21.07.2017

CodeFactory Vienna: “Wir sind viel flexibler als FHs und Unis”

Die CodeFactory Vienna startete vergangenes Jahr mit einem klaren Anspruch: Ihre Programmierkurse sollen gezielt die aktuellen Bedürfnisse der Wirtschaft bedienen.
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(c) CodeFactory Vienna: Die drei Co-Founder Christoph Pirringer, Lisa Duschek und Helen Monschein.
(c) CodeFactory Vienna: Helen Monschein

“Wir werfen die Leute ins kalte Wasser. Wir geben ihnen alle Utensilien, die sie brauchen und ziehen sie nur raus, wenn sie drohen unterzugehen”, erklärt Helen Monschein. Sie ist Co-Founderin und CMO der CodeFactory Vienna, die sie vergangenes Jahr zusammen mit Lisa Duschek und Christoph Pirringer gründete. Bei den dreimonatigen Vollzeit-Web Development-Kursen der Wiener Coding-School, von denen hier die Rede ist, nutze man ein unkonventionelles Ausbildungskonzept. Es gehe vom ersten Moment an um “learning by doing”, um das selber Erarbeiten. Die CodeFactory-Trainer sind dabei immer anwesend und sind zur Stelle, sobald man ansteht. Vorwissen ist dabei nicht nötig. Voraussetzung zur Teilnahme ist lediglich der Besuch eines zweitägigen Basiskurses. Und dass man in einem vorangehenden Selektionsprozess von sich überzeugen kann. “Man muss mit unserem Lernkonzept zurechtkommen. Ansonsten braucht man Motivation, Englisch und Sitzfleisch”, erklärt Monschein.

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Flexibilität als Trumpf

Anfang Juli hat nun ein neuer “Full Stack-Kurs” begonnen. Das Curriculum enthält Kursteile zu verschiedensten im Web Development relevanten Programmiersprachen und zu notwendigen Zusatzkompetenzen. Nach dem Kurs seien die Schüler als Junior Developer “ready to work”, sagt Monschein. Tatsächlich habe man aber bereits beim ersten Vollzeitkurs noch eine andere Erfahrung gemacht. “Firmen wollten uns schon mitten während der Ausbildung die Leute aus den Händen reißen”, erzählt sie. Das führt sie vor allem darauf zurück, dass man bei der Planung des Curriculums extrem flexibel sei: “Wir sind in ständigem Kontakt mit Industriepartnern und passen unsere Kursinhalte an ihre aktuellen Bedürfnisse an. Wir können unser Curriculum von einem Kurs auf den anderen ändern. Damit sind wir viel flexibler als FHs und Unis”.

Fixe Kooperation mit AMS in Arbeit

Bei “Speaker Lunches” im Rahmen der Kurse haben die Teilnehmer dann auch die Gelegenheit, mit Vertretern dieser Industriepartner ins Gespräch zu kommen. Die CodeFactory integriert die Job-Vermittlung damit gleich in ihre Kurse. Mit diesem Anspruch plant man auch, das AMS als fixen Partner zu gewinnen. “Einige Teilnehmer des vorigen Kurses haben ihn bereits vom AMS gezahlt bekommen”, erzählt Monschein. Dass es noch keine Aufnahme ins offizielle AMS-Repertoire gab, liege an Formalien. So bräuchten die Trainer dafür etwa ein “diversity certificate”. Die entsprechenden Kurse würden diese auch bereits besuchen – es dürfte also nicht mehr allzu lange dauern. Zusätzlich vergab CodeFactory für den Kurs im Juli erstmals zwei “Social-Spots”, also Freiplätze für Talente, bei denen es an der Finanzierung des Kurses scheitert – die Teilnahme kostet rund 4000 Euro. Die Plätze gingen an einen 20-jährigen syrischen Flüchtling und an einen ehemaligen Sträfling, der über die Organisation Neustart vermittelt wurde.

Impressionen aus dem Full Stack-Kurs:

“Schnupperkurse” an Wochenenden

Die Full Stack-Kurse sind nicht die einzige Schiene der CodeFactory. Zusätzlich gibt es monatlich je einen der eingangs erwähnten Basiskurse für HTML /CSS sowie für Javascript. Die Kurse finden jeweils an einem Wochenende statt. “Es ist unglaublich, was da weiter geht. Viele Teilnehmer setzen sich gleich nachher hin und coden ihre erste einfache Website”, erzählt Monschein. Die zehnstündigen Kurse im Vortragsstil brächten aber natürlich nur einen ersten Einblick. Die Teilnehmer könnten nachher jedoch gut abschätzen, ob sie sich in diese Richtung weiterentwickeln wollten. Es gebe auch immer wieder Interesse an berufsbegleitenden Halbzeit-Kursen. Diese könne man im Moment mit den vorhandenen Kapazitäten noch nicht anbieten.

Redaktionstipps

Nächster Schritt: Maß-Kurse für Unternehmen

Noch wichtiger könnte für die CodeFactory in naher Zukunft jedoch eine andere Schiene werden: Maßgeschneiderte Kurse für Mitarbeiter von Industriepartnern. “Schon im ersten Kurs war ein Angestellter eines Unternehmens dabei, dem genau das gefehlt hat, was wir angeboten haben”, erzählt Monschein. Mittelfristig wolle man stark mit Firmen zusammenarbeiten und ihnen genau an ihre Bedürfnisse angepasste Kurse bieten. “Die Anforderungen an die Unternehmen ändern sich mitunter extrem schnell und wir können da unmittelbar und präzise das passende Angebot liefern”, sagt die Co-Founderin.

Expansion: Franchise im CEE-Raum?

Diese maßgeschneiderten Kurse sind nicht die einzige Zukunftsvision. Die CodeFactory Vienna arbeitet bereits an der internationalen Expansion. Fokussieren will man dabei auf den CEE-Raum. “Uns schweben CodeFactories etwa in Budapest, Prag und Sofia vor. Denn Coding Schools gibt es dort praktisch noch gar nicht”, sagt Monschein. Es gäbe in Zentral- und Osteuropa zwar viele “Selfmade-Programmierer”. Mit dem CodeFactory-Konzept wolle man aber jene abholen, die einem anderen Lerntyp angehören, der ein schulischeres System braucht. Momentan mache man sich intensive Gedanken über ein Franchise-System. Doch auch eine direkte Expansion sei denkbar.

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Link: www.codefactory.wien

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Raphael Reifeltshammer (CEO) und Mario Greis (CPO) von ElephantSkin (c) ElephantSkin

Tausende Einwegplastikhandschuhe werden täglich nach kurzem Gebrauch weggeschmissen. Das Salzburger Scaleup ElephantSkin will hier eine nachhaltigere Alternative anbieten: die waschbaren Mehrzweckhandschuhe mit dem Namen “WETnDRY”, die mit einer antiviralen und antibakteriellen Technologie ausgestattet sind.

Nun konnte ElephantSkin einen gewichtigen Partner gewinnen: die Pizzakette Domino’s Pizza Group, einer der weltweit größten Franchising- und Schnellrestaurant-Betreiber. Im Gespräch mit brutkasten erzählt ElephantSkin-CEO und -Founder Raphael Reifeltshammer: “Die Domino’s Gruppe ist aktiv auf uns zugegangen, weil sie nach einer Alternative zu den Plastik-Handschuhen gesucht haben.” Gemeinsam mit Thomas Winkler, Innovationsmanager bei Domino’s Deutschland, habe man die Zusammenarbeit geplant.

Wiederverwendbarer Handschuh bei Domino’s

Der Mehrzweckhandschuh “WETnDRY” wurde von ElephantSkin patentiert und ist ein dreilagiger, atmungsaktiver, wasserabweisender Handschuh. Eine spezielle antivirale und antibakterielle Technologie sorgt dafür, dass er überall – außer im medizinischen Bereich – verwendet werden kann. Er besteht aus wiederverwendbaren und waschbaren Materialien.

Der Handschuh könne außerdem juckender und gereizter Haut vorbeugen, mit der Mitarbeiter:innen durch das Tragen von Plastikhandschuhen häufig zu kämpfen haben. Eine innenliegende Membrane und eine wasserabweisende Technologie auf der Außenseite ermöglichen flexible Anwendungen, ohne den Handschuh dazwischen wechseln zu müssen.

Eine erste Serie der Handschuhe ist bereits erfolgreich in Domino’s Pizza Stores im Einsatz. Mario Greis, CPO von ElephantSkin, sagt zum Start der Zusammenarbeit: “Es unterstreicht unseren bereits erfolgreich eingeschlagenen Weg nun mit einem weiteren internationalen Partner zu messbarerer Nachhaltigkeit in der Gastronomie beizutragen und auch vielen Mitarbeitenden eine Alternative zu den Einweg-Plastikhandschuhen anzubieten. Jeder waschbare und wiederverwendbare ElephantSkin-Handschuh ersetzt Tausende Einweg-Plastikhandschuhe und reduziert so den CO2-Fußabdruck und die Kosten der Unternehmen erheblich – ohne die Hygienestandards zu beeinträchtigen.”

CO2-sparend und kostengünstiger

Wie viele Plastikhandschuhe durch die Zusammenarbeit eingespart werden können, lasse sich jetzt noch nicht seriös abschätzen. Die Zusammenarbeit starte ja erst, sagt Reifeltshammer.

Man habe allerdings Vergleichszahlen: Bereits ab dem 16. Plastikhandschuh sei der Handschuh von Elephant Skin nachhaltiger. Im Vergleich zu Einweg-Plastikhandschuhen spare man außerdem 79 Prozent an CO2 ein, der Plastikeinwegmüll werde um 99 Prozent reduziert. Die Kosten für Unternehmen reduzieren sich laut Angaben von Elephant Skin um mindestens 25 Prozent.

2020 gegründet

ElephantSkin wurde 2020 vom ehemaligen Fußballprofi Raphael Reifeltshammer in Zusammenarbeit mit Mario Greis gegründet. Bereits nach zwei Monaten machte das Unternehmen siebenstellige Umsätze. Im August 2023 schloss das Scaleup eine Kapitalrunde mit Bestandsinvestor:innen in Höhe von 45 Millionen Euro ab. In dieser Runde verdoppelte Ex-OMV-CEO Rainer Seele sein Engagement – brutkasten berichtete.

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