26.04.2023

CityRiddler: Was Städtetouren und Mitarbeiter:innen-Onboardings gemeinsam haben

Eine Begeisterung fürs Rätselraten inspirierte die Wiener Gründerin Tanja Zigart zu einer Rätsel-App zur Stadterkundung. Die Anwendung wird nun durch neue Features erweitert und auch im B2B- und B2B2C-Bereich angeboten.
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CityRiddler, Rätsel, Tour
CTO Lukas Baronyai, CEO Tanja Zigart und CFO Deivis Shomo von CityRiddler (c) CityRiddler

Jede Stadt hat ihre Geheimnisse. Diese befinden sich meist abseits der überlaufenen Touristen-Hotspots. Der Nachteil: Als Reisende:r muss man die spannenderen und versteckten Orte der Stadt meist wie die Nadel im Heuhaufen suchen. Die App des Wiener Startups CityRiddler könnte da Abhilfe schaffen. Sie lüftet Stadtgeheimnisse auf spielerische Art: durch Rätselraten – und bald auch Augmented Reality.

Städte durch die Linse von Einheimischen erkunden

Möchte man eine neue Stadt erkunden und tiefergehendes Wissen über ihre Kultur und Geschichte erhalten, empfiehlt es sich meist, eine Tour zu buchen. In der CityRiddler-App kann man genau das machen, und sich das Wissen durch Rätselraten interaktiv aneignen. Ein bisschen wie bei einer Schnitzeljagd. Die Rätsel werden von einheimischen “Creators” erstellt, die genau wissen, welche Orte in der eigenen Stadt besuchenswert sind. Im Rätselrepertoire von CityRiddler befinden sich etwa Wort-, Such- oder Zahlenrätsel.

So funktioniert der Rätsel-Tourguide

CEO Tanja Zigart hat ein Doktorat im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion an der TU Wien abgeschlossen. 2021 gründetete sie, angetrieben unter anderem durch eine persönliche Begeisterung fürs Rätselraten, gemeinsam mit Lukas Baronyai und Deivis Shomo das Startup CityRiddler.

Derzeit basiert die App auf einem Freemium-Modell. User:innen können sich eine Route generieren lassen und die ersten drei Rätsel gratis ausprobieren. Wenn es ihnen gefällt, können sie eine Tour kaufen. Der Preis der Tour ist abhängig von der Dauer: “Wir bieten die Touren von einer bis zu vier Stunden an. Man kann jederzeit pausieren. Die Kosten belaufen sich auf zehn bis zwanzig Euro für eine Gruppe von bis zu sechs Personen”, erklärt Tanja Zigart.

Augmented-Reality-Rätsel

“Unser Ziel ist es, eine Art persönlichen Städtereise-Assistenten zu kreieren, der Reisenden in jeder Stadt das optimale Erlebnis mit so wenig Rechercheaufwand wie möglich bietet”, erzählt Tanja dem brutkasten. Kommt man also in eine Stadt und interessiert sich für Musik und Geschichte, zeigt einem die App alle diesbezüglichen wichtigen Spots an. Zudem kann man angeben, wie viel Zeit man zur Verfügung hat und die Anwendung gibt einem die optimale Route aus.

Dazu soll CityRiddler in Zukunft auch beliebte und empfohlene Restaurants und Bars anzeigen. An den einzelnen Orten können Nutzer:innen Rätsel lösen, um die Stadt in der Tiefe kennenzulernen. In Zukunft wollen die Entwickler:innen auch Augmented-Reality-Elemente in die Rätsel einbauen. Dabei sollen statt des Textes beispielsweise Objekte eingeblendet werden, die das Rätseln noch interaktiver und visuell spannender gestalten sollen.

Verstärkter B2B-Fokus: Schnitzeljagden im Büro

Schnitzeljagden verbindet man nicht unbedingt mit dem grauen Büroalltag. CityRiddler zeigt, dass die beiden durchaus miteinander vereinbar sind. Seit Februar 2023 richtet sich CityRiddler gezielt an Unternehmen, die die Rätsel-App als Erkundungs-Tool für neue Mitarbeiter:innen nutzen. Diese können so auf unterhaltsame und spielerische Art den neuen Arbeitsplatz kennenlernen.

Indoor-Touren bei Events

Nicht nur fürs Onboarding, auch für Firmenevents lässt sich die App nutzen. “Wir haben zum Beispiel viele Anfragen für Teambuildings oder auch für Indoor-Touren bekommen. Bei TEDxVienna oder bei anderen Veranstaltungen haben wir zum Beispiel Indoor-Schnitzeljagden gemacht. Technisch ist das für uns möglich, da es das gleiche Prinzip wie bei den Outdoor-Touren ist, nur der Content ist anders”. Gerade probiert CityRiddler das B2B-Modell mit den ersten Testkund:innen aus und beobachtet, wie es tatsächlich auch angenommen wird.

Pivot im Business-Modell

Zudem setzt CityRiddler verstärkt auf den B2B2C-Channel: “Mit unserem Freemium-Modell waren wir zunächst sehr B2C-fokussiert. Da wir gemerkt haben, dass B2C doch sehr marketingintensiv für einen umkämpften Markt ist, haben wir beschlossen, mehr in Richtung B2B und B2B2C zu gehen und haben einen Pivot in unserem Business-Modell gemacht”, erklärt Co-Founderin Tanja Zigart.

Dort wolle man bestehende Sales Channels in der Hotellerie und Tourismus-Branche nutzen. Konkret sind CityRiddler dabei Partnerschaften mit verschiedenen Hotels und Airbnbs eingegangen. Diese bieten die App ihren Gästen als Tool an, um die jeweiligen Städte zu erkunden. Zudem arbeitet CityRiddler mit einzelnen Tourguides zusammen und auch mit Kulturveranstaltungen, wie etwa im Sommer 2023 mit dem Street-Art Festival Calle Libre.

Neue Förderung an Land gezogen

Erst kürzlich hat das CityRiddler-Team für den Ausbau der App und die Nutzung weiterer Technologien wie Augmented Reality (AR) die Female-Creatives-Förderung der Wirtschaftsagentur Austria erhalten. Gemeinsam mit den anderen laufenden Förderungen – dem AWS First Inkubator und einer Förderung der FFG – ist das Wiener Startup derzeit gut finanziert.

In Zukunft wollen die CityRiddler-Entwickler:innen noch mehr Städte erschließen. Bisher habe man vor allem darauf geschaut, sich in Wien zu etablieren. Hier gibt es eine Creator’s Community, die bereits um die 20 Rätselersteller:innen umfasst. Auch in Berlin kann man die App bereits nutzen. Für die Auswahl der weiteren Städte haben Tanja und ihre Kolleg:innen Reiseströme von Wiener Nutzer:innen analysiert. Die Reise von CityRiddler scheint jedenfalls weiterzugehen.

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Storebox-CEO und Cofounder Johannes Braith
Storebox-CEO und Cofounder Johannes Braith | Foto: brutkasten

Die neue EU-Kommission steht. Hierzulande laufen dagegen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Währenddessen kommt nicht nur Österreich nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben tendenziell negativ. Begleitet wird das Szenario von einer Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.

Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach.

Storebox-Co-Founder und -CEO Johannes Braith sieht im brutkasten-Interview auch Chancen, die die Krise biete, formuliert aber konkrete Maßnahmen, die dazu nun auf politischer Seite ergriffen werden müssten.


brutkasten: Düstere Prognosen und drastische Appelle stehen aktuell in der Wirtschaftsberichterstattung an der Tagesordnung. Wie beurteilst Du die Situation? Ist sie wirklich so dramatisch?

Johannes Braith: Ich beobachte die Großwetterlage natürlich laufend. Allerdings halte ich es für gut, wenn man sich in seinen daily Operations als Founder nicht zwangsläufig beunruhigen lässt. Gerade Startups sind es gewohnt Krisen zu managen bzw. mit ihnen umzugehen. In manchen Fällen kann dadurch sogar etwas Positives entstehen. Denn Krisen erzwingen oft Veränderungen, welche wiederum oft Chancen beinhalten.

Aber natürlich finde ich es beunruhigend, dass wir, was unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa angeht, so dramatisch den Anschluss verlieren. Ich hoffe, dass der steigende Schmerz dazu führt Regulierungen abzubauen und ein neues Selbstverständnis hinsichtlich Wirtschaft, Startups und Technologie einkehrt.

Welche gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen sollten in Österreich möglichst schnell umgesetzt werden? Was muss unbedingt ins Regierungsprogramm?

Das Thema ist leider ziemlich mühsam, da sehr, sehr gute Vorschläge seit langer Zeit am Tisch liegen, die allerdings nicht umgesetzt wurden. Ein wichtiger Punkt ist es bestimmt, Risikokapitalgeber zu incentivieren – Stichwort Beteiligungsfreibetrag.

Noch wichtiger wäre es allerdings die Steuern auf Arbeit deutlich zu reduzieren. Wir sind in einer Zeit, in der wir die Extrameile gehen müssen. Das sollte auch belohnt werden. Man könnte z.B. Überstunden steuerlich freistellen, Pensionisten incentivieren, wenn sie in der Rente arbeiten möchten – eventuell gänzlich steuerfrei, oder man kann über Modelle nachdenken, mit denen man Vollzeitarbeit nicht nur ermöglicht (Kinderbetreuung) sondern eventuell auch belohnt.

Generell stelle ich mir die Frage, wie Menschen den Sinn in ihrer beruflichen Tätigkeit wieder zurückerlangen können. In vielen Gesprächen und Beobachtungen sehe ich, dass die Leistungebereitschaft extrem abgenommen hat. Ob das immer durch politische Maßnahmen geheilt werden kann, bezweifle ich. Ich halte viel von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.

Und was sollte die neue EU-Kommission unbedingt sofort angehen?

Regulierung massiv abbauen. Ich bin mit Storebox mittlerweile in sechs Ländern und mehr als 200 Städten operativ tätig. Es kann ja nicht sein, dass wir gefühlt hunderte unterschiedliche Regulierungen vorfinden, die das Prosperieren von Unternhemen extrem erschweren.

Was wären konkret für euch als Scaleup die wichtigsten Schritte auf nationaler und EU-Ebene?

Die Lohnkosten senken, Regulierungen massiv reduzieren und die Zuwanderung hochqualifizierter Personen massiv erleichtern.

Was bräuchte es, damit die Wiener Börse bzw. zumindest eine europäische Börse für einen IPO eines Scaleups wie Storebox attraktiv ist?

Große Anschlussfinanzierungen müssen in Europa mit europäischem Kapital getätigt werden, um ab einer gewissen Stage als logischen Schritt einen IPO auch in einem europäischen Heimatmarkt zu forcieren.

Aktuell wird nicht nur im Zusammenhang mit Börsengängen die Standortattraktivität stark diskutiert. War Abwanderung aus Europa für euch jemals ein Thema?

Aktuell noch nicht. Ich lebe sehr gerne in Österreich und sehe nicht alles nur negativ. Wir leben in einem tollen Land mit vielen Möglichkeiten, toller Infrastruktur und einigermaßen stabilen Verhältnissen. Die Verwaltung dieses Zustands wird allerdings nicht ausreichen. Es muss gestaltet werden, um den Standort attraktiv zu halten.

Bitte eine Prognose: Abhängig von den Entscheidungen, die in nächster Zeit getroffen werden – was ist das Worst- und was das Best-Case-Szenario für Europa?

Das Worst-Case-Szenario: Die EU zerfällt in unterschiedliche Lager, weil es nicht möglich war, Interessen zu alignen und die großen Hebel zu betätigen. Geopolitisch wäre das eine absolute Katastrophe!

Das Best-Case-Szenario: Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch radikale Maßnahmen wieder hergestellt. Die Menschen spüren eine deutliche Entlastung, haben Perspektiven und glauben an eine bessere Zukunft. Europa wächst weiter zusammen und bleibt ein starker und wichtiger globaler Player.

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