10.08.2020

Covid-Startup-Hilfsfonds ausgeschöpft: “Uns wurde gesagt, es ist noch Zeit”

Der Covid-Startup-Hilfsfonds ist ausgeschöpft. Für einige Gründer kam das überraschend. Und in der Szene wird der Ruf nach einer Aufstockung lauter.
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Beim Covid-Startup-Hilfsfonds ist das Geld ausgegangen
Beim Covid-Startup-Hilfsfonds ist das Geld ausgegangen (c) Adobe Stock - sp4764

Seit Mai konnte man Gelder aus dem Covid-Startup-Hilfsfonds beantragen. Nun ist der Fonds ausgeschöpft – der brutkasten berichtete. Dass man beim mit 50 Millionen Euro ausgestatteten Corona-Hilfsinstrument nach dem “First Come – First Serve”-Prinzip vorgehen werde, wurde von Beginn an kommuniziert. Dennoch kam die Nachricht vergangene Woche für einige Startup-Gründer überraschend und löste Unmut aus. Während einige Gründer berichten, seitens des aws immer eine realistische Einschätzung bekommen zu haben, wie lange die Mittel noch reichen, bekamen andere bis vor kurzem noch anderes zu hören, wie sie dem brutkasten erzählen.

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“Sie hat gesagt, er muss sich nicht stressen”

HealthTech-Startup-Gründer A. (Anm.: er will nicht genannt werden) erzählt im Gespräch mit dem brutkasten: “Wir stehen knapp vor dem Abschluss einer Investment-Runde. Wir haben während dem Prozess mehrmals beim aws nachgefragt. Uns wurde immer klar kommuniziert, dass bis Dezember genug Mittel für die betroffenen zu Verfügung gestellt werden (Anm. Zeitlich wurde die Antragsphase ursprünglich mit 15. Dezember befristet). Wir und unsere Investoren sind davon ausgegangen, dass das klappen sollte. Mein Kollege war erst kürzlich mit einer Betreuerin beim aws in Kontakt, die gesagt hat, er muss sich nicht stressen”.

Ähnliches erzählt auch MedTech-Gründer S. : “Wir hatten unser Investment bereits im Mai. Der Hilfsfonds-Antrag hat sich aus unterschiedlichen Gründen verzögert – unter anderem hat eine Bestätigung durch unseren Steuerberater gefehlt, der damit noch zusätzliches Geld bei uns holen wollte. Wir haben aber in vergangenen Monaten regelmäßig angerufen, ob noch Geld im Topf ist. Es hat immer geheißen: ‘Es ist noch Zeit’. Am 31. Juli kam dann eine E-Mail, dass nur mehr acht Millionen Euro verfügbar sind. Am Mittwoch darauf war der Fonds dann praktisch übers Wochenende erschöpft. Hätte ich gewusst, dass es so einen Zeitdruck gibt, hätte ich ganz anders gehandelt”.

Ein anderer Gründer berichtet ebenfalls von Verzögerungen durch offene Fragen beim Steuerberater. Ihm sei nach der Mail am 31. Juli, die er ebenfalls erhielt, am Dienstag (4. August) telefonisch mitgeteilt worden, dass nur mehr ein paar Stunden zur Einreichung blieben. Man habe den Antrag noch eingereicht, wisse aber nun nicht, ob er noch bearbeitet wird.

Für BioTech-Startup-Gründer G., der knapp vor dem Abschluss seiner Finanzierungsrunde steht, ist klar: “Es wurde uns gegenüber mehrmals betont, dass man bis Dezember einreichen kann und sicher genug Geld da ist. Es ist ja jetzt nicht so, dass Mitte November das Geld ausgegangen ist, sondern etwas mehr als zwei Monate nach dem Start. Das ist in Sachen Planbarkeit nicht dass, was man in der Seed-Finanzierungsphase will. Auch in der Kommunikation mit den Investoren ist das problematisch”.

Krypto-Startup-Gründer W. richtet klare Worte an die Politik: “Hier zu sparen wäre fatal, wenn wir als Wirtschaftsstandort in einigen Jahren noch irgendwie am globalen Markt mitreden wollen. Unsere Regierung hat während der Krise in vielen Punkten sehr vorausschauend reagiert und ich hoffe, dass auch hier das Potential gesehen und im Hilfsfonds nachdotiert wird. Nachhaltig gesehen kann uns nichts besseres passieren, als dass noch mehr privates Kapital in unsere heimischen Unternehmen fließt”.

Covid-Startup-Hilfsfonds: Investoren wünschen sich Aufstockung

Auch bei heimischen Kapitalgebern löst das Ende der Covid-Startup-Hilfsfonds-Mittel teilweise gemischte Gefühle aus. “Ich bin etwas überrascht, dass die gesamten 50 Millionen Euro ausgeschöpft sind. Viele betroffene Startups planen Finanzierungsrunden mit diesen Mitteln – das wird jetzt spannend”, kommentiert etwa startup300-Gründer Bernhard Lehner. Venionaire Capital-Gründer Berthold Baurek-Karlic sagt: “Der Covid-Startup-Hilfsfonds war die attraktivste Unterstützungsmaßnahme der Regierung. Trotz strenger Regeln konnte man über das Vehikel die 50 Millionen Euro von privaten Investoren mobilisieren. Viele weitere Startups stehen vor dem Abschluss überlebenswichtiger Runden und dabei spielt die Verdoppelung durch den Hilfsfonds eine sehr wichtige Rolle”.

Ähnlich sieht es Business Angel Hansi Hansmann: “Ich bin froh und traurig zugleich, dass der Covid-Startup-Hilfsfond ausgeschöpft ist. Froh, weil wir zur Abwechslung mal ein Instrument hatten, welches sich wirklich bewährt und auch sehr viel privates Kapital bewegt hat. Traurig, weil es zu Ende ist und keine Verlängerung vereinbart wurde”.

eQventure-Gründer Herbert Gartner erläutert: “Die Verdoppelung von Private Equity in Startups mittels bedingt rückzahlbaren Zuschüssen ist die schnellste Methode, um den österreichischen Rückstand im VC-Bereich – Faktor 3 BIP-äquivalent zu Deutschland, Faktor 18-20 BIP-äquivalent zu China und USA – aufzuholen. Die Israelis haben in den 90er-Jahren ein analoges Programm ausgelegt und ernten heute die Früchte dieses Investments. Aus Sicht der Regierung ist das kein Hilfsprogramm sondern ein gutes volkswirtschaftliches Investment mit einem hohen ROI. Wir von eQventure raten zu einer raschen Erhöhung des Fonds”.

“Ich hoffe, sehr, dass eine Verlängerung schnell und unbürokratisch geschehen wird und würde mich freuen, wenn ein ähnliches Instrument auch nach der Covid-Sache für die Startup-Finanzierung zur Verfügung steht”, sagt auch Hansmann. Es ist eine Hoffnung, die Berthold Baurek-Karlic ebenfalls teilt. Bernhard Lehner sagt dazu: “Natürlich wäre es eine großartige Unterstützung und das richtige Signal, wenn es mehr Mittel gäbe”. Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es allerdings zuletzt gegenüber dem brutkasten: “Aktuell ist keine Aufstockung der Mittel vorgesehen”. Auch Lisa Fassl aus dem Team des Startup-Beauftragten Michael Altrichter sagt gegenüber dem brutkasten: “Mehr als die geplanten 50 Millionen Euro werden es nicht werden”.

“Die, die wirklich wegen Corona zu suchen begonnen haben, schauen jetzt durch die Finger”

Für Gründer A. liegt in der frühzeitigen Ausschöpfung der Mittel noch ein weiteres Problem: “Unternehmen, die wirklich im März wegen der Corona-Krise begonnen haben, Investoren zu suchen, sind erst jetzt dabei, ihre Runden abzuschließen, weil das einfach meistens rund ein halbes Jahr dauert. Es wirkt, als hätten sich vorwiegend jene beim Fonds bedient, die bereits vor der Krise in Verhandlungen waren. Die, die wirklich wegen Corona zu suchen begonnen haben, schauen jetzt durch die Finger”. Ob der lauter werdende Ruf nach einer Aufstockung erhört wird, bleibt abzuwarten.

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Das Gründerteam Christian Hill und Gerhard Prossliner © BRAVE Analytics, Leljak

Das Grazer Spin-off BRAVE Analytics wurde von Christian Hill und Gerhard Prossliner im Jahr 2020 gegründet. Den Gedanken an ein gemeinsames Unternehmen gab es schon einige Zeit davor an der MedUni Graz. Nach erfolgreicher Dissertation und dem FFG Spin-off Fellowship kam es zur Ausgründung, zu ersten Kund:innen und einem Standortwechsel. Und schließlich zur erfolgreichen Einbindung in den Life Science Cluster Human.technology Styria unterstützt von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG.

Mittlerweile zählt BRAVE Analytics ein 14-köpfiges Team und sitzt im ZWT Accelerator in Graz, einem Kooperationsprojekt zwischen SFG und Medizinischen Universität Graz.

Das Team von BRAVE Analytics (c) © BRAVE Analytics, Leljak

Mut in der Geschäftsphilosophie

BRAVE Analytics steht für Mut in der Geschäftsphilosophie der beiden Gründer und des gesamten Teams: Christian Hill und Gerhard Prossliner fühlen sich “zu Entdeckungen hingezogen und lieben es, die Dinge aus einem völlig neuen Blickwinkel zu betrachten. Und genau diesen Spirit leben wir auch im Team.”

Wahrlich hat das Gründerduo mit seinem Spin-off das Forschungsgebiet Life Science in ein neues Licht gerückt: Denn BRAVE Analytics beschäftigt sich mit der automatisierten Qualitätssicherung für Pharma-, BioTech-Produkte, Wasser, Mineralien und Chemikalien. “Und das auf Partikel-Ebene. Das Ganze nennt sich Partikel-Charakterisierung und -Analytik”, erklärt Co-Founder Hill im Gespräch mit brutkasten.

Neu ist die Technologie insofern, als dass die Partikel-Analyse direkt im Herstellungsprozess von Pharmaprodukten passiert. Also integriert, das heißt weder vor- noch nachgelagert, und damit effizient und kostensparend. “Damit machen wir eine sogenannte Prozessanalytik im Nano-Bereich”, erklärt Co-Founder Hill.

Die Lösung für ein Bottleneck

Damit haben die beiden Gründer zusammen mit ihrem Team eine Lösung für ein bis dato bestehendes “Bottleneck in der Industrie” geschaffen. Mit den modularen Messgeräten von BRAVE Analytics kann die Qualität von Produkten im Pharma- und BioTech-Sektor nämlich in Echtzeit gemessen werden. Das Kernstück der Lösung bildet die vom Spin-off eigens entwickelte, mehrfach patentierte OF2i Technologie.

Doch bekannterweise benötigen Life-Science-Lösungen wie diese einen breiten Umfang an Forschungsinfrastruktur, der sich gerade für frisch gegründete Spin-offs schwer stemmen lässt. Und: Es braucht die richtigen Verträge, das richtige Kapital und das richtige Team. Auf der Suche danach gab es für BRAVE Analytics einige Schlüsselmomente, wie Co-Founder Hill im Gespräch mit brutkasten erzählt.

Der Standort für Life Science Startups

Die ersten Hardware-Aufbauten und Experimente fanden an der Medizinischen Universität Graz statt, die von den Anfängen mit Infrastruktur und Forschungspersonal unterstützte, die Universität Graz deckte die Bereiche Theorie und physikalisches Modelling und in Kooperation mit dem FELMI/ZFE der Technischen Universität Graz wird seit 2022 ein Zusatzmodul entwickelt.

Beim Schutz des geistigen Eigentums standen die Medizinische Universität Graz, die Steirische Wirtschaftsförderung SFG und die Forschungsförderungsgesellschaft FFG als helfende Hände zur Seite. Konkret mit Unterstützung für die Erarbeitung von Exklusiv-Lizenzen, Agreements und generell mit dem Know-how, wie man eine Firma aufbaut. Hier waren uns auch das Unicorn der Universität Graz, die Gründungsgarage und der Science Park Graz eine große Hilfe”, so Prossliner.

“Wir sind klassische Science-Preneure”

Die fachspezifische Unterstützung kam im richtigen Moment: “Wir sind die klassischen Science-Preneure. Unser Background ist das Universitäts- und Ingenieurswesen. Für uns war es wichtig zu lernen, wie man in das Unternehmertum reinkommt und den Produkt-Market-Fit findet. Man muss diese Produktverliebtheit, die man als Erfinder meistens hat, loswerden. Und das passiert ganz viel durch Learning by Doing.”

Besonders hilfreich habe sich vor allem das Bootcamp des FFG-Spin-off-Fellowship und das LBG Innovator’s Road Programme erwiesen, welche “eine schrittweise Einführung für den Weg von der Wissenschaft in Richtung Unternehmung” geboten haben, so Hill. Förderungen erhielt das Spin-off außerdem von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, der Austria Wirtschaftsservice aws, der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG und auf EU-Ebene.

Die Szene, die “Gold wert” ist

Nicht nur “by doing”, sondern vor allem auch “von anderen, die die gleichen Themen, Probleme und Potenziale haben”, hat das Startup im Aufbau sehr viel an Know-how und Erfahrung gewonnen. “Das Peer-Learning ist für uns einer der wichtigsten Wissensfonds”, so Co-Founder Prossliner im Interview.

Ein dafür zugeschnittenes Netzwerk gibt es in der Grazer Life Science Szene: “Auch abseits institutioneller Veranstaltungen befinden wir uns hier in einem sehr lebendigen Startup-Umfeld. Vieles passiert auf Eigeninitiative von Gründer:innen. Das Startup-Leben hier ist wirklich Gold wert.”

Global Player nur “fünf Rad-Minuten entfernt”

“Wir sind Hardware-Hersteller, wir brauchen Hochpräzisionsfertiger für unsere Prozesstechnologie. Die Steiermark und insbesondere Graz haben sich zu einem Stakeholder-Nest der besonderen Vielfalt entwickelt. Kooperationspartner aus Industrie, Wirtschaft und Forschung sitzen hier in unmittelbarer Nähe. Wir finden Experten, Lieferanten und Fertiger mit extremer Präzision und einer super Verlässlichkeit”, erzählt Prossliner und meint weiter: “Wir arbeiten hier in einem sehr engen Umfeld mit einer sehr schnellen Dynamik. Das ist unglaublich wertvoll.”

Ein ganzes Stakeholder-Feld mit internationaler Spitzenstellung findet sich also im Grazer Becken. Oder, wie es Gründer Prossliner erneut unterstreicht: “Da sind Global Player dabei, die wir in wenigen Rad-Minuten erreichen. Man muss also nicht gleich nach Asien oder in die USA, das Netzwerk gibt es hier auch.” Nicht umsonst spricht man seit geraumer Zeit von der “Medical Science City Graz” – mit Playern wie der Medizinischen Universität und dem Zentrum für Wissens- und Technologietransfer ZWT im Netzwerk.

Gerhard Prossliner (links) und Christian Hill (rechts) mit der Geschäftsführung des ZWT – Anke Dettelbacher (Mitte rechts) und Thomas Mrak (Mitte links) ©ZWT/Lunghammer.

Besenrein eingemietet

Grund genug auch für BRAVE Analytics, sich hier als aufstrebendes Life-Science-Startup niederzulassen. Nach seinen Anfängen in den Räumlichkeiten der MedUni Graz hat sich BRAVE Analytics nämlich im ZWT Accelerator einquartiert: “Wir waren unter den Ersten, die hier eingezogen sind. Als alles noch ziemlich besenrein war.”

Mittlerweile wird auch mit anderen dort sitzenden Startups stockwerkübergreifend genetzwerkt. Sei es im Stiegenhaus, bei Weihnachtsfeiern oder informellen ZWT-Treffen. Manchmal wird auch gemeinsam gefrühstückt und in den Abendstunden philosophiert. Daneben gibt es regelmäßige Get-Together-Formate wie das ZWT-Frühstück. Im Zuge der Startupmark finden auch themenspezifische Kooperationsformate wie der Life Science Pitch Day, ein exklusives Pitchingevent für Startups und Investor:innen aus dem Life Science-Bereich, statt.

Fußläufig flexibel

Thomas Mrak, Geschäftsführer des ZWT, erzählt dazu: “Vernetzung steht bei uns an erster Stelle. Und zwar nicht nur unter Foundern, sondern auch zwischen bereits etablierten Firmen, Unis, Instituten, Professor:innen und Ärzt:innen, die alle flexibel und fast fußläufig zu erreichen sind. Ich würde sagen, das ist die Essenz der Medical Science City Graz und bildet das optimale Umfeld, um als Spin-off Fuß zu fassen.”

Unterstützung gibt es im Grazer ZWT auch mit einer optimalen Infrastruktur und “startup freundlichen” Mietverträgen und Mietkonditionen: “Wir bieten Startups, die bei uns einziehen, ein einzigartiges Preis-Leistungsverhältnis, eine perfekte Ausstattung und sehr flexible Bedingungen. Vor allem hohe Investitionskosten und lange Bindungszeiten sind für Startups schon aufgrund ihrer dynamischen und teils volatilen Entwicklungen sehr kritisch, dabei helfen wir. Je nach Möglichkeit stellen wir nicht nur Büros und Laborinfrastruktur, sondern auch Seminar- und Besprechungsräume zur Verfügung.”

“Wir verstehen uns hier einfach sehr gut”

Unverkennbar gestaltet sich der Life Science Bereich in Graz als multidimensionaler Hub für Startups und Spin-offs – und das nicht nur auf akademischer Ebene: “Wir verstehen uns hier alle untereinander sehr gut. Es gibt kurze Wege, kurze Kommunikationswege und wir arbeiten zusammen auf Augenhöhe. Es klappt einfach zwischenmenschlich”, so Mrak.

BRAVE Analytics-Co-Founder Prossliner empfiehlt dahingehend: “Nutzt das tolle österreichische Förderungssystem. Wir haben hier vonseiten der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, des Austria Wirtschaftsservice aws und der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG tolle Unterstützung erhalten. Vom ZWT, der MedUni Graz, der Uni Graz und der TU Graz ganz zu schweigen.”

Und: “Bindet schon frühzeitig Kund:innen ein. Nur so ermittelt man die real-life Kundenbedürfnisse potentieller Märkte, und man kann vielleicht auch erste Umsätze generieren, die man wiederum mit Förderungen hebeln kann. Man muss sich schließlich auch finanziell stabilisieren, um für Investor:innen attraktiv zu sein.”

Der Asia Pull für Life Science

Aktuell erarbeitet BRAVE Analytics eine Investitionsrunde. Mittlerweile hält das Spin-off unterschiedliche Produkte und Kunden am Markt. Auch Industriepartner sind vorhanden. Aktuell befinde man sich in der Prescaling-Phase – mit einem starken “Asia Pull”. Interesse kommt nämlich zunehmend von Abnehmern aus Asien, wie Christian Hill erzählt:

“Unsere Technologie eignet sich nicht nur für die Pharmaindustrie, sondern auch für Wasser, Kläranlagen und Mikroplastik – und sogar für die Halbleiterindustrie. Wir bewegen uns hier in einem multidimensionalen Anwendungsfeld, gerade für das Umwelt- und Wassermonitoring. Das zieht viele Kunden aus Übersee an. Jetzt heißt es: die richtigen Schritte setzen und klug skalieren.”

Damit Christian Hill und Gerhard Prossliner ihre Ziele auch weiter verfolgen können, braucht es Menschen, die in den Life Science Sektor investieren: “Life Science ist ein Technologie- und Wissenschaftsfeld, das uns in Zukunft noch viel intensiver begleiten wird. Und auf das wir angewiesen sind”, so Thomas Mrak. Der ZWT-Geschäftsführer appelliert indes: “Es arbeiten so viele tolle Menschen mit persönlicher Motivation in diesem Feld. Diese haben das Potenzial, die Zukunft maßgeblich zu verändern. Doch dafür braucht es finanzielle Unterstützung, fundierte Netzwerke und noch mehr Aufmerksamkeit.”

Mehr Informationen zum steirischen Startup-Ökosystem und der Startupmark sind hier zu finden.

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AI Summaries

Covid-Startup-Hilfsfonds ausgeschöpft: “Uns wurde gesagt, es ist noch Zeit”

  • Seit Mai konnte man Gelder aus dem Covid-Startup-Hilfsfonds beantragen.
  • Dass man beim mit 50 Millionen Euro ausgestatteten Corona-Hilfsinstrument nach dem “First Come – First Serve”-Prinzip vorgehen werde, wurde von Beginn an kommuniziert.
  • Dennoch kam die Nachricht vergangene Woche für einige Startup-Gründer überraschend und löste Unmut aus.
  • “Uns wurde immer klar kommuniziert, dass bis Dezember genug Mittel für die betroffenen zu Verfügung gestellt werden”, sagt ein Gründer.
  • Auch viele Investoren sind nicht glücklich über das Ende der Mittel.
  • Bernhard Lehner sagt dazu: “Natürlich wäre es eine großartige Unterstützung und das richtige Signal, wenn es mehr Mittel gäbe”.
  • Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es allerdings zuletzt gegenüber dem brutkasten: “Aktuell ist keine Aufstockung der Mittel vorgesehen”.

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