03.04.2020

Wie ein Tabakkonzern an einem Corona-Impfstoff arbeitet

Der Tabakkonzern British American Tobacco arbeit gemeinsam mit einer Biotech-Tochtergesellschaft an einem potenziellem Corona-Impfstoff. Eine erste Kontaktaufnahme mit staatlichen Stellen in den USA und Großbritannien erfolgte bereits.
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Corona-Impfstoff
(c) British American Tobacco (Germany) GmbH | Reynolds American Inc.

Derzeit arbeiten weltweit Forscher fieberhaft an einem Corona-Impfstoff. Ausgerechnet die viel gescholtene Tabak- und Zigarettenindustrie könnten nun im Kampf gegen Corona Abhilfe schaffen.

+++ Corona, Wirtschaft und Innovation +++ 

Wie nun der Konzern British American Tobacco bekannt gegeben hat, entwickelt seine Biotechnologie-Tochtergesellschaft Kentucky BioProcessing einen möglichen Impfstoff gegen COVID-19 und testet diesen derzeit in präklinischen Tests.

Drei Millionen Dosen Corona-Impfstoff pro Woche

In einer Aussendung heißt es dazu, dass bei positivem Verlauf der Tests “mit den richtigen Partnern und der Unterstützung von Regierungsbehörden” ab Juni ein bis drei Millionen Impfstoffdosen pro Woche hergestellt werden könnten.

Der Konzern verweist darauf, dass die Forschung und Entwicklung ohne eine “Gewinnerzielungsabsicht” erfolgt. Zudem befindet sich der Prozess in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, da es sich derzeit um einen “potentiellen Impfstoffkandidaten” und keinen Impfstoff oder ein entsprechendes Heilmittel handelt.

Gensequenz geklont

Nun zur Forschung: Die zuständige Tochtergesellschaft hat laut British American Tobacco kürzlich einen Abschnitt der Gensequenz von COVID-19 geklont, was zur Entwicklung eines potenziellen Antigens führte. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die eine Immunantwort und insbesondere die Produktion von Antikörpern im Körper hervorrufen soll.

Das Antigen wurde dann in Tabakpflanzen eingesetzt, wo es sich vermehrte. Nach Abernten der Pflanzen wurde das Antigen aufgereinigt und durchläuft nun präklinische Tests.

Zusammenarbeit mit Regierungen

Bei der Entwicklung des Impfstoffs wird laut British American Tobacco eine eigene “schnell wachsende Tabakpflanzentechnologie” eingesetzt, die mehrere Vorteile gegenüber der herkömmlichen Technologie zur Impfstoffherstellung haben soll.

Derzeit steht der Konzern laut eigenen Angaben in Kontakt mit der US Food and Drug Administration und dem britischen Department for Health and Social Care.

David O’Reilly, Director of Scientific Research bei British American Tobacco, über die Zusammenarbeit “Wir sind bereit, mit Regierungen und sämtlichen Interessenvertretern zusammenzuarbeiten, um den Kampf gegen Covid-19 zu gewinnen. Wir stehen voll und ganz hinter dem Appell der Vereinten Nationen, einen Ansatz zur Bekämpfung globaler Probleme zu verfolgen, der die gesamte Gesellschaft einbezieht.”


=> zur Page von British American Tobacco

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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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