22.04.2021

Speedinvest & Creandum liefern erste ClimateTech Landscape für Europa – 1.100 Unternehmen erfasst

Die beiden Venture Capital Firmen Speedinvest und Creandum haben heute Donnerstag anlässlich der Earth Day einen gemeinsam entwickelten Überblick über die europäischen Startups vorgestellt, die sich der Bekämpfung der Klimakrise verschrieben haben. In Bezug auf die Anzahl der Startups belegt Österreich den achten Platz.
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beliebtesten Startup-Städte in Europa Startup Heatmap Europa 2022 Climate Tech Landscape
(c) AdobeStock

Welche Startups und Unternemen beschäftigen sich in Europa aktuell mit der Kimakrise? Eine Antwort auf diese Frage liefert eine neue Gesamterhebung der beiden Venture Capital Firmen Speedinvest und Creandum. Für die ClimateTech Landscape wurden Daten von mehr als 1.100 Startups erhoben.

Die Datenlage zur ClimateTech Landscape

In die Erhebung flossen Daten aus Tools wie Crunchbase und Dealroom sowie aus den eigenen Dealflows von SpeedInvest und Creandum ein. Anschließend wurden in den letzten vier Wochen mit Hilfe der Öffentlichkeit zusätzliche Unternehmen per Crowdsourcing erfasst – der brutkasten berichtete. So kamen Daten zu mehr als 1.100 europäischen Unternehmen zusammen, die mit ihrer jeweiligen Technologie die Klimakrise stoppen wollen.

+++ Hier könnt ihr Einblick in die Liste aller 1.110 Unternehmen nehmen +++

Kategorien anhand des European Green Deal

Die Unternehmen wurden nach den folgenden acht Kategorien aus dem European Green Deal kategorisiert.

Energie und smarte Mobilität sind die Bereiche, in denen die meisten europäischen Climate-Tech Startups aktiv sind. Diese beiden Kategorien belegen dementsprechend auch in Bezug auf VC-Investitionen die vorderen Plätze: Energie hat mit fünf Milliarden US-Dollar die meisten VC-Finanzierungen angezogen. Auf smarte Mobilität entfielen 3,7 Milliarden US-Dollar an Finanzierungen. Als Beispiele führen Speedinvest & Creandum große Finanzierungsrunden von Flixbmobility, BlaBlaCar, Volocopter, Tier oder Lillium an.

(c) Speedinvest/Creandum

ClimateTech Landscape nach Ländern

Im Zuge der Erhebung wurde auch auf länderspezifische Unterschiede eingegangen. Auf Deutschland entfielen mit 24 Prozent der gesamten europäischen Unternehmen mit Abstand die meisten Climate-Tech Startups, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 15 Prozent und Frankreich mit neun Prozent. Die Niederlande und Schweden belegen die Plätze vier und fünf. Österreich belegt den achten Platz.

(c) Speedinvest/Creandum

Schweden bei VC-Investments auf erstem Platz

Bei der Summe der gesamten VC-Investitionen in Climate-Tech Startups führt Schweden den Ländervergleich an. Insgesamt 3,7 Milliarden US-Dollar flossen zwischen 2006 und 2021 in Climate-Tech Startups aus Schweden. Diese Summe ist allerdings zum größten Teil auf ein einziges Unternehmen zurückzuführen – denn Northvolt alleine sammelte 3,3 Milliarden US-Dollar ein. Ohne Northvolt würde Deutschland auch hier mit Abstand den ersten Platz belegen: Insgesamt flossen zwischen 2006 und 2021 3,4 Milliarden US-Dollar in deutsche ClimateTech Startups. Gemessen an den VC-Finanzierungen gehört Berlin (0,9 Milliarden Euro) zu den zehn größten Climate-Tech Hubs weltweit.

Ergebnisse für Österreich

In einem Interview mit dem brutkasten erläuterte Andreas Schwarzenbrunner, Partner bei Speedinvest, bereits Mitte März erste Ergebnisse spezifisch für Österreich. “In Österreich ist das Thema mittlerweile sehr präsent und es gibt tolle Initiativen wie zum Beispiel Glacier, die eine globale Community rund um Climate Tech aufbauen wollen, aber auch spannende Forschung an den Universitäten”, so Schwarzenbrunner.

Dennoch gibt es laut Schwarzenbrunner noch einigen Aufholbedarf: “Startups sehen wir leider verhältnismäßig noch zu wenige und auch zu wenig Geld, dass in diesen Markt investiert wird, der jedoch enorme Wachstumschancen in den nächsten Jahrzehnten verspricht.” Von Seiten der Politik wünscht er sich, dass mehr Geld in die Hand genommen wird, damit Chancen und Möglichkeiten in diesem Wachstumsmarkt nicht verpasst werden.


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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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