29.06.2020

contextflow: 1,2 Mio. Euro aus EU-Anti-Corona-Programm für Wiener AI-Startup

Das Wiener Startup Contextflow wurde aus rund 1400 Bewerbern als eines von 36 Startups in ein EU-Innovations-Programm zum Kampf gegen das Coronavirus aufgenommen und erhält dazu einen Zuschuss aus dem Horizon 2020-Topf.
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Das Team von contextflow
Chief Scientist Georg Langs, Professor of Data Intelligence Allan Hanbury, CEO Markus Holzer, CTO Rene Donner. (c) contextflow

Bereits Mitte März schrieb die EU ein neues Programm aus, bei dem Startups und KMU mit Lösungen im Kampf gegen das Coronavirus gesucht wurden – das Accelerator-Pilotprojekt des Europäischen Innovationsrats (EIC). Im Juni wurde dann die Auswahl vorgestellt. Aus 4000 Bewerbern wurden zwei Mal 36 gewählt. Eine “Tranche” kommt aus unterschiedlichsten Branchen, die allgemein als Beitrag zum europäischen Aufbauplan gefördert werden – darunter etwa das Wiener Startup Robo Wunderkind. Die zweite “Tranche” mit allein rund 1400 Bewerbern besteht aus Unternehmen, deren Produkte direkt im Kampf gegen das Virus eingesetzt werden. In diese schaffte es das Wiener AI-Radiologie-Startup contextflow.

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1,2 Mio. Euro Förderung kamen knapp nach Investment

Contextflow hatte erst Anfang Juni kommuniziert, ein Investment für ein Covid-19-spezifisches Projekt aufgenommen zu haben. Mit der Aufnahme ins Programm der EIC bekam es dann wenig später auch einen Zuschuss aus dem Horizon 2020-Topf in der Höhe von rund 1,2 Millionen Euro gewährt.

contextflow: Covid-19-Funktion in ganz Europa im Einsatz

Schon Anfang Juni hieß es vom Startup, seine AI-Bildanalyse-Software mit der schnell entwickelten Covid-19-Funktion sei bereits in Krankenhäusern in ganz Europa im Einsatz. Für wissenschaftliche Zwecke stelle man diese auch “so vielen Krankenhäusern und Kliniken wie möglich kostenlos zur Verfügung, um Radiologen und damit das Gesundheitssystem während der laufenden Pandemie zu unterstützen”. CEO und Co-Founder Markus Holzer sagte dazu: “Dank unserer bestehenden Technologie und der unmittelbaren Kommunikation mit unseren Partnerkrankenhäusern waren wir in der Lage, unser System rasch anzupassen und gemeinsam den Radiologen unter diesen einzigartigen Umständen einen Mehrwert zu bieten und darüber hinaus unser System innerhalb weniger Wochen an neue Standorte in Not zu bringen”.

contextflow ist ein Spin-off der Medizinischen Universität Wien, der Technischen Universität Wien und des europäischen Forschungsprojekts Khresmoi. Das Unternehmen wurde 2016 von einem Team aus KI- und medizinischen Bildgebungsexperten gegründet. Unter den Investoren sind IST Cube, APEX Ventures, Nina Capital, Crista Galli Ventures und Novocapital.

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⇒ Liste der im EU-Programm geförderten Unternehmen

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Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec
Das Gründerteam von Kern Tec | (c) Kern Tec

Der Marketed Innovation Prize, verliehen von EIT Food, wählt Startups aus der Lebensmittelbranche aus, die „den Übergang zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensmittelsystem unterstützen“. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 55.000 Euro vergeben. EIT Food wird vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) gefördert, einer Einrichtung der Europäischen Union.

Eines der ausgezeichneten Startups ist das niederösterreichische Unternehmen Kern Tec. Es verwandelt Obstkerne, die normalerweise als Abfall gelten, in hochwertige Zutaten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Diese finden zudem auch Anwendung in kosmetischen und industriellen Produkten.

Kern Tec: “Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission”

Luca Fichtinger, Co-Gründer von Kern Tec, freut sich gemeinsam mit seinem Team über den Marketed Innovation Prize. Er sagt: „Die Anerkennung bestärkt uns in unserer Mission, Lebensmittelabfälle in wertvolle, nachhaltige Produkte umzuwandeln. Indem wir Aprikosenkerne zu nahrhaften Snacks aufwerten, wollen wir Abfälle reduzieren und gleichzeitig ein zirkuläreres und nachhaltigeres Lebensmittelsystem fördern. Dieser Preis bestätigt nicht nur unsere Bemühungen, sondern inspiriert uns auch, weiterhin innovative und skalierbare Lösungen zu entwickeln, die zu einem besseren Lebensmittelsystem für alle beitragen“.

Preise für “innovative Lebensmittel-Startups”

Insgesamt vergab EIT Food acht Preise an europäische Startups im Bereich Lebensmittelinnovationen. Mit dem Preis sollen „innovative und einflussreiche Agrar- und Lebensmittel-Startups“ ausgezeichnet werden, die „wirkungsvolle Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt” brachten, wie die Organisation erklärt.

„Diese Gewinner des Marketed Innovation Prize führen den Wandel in unserem gesamten Lebensmittelsystem an, von der Förderung der Proteindiversifizierung bis hin zur Entwicklung KI-gestützter landwirtschaftlicher Lösungen. Sie bieten den Verbrauchern spannende, gesündere Alternativen und geben Lebensmittelproduzenten innovative und nachhaltige Techniken an die Hand, um Effizienz und Produktivität zu steigern“, betont Richard Zaltzman, CEO von EIT Food.

2023: Kern Tec erhielt Investment von 12 Mio. Euro

Kern Tec rund um Gründer-Team Michael Beitl, Luca Fichtinger, Sebastian Jeschko und Fabian Wagesreither startete 2019 mit einer Technologie, um Öle und Proteine aus Obstkernen zu gewinnen. Dabei verwendete man Obstkerne von Marillen, Kirschen und Zwetschken – typische Abfallprodukte der heimischen Obstindustrie. Inzwischen brachte das Startup pflanzliche Alternativen von Milch, Joghurt, Eis und Käse auf Basis von Obstkernen auf den Markt.

Im vergangenen Jahr sicherte sich Kern Tec in einer Series-A-Finanzierungsrunde ein Investment von 12 Millionen Euro – brutkasten berichtete. Die Finanzierungsrunde wurde von Telos Impact angeführt, mit Beteiligung des PeakBridge Growth 2 Fonds und des European Innovation Council (EIC) Fonds. Mit diesem Kapital plante das Unternehmen, international zu expandieren und seine Produktpalette weiter auszubauen.

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AI Summaries

contextflow: 1,2 Mio. Euro aus EU-Anti-Corona-Programm für Wiener AI-Startup

  • Bereits Mitte März schrieb die EU ein neues Programm aus, bei dem Startups und KMU mit Lösungen im Kampf gegen das Coronavirus gesucht wurden – das Accelerator-Pilotprojekt des Europäischen Innovationsrats (EIC).
  • Eine “Tranche” kommt aus unterschiedlichsten Branchen, die allgemein als Beitrag zum europäischen Aufbauplan gefördert werden.
  • Die zweite “Tranche” mit allein rund 1400 Bewerbern besteht aus Unternehmen, deren Produkte direkt im Kampf gegen das Virus eingesetzt werden – In diese schaffte es das Wiener AI-Radiologie-Startup contextflow.
  • Schon Anfang Juni hieß es vom Startup, seine AI-Bildanalyse-Software mit der schnell entwickelten Covid-19-Funktion sei bereits in Krankenhäusern in ganz Europa im Einsatz.
  • contextflow ist ein Spin-off der Medizinischen Universität Wien, der Technischen Universität Wien und des europäischen Forschungsprojekts Khresmoi.
  • Das Unternehmen wurde 2016 von einem Team aus KI- und medizinischen Bildgebungsexperten gegründet.

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