20.03.2019

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

Top 10 Greenstarter 2019. Das Wiener Startup ESG+ durchleuchtet mit seiner Plattform Cleanvest rund 2000 Fonds heimischer Kapitalmarktgesellschaften auf Nachhaltigkeit.
/artikel/cleanvest-greenstart
Armand Colard von Cleanvest
(c) ESG+: Das Team rund um Gründer Armand Colard (ganz links) arbeitet an der Plattform Cleanvest
kooperation

“Wer von Ihnen besitzt ein Bankkonto oder eine Versicherung?”, fragt Armand Colard sein Publikum bei einem Pitch. Nach dieser simplen rhetorischen Frage zeigt der Gründer des Wiener Startups ESG+ einen Umstand auf, der wohl den meisten Endkonsumenten nicht bewusst ist: Jeder im Raum ist (zumindest) über den Umweg von institutionellen Anlegern wie Banken und Versicherungen an Investment-Fonds beteiligt. Und als kritischer Konsument lohnt sich ein Blick auf deren Portfolio. Das erleichtert ESG+ mit seiner Plattform Cleanvest.

+++ Kern Tec: Ein Wiener Startup und die Neudefinition von “Kernspaltung” +++

Bestehende Nachhaltigkeits-Labels sind lückenhaft

Denn die Bandbreite an möglichen fragwürdigen Beteiligungen der institutionellen Anleger ist groß. Cleanvest beleuchtet dabei Umwelt- und Ethik-Aspekte. Positive Beispiele werden hervorgehoben. Zugleich werden Investments in fossile Energie, Atomkraft und Waffenproduktion, oder Unternehmen bei denen Kinderarbeit oder soziale Ausbeutung im Spiel sind oder bedrohte Tierarten gefährdet werden, aufgezeigt. Dabei zeige sich, dass man sich auf bestehende Nachhaltigkeits-Labels nicht immer verlassen kann, sagt Colard. “Es gibt Fonds auf dem Markt, die in Hinblick auf nachhaltige Kriterien gut aufgestellt sind, es aber nicht kommunizieren. Und es gibt sogar nachhaltig gelabelte Fonds, die eher mäßig abschneiden”.

Cleanvest-Launch im Frühjahr mit 2000 Fonds

Noch in diesem Frühjahr soll Cleanvest launchen. Zwischen 4000 und 5000 Fondsprodukte gebe es derzeit am österreichischen Markt. “Im ersten Schritt möchten wir KleinanlegerInnen einfach verständliche Bewertungen zu 2000 Fonds österreichischer Kapitalanlagegesellschaften kostenlos zugänglich machen”, erklärt Colard. Später sollen auch Fonds ausländischer Anbietergesellschaften folgen.

Als WWF-Spinoff gestartet

Die von Cleanvest herangezogenen Daten für die Bewertungen stammen von Partnern wie Morningstar, RepRisk, SIPRI und Carbon Underground 200 sowie aus eigenen Recherchen. Unterstützt wird das Startup zudem von einem NGO-Beirat und einem wissenschaftlichen Beirat. Gestartet hat ESG+ übrigens als Spinoff der Organisation WWF im Jahr 2015. Bereits 2010 hatte Colard, damals WWF-Mitarbeiter, begonnen, gemeinsam mit insgesamt 40 Organisationen ein Bewertungsmodell für Investmentprodukte zu entwickeln. Bald darauf konnte die Allianz Österreich dafür gewonnen werden, das Modell in der Praxis zu testen. “Nach der Entwicklungsphase war der richtige Zeitpunkt, um in Abstimmung mit dem WWF und der Allianz das Modell an eine eigene Gesellschaft auszulagern”, erzählt Colard.

Einzug ins greenstart-Finale

Nun schaffte er es mit ESG+ ins Finale der Top 10 beim Wettbewerb greenstart. Das Coaching habe wertvolle Kontakte im Finanz- und Medienbereich gebracht und spannende Inputs für das Business-Modell geliefert, erzählt Colard über die ersten Monate im Inkubator. “Ich freue mich auch, dass Klima- und Energie-Modellregionen über Cleanvest berichten und stehe gerne als Referent bei Veranstaltungen zum Thema nachhaltiges Investment zur Verfügung”, sagt er.

⇒ Zur Page von ESG+

⇒ Zur Page von greenstart

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
14.11.2024

Lolyo-Founder: “Ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten”

Die Mitarbeiter-App Lolyo aus Raaba, Steiermark, soll durch eine verbesserte Firmenkommunikation die Ängste von Mitarbeiter:innen lindern. Besonders in Krisenzeiten, wo Unternehmen mit Einbußen oder anderen Hürden zu kämpfen haben. Mit diesem Konzept hat das Startup bisher über 300 Kunden in 15 Ländern gewinnen können.
/artikel/lolyo-founder-aengstliche-personen-koennen-nicht-motiviert-arbeiten
14.11.2024

Lolyo-Founder: “Ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten”

Die Mitarbeiter-App Lolyo aus Raaba, Steiermark, soll durch eine verbesserte Firmenkommunikation die Ängste von Mitarbeiter:innen lindern. Besonders in Krisenzeiten, wo Unternehmen mit Einbußen oder anderen Hürden zu kämpfen haben. Mit diesem Konzept hat das Startup bisher über 300 Kunden in 15 Ländern gewinnen können.
/artikel/lolyo-founder-aengstliche-personen-koennen-nicht-motiviert-arbeiten
Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cleanvest: Finanziert meine Lebensversicherung Kinderarbeit?