29.09.2023

Warum sich die US-Entscheidung zu Bitcoin-ETFs weiter verzögert

Crypto Weekly #116. Wird die US-Börsenaufsicht in den nächsten Monaten erstmals ETFs zulassen, die direkt in Bitcoin investieren? Diese Woche verzögerte die Behörde ihre Entscheidung über zwei Anträge vorerst noch einmal.
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Das Logo der US-Börsenaufsicht auf einem Gebäude
Foto: Adobe Stock
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Krypto-Kurstafel

📈📉 Bitcoin zwischen 26.000 und 27.000 Dollar

Diese Woche verzeichnete der Kryptomarkt leichte Kursgewinne - aber am grundsätzlichen Bild hat sich nicht viel geändert: Das Marktgeschehen ist weiterhin überschaubar. Größere Kursausschläge blieben aus. Nach wie vor fehlen dem Markt Impulse, die den Handel stärker in die eine oder andere Richtung treiben könnten. Das haben wir bereits vergangene Woche ausführlich behandelt und das gilt alles weiterhin.

Bitcoin etwa bewegte sich seit vergangenem Freitag grob in einer Bandbreite zwischen knapp über 26.000 US-Dollar und etwas über 27.000 Dollar. In der Nacht auf Montag ging’s dabei abwärts, gegen Ende der Woche stieg der Kurs wieder. Insgesamt aber: Alles nicht der Rede wert, zu gering waren die Kursbewegungen. 

⏳ US-Börsenaufsicht vertagt Entscheidung zu zwei Anträgen auf Bitcoin-ETFs

Die große Frage lautet aktuell: Was könnte den nächsten Impuls für den Markt liefern? Und da liegen die Hoffnungen, wie ebenfalls schon in der Vorwoche thematisiert, beispielsweise auf der möglichen Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA. Dass BlackRock im Juni einen solchen Antrag bei der US-Börsenaufsicht eingereicht hat, hatte damals zumindest für gute Stimmung am Markt gesorgt. 

Wohlgemerkt: Es geht hier um ETFs, die direkt in Bitcoin investieren, um sogenannte Bitcoin-Spot-EFTs. Solche sind in den USA bisher noch nie zugelassen worden. Im Gegensatz zu Bitcoin-Futures-ETFs, die in Finanzprodukte investieren, die den Bitcoin-Preis nachbilden.

Dass die Börsenaufsicht recht bald eine solche Genehmigung erteilen würde, war ohnehin nicht besonders realistisch. Diese Woche gab es nun aber neue Entwicklungen, die das noch einmal unterstrichen: Die Börsenaufsicht gab bekannt, dass sich die Entscheidung zu zwei Anträgen weiter verzögern werde.

Es ging dabei aber nicht um den Antrag von BlackRock. Sondern einerseits um jenen von GlobalX und andererseits um den von Ark/21Shares. Die Entscheidung zum Antrag von GlobalX hätte die Behörde ansonsten bis 7. Oktober treffen müssen. Nun nimmt sie sich 45 weitere Tage Zeit. Beim Antrag von Ark/21Shares muss nach der Verlängerung nun eine Entscheidung bis 10. Jänner fallen. Hier war der Zeitraum bereits im August verlängert worden - ebenso für einige andere Anträge auf Bitcoin-Spot-ETFs.

🤯 Warum der Druck auf die US-Börsenaufsicht wegen Bitcoin-ETFs zuletzt gestiegen ist

Eben vor diesem Hintergrund war die neuerliche Verzögerung nicht besonders überraschend. Die Börsenaufsicht will Zeit gewinnen. Das Urteil eines US-Gerichts zu einem Antrag auf einen Bitcoin-Spot-ETF von Grayscale Ende August war ein ziemlicher Rückschlag: Demnach hatte die Behörde nicht ausreichend begründet, warum sie den ETF abgelehnt hatte (siehe Crypto Weekly #113). 

Auch das Urteil rund um den Fall Ripple und XRP im Juli war für die Börsenaufsicht nicht unbedingt optimal ausgefallen - wenn es auch weniger eindeutig war als die erste Reaktion in der Krypto-Szene vermuten hatte lassen. 

Und dann gibt es noch andere kleinere Aspekte: So haben diese Woche etwa einzelne US-Abgeordnete einen Brief an Börsenaufsichts-Chef Gary Gensler geschrieben, in dem sie das Vorgehen der Behörde in Bezug auf Bitcoin-ETFs kritisierten. Dabei handelt es sich nicht gerade um die prominentesten Stimmen der US-Politik - und der Brief hat natürlich auch keine unmittelbaren Folgen. Aber erfreulich für die Börsenaufsicht ist so etwas dennoch nicht. 

All diese Dinge bedeuten nicht, dass die Behörde in den nächsten Monaten tatsächlich einen Bitcoin-Spot-ETF genehmigen wird. Aber man kann davon ausgehen, dass sie sich weitere Ablehnungen - insbesondere bei BlackRock - sehr gut überlegen wird müssen.


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Die Totoy-Co-Founder Francis Rafal, Simon Hoffmann, Marcel Koller, Michael Perger, Benedikt Hielscher (c) Totoy GmbH

Seit dem fünften Jänner 2024 steht sie im Firmenbuch, bereits vor über einem Jahr schrieb sie Schlagzeilen: Die KI-Übersetzungs-App Totoy.

Schon etwas früher, nämlich im September 2023 und damit gerade richtig zum Schulstart, launchte das fünfköpfige Gründerteam rund um Mitgründer und CEO Francis Rafal eine App, die Dokumente wie Behörden-, Arzt- oder Elternbriefe in 95 Sprachen übersetzen und anschließend erklären sowie Rückfragen beantworten kann.

Gezielt Behörden adressieren

Vor gut zwei Monaten erreichten uns weitere News rund um das Wiener KI-Startup: Totoy holte sich eine halbe Million Euro in einer Pre-Seed-Runde. Beteiligt waren Angels United sowie die Business Angels Martin Schliefnig und Michael Grabner.

Mit dem frischen Kapital wollte Totoy seine KI-Lösung weiterentwickeln: Mit einer neuen Programmierschnittstelle könne man seither gezielt Unternehmen und Behörden adressieren, heißt es vom Startup.

Davon machte man bereits Gebrauch, wie Gründer Rafal am Donnerstag auf LinkedIn preisgab: Totoy schaffte es, seine KI-Lösung “direkt bei den Behörden zu integrieren.” Konkret gewann man die österreichische Gemeinde-Plattform Gem2Go, ein Produkt der RiS GmbH, als Partner. Gem2Go dient als “Gemeinde-Info und -Service” bzw. als “Bürgerservice-App” und ist kostenlos downloadbar. Auf der App werden Informationen “beinahe aller Gemeinden Österreichs” vereint.

Schritt für “mehr Barrierefreiheit in der digitalen Verwaltung”

Wie Totoy-Co-Founder Rafal auf LinkedIn schreibt, nutzen bereits “die ersten 32 Gemeinden” seit einigen Wochen “den neuen GEM2GO Copilot”. Dieser erklärt Amtstafel-Dokumente mithilfe der Totoy API für Bürger:innen “mehrsprachig” und “in einfacher Sprache”. Auf dieselbe Weise beantworte der Copilot Fragen zur Gemeinde.

Amtsdokumente können damit – dank der Integration von Totoy – in 19 Sprachen übersetzt werden. Die Lösung sei kostenfrei in der Gem2Go-App nutzbar. Das Startup sieht darin einen “wichtigen Schritt für mehr Barrierefreiheit in der digitalen Verwaltung”.

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