14.06.2019

Corporate-Startup-Collaboration: “Startups nicht zu lange blockieren”

Vom ersten Batch an nutzte Wüstenrot den weXelerate-Accelerator für seine Corporate-Startup-Collaboration-Aktivitäten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Tempo.
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Corporate-Startup-Collaboration - Wüstenrot
(c) Wüstenrot: Nina Tamerl, Head of Innovation Marketing bei Wüstenrot
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Dass Startups von der Zusammenarbeit mit den richtigen Corporates massiv profitieren können, liegt auf der Hand. Wenn es dann um die Umsetzung geht, reichen gute Konzepte und guter Wille aber nicht aus. Damit es klappt, braucht es auch das richtige Mindset und das richtige Tempo – auf beiden Seiten. Ein Best-Practice-Beispiel liefert Wüstenrot. Im weXelerate-Accelerator ist man seit dem ersten Batch als Mentor aktiv und hat bereits mehrere Corporate-Startup-Collaboration-Projekte umsetzen können. Und auch in Batch 4, der gerade läuft, hat Wüstenrot wieder mehrere Projekte am Start.

+++ Warum Wüstenrot sein Innovation Office und -Lab im weXelerate eröffnet +++

Video: Wüstenrot und die Startups aus dem weXelerate Batch 4

Startups als “Bindeglied” im Innovationskonzept

“Grundsätzlich geht es darum, die smarten Lösungen der Startups mit der Expertise und dem Know-how unseres Traditionsunternehmens zu verbinden”, erklärt Nina Tamerl, Head of Innovation & Marketing bei Wüstenrot. Entscheidend sei dabei, kundenzentrierte Lösungen zu entwickeln. Die Startups fügen sich dabei in ein noch viel größer gedachtes Innovations-Konzept ein. “Einerseits bauen wir einen Company Builder für die radikaleren Innovation auf. Andererseits betreiben wir Corporate Innovation. Startups sind dabei für uns das Bindeglied zwischen diesen Bereichen”, sagt Tamerl.

Gemeinsam schnell vorankommen

Damit in der Zusammenarbeit wirklich beide Seiten profitieren, legt man bei Wüstenrot besonderen Wert darauf, gemeinsam schnell voranzukommen. “Wir versuchen, mit den ausgewählten Startups sehr bald zu einem PoC zu kommen”, sagt Nina Tamerl. Denn wenn man rasch ins Testen und Trainieren komme, könne man den Startups auch schnell einen Ausblick geben, ob es in Richtung MVP weitergehe. “Es ist auch für uns wichtig, die Startups nicht zu lange zu blockieren. Einerseits müssen sie ja auch während der Kooperation in Sachen Investments und Produktentwicklung vorankommen. Und andererseits wollen wir natürlich auch für uns schnell einen Output bekommen”, so Katharina Sauer, Innovation Manager bei Wüstenrot.

+++ Fokus: Corporate Innovation +++

Wüstenrot-Team “mit vollem Herzblut bei der Sache”

Davon, dass Wüstenrot diesen Worten auch Taten folgen lässt, konnte sich etwa das Münchner Chatbot-Startup e-bot7 überzeugen, das im zweiten weXelerate-Batch teilnahm. “Die Zusammenarbeit mit dem Wüstenrot-Team war von Beginn an sehr cool. Die Leute sind sehr affin für die Technologie, mit vollem Herzblut bei der Sache und geben super Feedback, auf dem wir aufbauen können”, erzählt Fabian Beringer, Co-Founder und Managing Director des Startups.

(c) e-bot7: Die Gründer Fabian Beringer, Xaver Lehmann und Maximilian Gerer

“In der Arbeit mit so großen Unternehmen nicht selbstverständlich”

Wie schnell man das gemeinsame Projekt auf den Boden brachte, habe ihn überrascht. “Natürlich gab es seitens Wüstenrot einiges abzuklären, etwa um optimalen Datenschutz zu gewährleisten”, sagt der e-bot7-Gründer. Letztlich seien aber keine unerwarteten Verzögerungen eingetreten – das sei in der Arbeit mit so großen Unternehmen nicht selbstverständlich.

Corporate-Startup-Collaboration: nachhaltige Partnerschaft als Ziel

Für die Zukunft kann man sich seitens Wüstenrot auch eine Vertiefung der Kooperation vorstellen. “Es bieten sich noch viele Möglichkeiten für weitere Anwendungen der Technologie”, sagt Nina Tamerl. Generell strebe man nachhaltige Partnerschaften in der Corporate-Startup-Collaboration an. “Wer an Innovationen arbeitet, braucht Weitblick und Durchhaltvermögen. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit den Startups. Nur dann profitieren beide Seiten ideal und auf lange Sicht”.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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