15.03.2016

Crate.io: Vorarlberger holen 4 Mio. Dollar in den USA

Das Vorarlberger Datenbank-Startup hat in den USA eine große Finanzierungsrunde eingefahren und will jetzt nach großen Kunden angeln.
/artikel/crate-investment-usa

BigData ist eines der große Schlagworte der Digitalisierung und ein kleines Vorarlberger Startup bietet dafür eine technische Basis. Crate.io stellt Datenbanken zur Verfügung, die dabei helfen, Billionen Datensätze zu verarbeiten. Das kleine Team aus Westösterreich hat längst einige namhafte Kunden in den USA, eine neue Finanzierungsrunde soll nun dabei helfen, weitere dicke Fische an Land zu ziehen. Die Runde wird von dem VC Dawn Capital angeführt und bringt Crate.io 4 Millionen Dollar. Mit dabei sind auch die bestehenden Investoren Sunstone Capital, DFJ Esprit und Speedinvest. Mit Solomon Hykes, Gründer des Open-Source-Software-Projekts Docker, ist auch ein erfahrener Branchenkenner aus den USA an Bord.

+++ Crate.io: Die Big-Data-Helden aus Vorarlberg +++

Enterprise-Lösung vor den Vorhang

Die kostenlose Open-Source-Lösung von Crate.io wird derzeit von rund 400 Nutzern verwendet. Für Firmen bietet das Startup eine umfangreichere und kostenpflichtige Datenbank-Lösung an, die schon jetzt hauptsächlich in den USA genutzt wird. Das Cloud-Security-Unternehmen SkyHigh-Networks beispielsweise analysiert regelmäßig das Verhalten von Dutzenden Millionen Nutzern für seine Cloud-Adoption-Reports. Ari Helgason von Dawn Capital, der in den Aufsichtsrat von Crate einsteigt, sieht in der Enterprise-Lösung großes Potenzial: “Das Wachstum, das Crate im letzten Jahr gezeigt hat, ist ungewöhnlich”. Mit dem frischen Kapital soll nicht nur er Verkauf ausgebaut werden, sondern auch das Produkt weiterentwickelt und ausgebaut werden.

+++ Crate gewinnt TechCrunch Disrupt +++

StudiVZ- und uboot.com-Veteranen

Die beiden Gründer von Crate.io, Christian Lutz und Jodok Batlogg, sind bereits alte Hasen im Online-Business und haben bereits in ihrer Zeit bei StudiVZ bzw. uboot.com Erfahrungen im Umgang mit Datenmassen gesammelt. Für 2016 haben sich die beiden vorgenommen, im Silicon Valley Fuß zu fassen – ein Ziel, dem sie mit der hochkarätigen Finanzierungsrunde näher gekommen sind. Der Unternehmenssitz soll weiterhin in Vorarlberg bleiben.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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