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“Bezüglich Factoring gibt es einige gängige Missverständnisse”, erklärt Andreas Draxler von SVEA Österreich. “Das wichtigste: Factoring und Inkasso sind zwei völlig unterschiedliche Dinge”. Denn beim Factoring ginge es nicht um das “Eintreiben” überfälliger Rechnungen. “Im Gegenteil: Eine überfällige Rechnung können wir überhaupt nicht bearbeiten. Unsere Kunden können uns Rechnungen nur innerhalb der Frist verkaufen. Außerdem bearbeiten wir nur Rechnungen an Business-Kunden”. Vielmehr ginge es bei Factoring also um Liquiditätsplanung. “Unsere Dienstleistung gibt die Sicherheit, den Betrag kurz nach Stellen der Rechnung am Konto zu haben”, erklärt Draxler. “Außerdem bieten wir damit einen 100-prozentigen Ausfallschutz. Voraussetzung ist natürlich, dass wir die Rechnung kaufen. Wir prüfen also vor dem Kauf eingehend anhand mehrerer Parameter”.
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Zauberwort: Selektives Factoring
Große Unternehmen lagern ihre Rechnungen teilweise gänzlich auf Factoring-Anbieter aus. Für KMU und Startups ist die Sache freilich nicht so einfach, müssen sie doch abwägen, ob sich die Factoring-Gebühr im Verhältnis zur Liquiditäts-Sicherheit auszahlt. “Das ist auch der Grund, warum die meisten Factoring-Anbieter nur größere Unternehmen als Kunden nehmen”, sagt Draxler. SVEA hingegen fokussiert auf kleinere Unternehmen ab 50.000 Euro Jahresumsatz. Das Zauberwort, um für diese attraktiv zu sein, heißt “Selektives Factoring”. Unternehmen können dabei für jede Rechnung einzeln entscheiden, ob sie weiterverkauft wird, oder nicht. “Schließlich macht es bei sehr zuverlässigen Debitoren betriebswirtschaftlich überhaupt keinen Sinn, die Forderung zu verkaufen”, sagt Draxler.
Mit Clever Clover Factoring-Markt für Startups öffnen
Mit dem System konnte SVEA nun auch die Investment-Gesellschaft Clever Clover als Partner gewinnen. “Uns hat vor allem die maßgeschneiderte Lösung für junge Unternehmen wie geringe Mindestsummen, keine Mindestanzahl an Belegen, günstige Gebührenstruktur und die schnelle Abwicklung überzeugt”, sagt Clever Clover-Managing Director Heinrich Prokop. Nun wolle man den Factoring-Markt gemeinsam mit SVEA für Startups öffnen. “Als einer der führenden FMCG Funds in Österreich, sehen wir Factoring als ein perfektes Tool für eine genaue Liquiditätsplanung. Und für Startups ist das existentiell wichtig”, sagt Prokop.
Vorteile für SVEA durch eigene Banklizenz
Durch Factoring verringere sich auch die Abhängigkeit von Banken, sagt Andreas Draxler. “Man ist nicht auf Kredite zum Überbrücken von Zahlungsfristen angewiesen”. Dabei ist SVEA, das seinen Sitz in Schweden hat, formell selbst eine Bank. “Wir brauchen aus regulatorischen Gründen eine Banklizenz, machen aber tatsächlich nur Factoring”, erklärt Draxler. “Würden wir ein und dem selben Unternehmen Factoring- und Bankdienstleistungen anbieten, wie das andernorts auch passiert, könnte das schließlich auch zu Interessenkonflikten führen”. Im Umgang mit Debitoren habe man durch die Banklizenz jedenfalls einen entscheidenden Vorteil: “Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Debitoren nicht mit uns diskutieren. Wenn wir eine Forderung fällig stellen hat das meist doch mehr Gewicht, als wenn es ein Startup oder KMU direkt tut”, sagt Draxler.
+++ Video-Interview mit Heinrich Prokop +++