06.02.2019

Cybershoes: Wiener VR-Startup nach 200.000 Kickstarter-Euro nun auf Indiegogo

Vergangenen Oktober holte sich das erst im Mai 2018 formell gegründete Wiener Startup Cybershoes mehr als 200.000 Euro über die Plattform Kickstarter. Vor allem in Japan und den USA überzeugte das VR-Gaming-Produkt. Mit einer gestern gestarteten Indiegogo-Kampagne will man den Erfolg nun wiederholen.
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Cybershoes: Wiener Startup nach Kickstarter-Erfolg auf Indiegogo
Mit Cybershoes können GamerInnen sitzend gehen. Screenshot: https://www.youtube.com/watch?v=O_dSMjKkKO0&feature=youtu.be

Damit die virtuelle Realität wirklich realistisch wirkt, reicht eine VR-Brille allein nicht aus. Praktisch von Beginn an beschäftigte man sich im VR-Bereich daher mit Methoden, um die Bewegung im virtuellen Raum für den Körper spürbar zu simulieren. Während das mit der klassischen VR-Achterbahnfahrt über Kippbewegungen noch recht einfach zu lösen ist, stießen die Entwickler bei der Simulation des Gehens und Laufens bislang an ihre Grenzen. Dieses Problem will das vergangenes Jahr formell gegründete Wiener Startup Cybershoes mit seinem gleichnamigen Produkt gelöst haben.

+++ Realer Spaziergang im virtuellen Raum +++

Sitzend gehen und laufen

Nun, (noch) nicht ganz. “Wir haben viel herumgetüftelt, bis wir darauf gekommen sind, dass die Lösung nicht im Stehen, sondern im Sitzen liegt”, erklärt Erfinder und CEO Michael Bieglmayer. Seine optisch an Schlapfen erinnernden und mit Bewegungssensoren ausgestatteten Cybershoes ermöglichen es GamerInnen, auf einem “drehbaren Barhocker” sitzend, im virtuellen Raum zu gehen und laufen. Dass man dabei eben doch nicht ganz geht bzw. läuft, stellt laut Bieglmayer kein Problem dar: “Gamer vergessen in der Sekunde den Stuhl, auf dem sie sitzen und fokussieren sich auf die neue Art der Fortbewegung”.

Promotion-Video:

Kooperation mit Gaming-Riese Valve

In der Branche besteht augenscheinlich großes Interesse an der Lösung. Man kooperiert mit dem Gaming-Riesen Valve, der u.a. hinter den Spielen Counter-Strike und Dota 2 sowie hinter der Vertriebsplattform Steam steht. Cybershoes ist daher inzwischen direkt in die “SteamVR Gaming Platform” integriert. Auch bei den großen internationalen Messen wie der CES Las Vegas und der Gamescom in Kölln seien die Schuhe gut beim Publikum angekommen, heißt es vom Startup.

Kann Cybershoes Kickstarter-Erfolg auf Indiegogo wiederholen?

Und dass es auch wirklich einen Markt für das Produkt gibt, konnte man auf der Plattform Kickstarter beweisen. Dort erreichte man im vergangenen Oktober innerhalb von rund zwei Stunden das Funding-Ziel von 30.000 Euro und kam letztendlich bei knapp mehr als 200.000 Euro von rund 1000 UnterstützerInnen zu stehen. Vor allem in Japan und den USA kamen die Cybershoes gut an. Nun will man diesen Erfolg auf Indiegogo wiederholen. Mit dem Funding wolle man einen neuen Prototypen realisieren und dessen Produktion finanzieren, heißt es vom Startup. Bereits jetzt steht fest, dass die Wiederholung nicht ganz gelingt: Am Nachmittag des zweiten Tags ist das Ziel von 30.000 US-Dollar noch nicht erreicht.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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