU”

Last but not least: Das Siegerprojekt der Kategorie “Forschung & Entwicklung in KMU” geht an das Projekteam von Dr. Gerald Mitteramskogler des Wiener Unternehmens Incus GmbH. Ausgezeichnet wurde ihr Projekt “LMM: Metall3D-Druck mit Licht”. Das Siegerteam entwickelte ein neuartiges Metall-3D-Druckverfahren mit Licht.

Das entwickelte 3D-Verfahren ermöglicht die Herstellung von Hochpräzisionsbauteilen ohne den Einsatz von Stützstrukturen oder dem nachträglichen Zusammenfügen einzelner Teile. Dadurch reduziert es den Aufwand für die Nachbearbeitung – dank seines hohen Detailgrads und einer herausragenden Oberflächenqualität.

Projektleiter Mitteramskogler zu seinem Projekt im Rahmen der Preisvergabe: “Das Schöne am 3D-Druck: Man kann Ideen tatsächlich in die Tat umsetzen.”

1. Platz in der Kategorie “Forschung & Entwicklung in KMU” – v.l.n.r.: Bernhard Ronacher (CubeDX, Vorjahresgewinner), Wolfgang Hofer (B&C), Johannes Stögerer (Incus), Denise Mödder (Incus), Manuel Grubhofer (Incus), Gerald Mitteramskogler (Incus), Foto: Alexander Müller

Jubiläumsjahr 2025 steht in den Startlöchern

Prominenz, hochkarätige Forschung und eine hohe Bedeutung für die österreichische Forschungs- und Wirtschaftsszene – so soll es auch nächstes Jahr weitergehen. 2025 feiert die B&C Privatstiftung nämlich ihr 25. Jubiläum – und der Houskapreis wird im kommenden Jahr uzum 20. Mal vergeben.

“Nach dem Houskapreis ist vor dem Houskapreis”, meinte Mitorganisatorin Nora Dvorak in ihren abschließenden Worten zum Ende der Preisverleihung. Kommendes Jahr erwarte man Großes – und man freue sich bereits darauf, heimischer Forschung wieder eine Bühne zu bieten.

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Eric Demuth | (c) Bitpanda
Eric Demuth | (c) Bitpanda

Er ist offizieller Partner der NFL. Tennis-Ass Alexander Zverev ist “Global Ambassador” – und er kooperiert mit dem Sport-Streamer DAZN. Große Sport-Sponsor-News gab es erst im vergangenen Herbst und Winter rund um den Krypto-Broker Bitpanda.

Noch im Sommer davor, nämlich im August 2024, startete Bitpanda als offizieller Sponsor des AC Milan, gut zwölf Tage später wurde Tennis-Star Dominic Thiem zum Markenbotschafter ernannt. Zu seinem Karriereende hing ein Bild seiner Selbst sogar am Stephansdom – auf Kosten des Brokers. Die Werbepartnerschaft mit dem FC Bayern München – inklusive Werbespot – nicht zu vergessen.

Bitpanda schießt Tor bei Sport-Partnerschaften

Die News rund um Sport-Sponsoring- und Marketing-Maßnahmen vonseiten des in Wien gegründeten und international tätigen Krypto-Brokers häufen sich. Auch im jungen Jahr 2025 spielt der Broker im Spitzenfeld mit und angelt sich den Sportclub Paris Saint-Germain (PSG). Der Broker wird “offizieller Premium-Partner” des Pariser Sportclubs.

In einer Pressemeldung spricht Bitpanda von einer “strategischen Partnerschaft”. Die Zusammenarbeit betone “Bitpandas Anspruch, mit Weltklasse-Organisationen zu kooperieren, die für Exzellenz und einen modernen Lifestyle stehen, der ein globales Publikum anspricht.”

Partnerschaft geht “über bloße Sichtbarkeit” hinaus

Als Teil der Partnerschaft wird Bitpanda seine Präsenz “im ikonischen Parc des Princes zum Leben erwecken”. Allerdings kooperiere man “über die bloße Sichtbarkeit hinaus”:

Die Partnerschaft soll “innovative digitale Aktivierungen, die Einbindung von Spielern in Content-Produktionen sowie exklusive Erlebnisse, die Fans näher an den Verein bringen”, umfassen. Bitpanda-Kunden sollen indes Vorteile wie den privilegierten Zugang zu PSG-Spielen, Einladungen zu exklusiven Events sowie die Möglichkeit auf Treffen mit aktuellen und ehemaligen PSG-Spielern genießen können.

“Fans weltweit erreichen”

Nicola Ibbetson, Global Partnership Director bei Paris Saint-Germain, sagt dazu: “Wir freuen uns sehr, Bitpanda als unseren offiziellen Premium-Partner willkommen zu heißen. Diese Partnerschaft spiegelt unser gemeinsames Engagement für Innovation und Exzellenz wider und bietet einzigartige Möglichkeiten, unsere Fans weltweit zu erreichen und die Zukunft der digitalen Interaktion im Sport mitzugestalten.”

“Globales Symbol für sportliche Exzellenz”

Auch Bitpanda-Co-Founder und CEO Eric Demuth äußert sich zur neuen Partnerschaft: “Paris Saint-Germain ist weit mehr als nur ein Fußballverein – der Club ist ein globales Symbol für Kultur, Lifestyle und sportliche Exzellenz und spiegelt damit perfekt die Identität von Bitpanda als Premium Financial Brand wider.” Die Rolle als offizieller Premium-Partner von PSG soll die Position Bitpandas “als Europas führende Krypto-Plattform” unterstreichen.

Auch vonseiten Paris Saint-Germains betont man den Anspruch, “mit visionären Marken zusammenzuarbeiten, die das Erbe des Clubs als globales Symbol für Kultur, Lifestyle und sportliche Spitzenleistung bereichern”. Gemeinsam wolle man neue Maßstäbe setzen, um “Fans außergewöhnliche Erlebnisse” zu bieten und “die immer größere Rolle digitaler Innovationen im Sport” voranzutreiben.

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