24.01.2023

OpenAI: Warum Microsoft mehrere Milliarden Dollar in das ChatGPT-Unternehmen investiert

Seit Wochen waren Gerüchte kursiert, jetzt ist es offiziell: Microsoft steckt mehrere Milliarden US-Dollar in OpenAI, das Unternehmen hinter dem Chatbot ChatGPT.
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Sam Altman OpenAI AGI ChatGPT Homeoffice
Sam Altman, CEO von Open AI | Foto: Adobe Stock, CC by 2.0, TechCrunch Disrupt San Francisco 2019.

Die Gerüchte waren schon länger kursiert – jetzt ist es offiziell: Microsoft investiert mehrere Milliarden US-Dollar in OpenAI. Das Unternehmen hatte mit seinem Ende November veröffentlichten Chatbot ChatGPT einen neuerlichen Hype um künstliche Intelligenz (KI) ausgelöst. ChatGPT erstellt Texte auf Basis von User:innen-Inputs – und zwar in einer Weise, die die breite Öffentlichkeit zuvor so nicht für möglich gehalten hätte.

Daraus ergeben sich natürlich auch zahlreiche potenzielle Use Cases, die auch wirtschaftlich genutzt werden könnnen. Und so überrascht es nicht, dass bereits wenige Wochen nach Veröffentlichung des Chatbots Medienberichte auftauchten, wonach OpenAI in einer neuen Finanzierungsrunde mit 29 Mrd. US-Dollar bewertet würde. Kurz darauf tauchten Meldungen auf, dass Microsoft seine Zusammenarbeit mit OpenAI intensivieren und rund 10 Mrd. Dollar in das Unternehmen investiere wolle.

ChatGTP-Integration in Bing und Office?

Ob es tatsächlich dieser Betrag ist, bleibt weiter offen. Aber offiziell ist nun, dass Microsoft eine über mehrere Jahre und mehrere Milliarden US-Dollar laufendes Investment mit OpenAI vereinbart hat. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits seit 2019 zusammen. Damit hatte Microsoft rund 1 Mrd. Dollar in OpenAI investieren. Die KI-Modelle von OpenAI laufen exklusiv auf Microsofts Clouddienst Azure.

Im Rahmen der nun erneuerten Partnerschaft vereinbarten die beiden Unternehmen als einen von drei zentralen Punkten, dass dies auch so bleiben wird. Die beiden weiteren Schwerpunkte sind das Entwickeln von Supercomputer-Systemen sowie der Einsatz der OpenAI-Modelle in Microsoft-Produkten.

Letzteres führte Microsoft in seiner Ankündigung nicht näher aus. Allerdings gab es in den vergangenen Wochen immer wieder Spekulationen, dass Microsoft ChatGPT für seine Suchmaschine Bing nutzen könnte – oder auch für Microsoft-Office-Programme wie Word und PowerPoint.

Zugang zu KI-Modellen als Basis für eigene Anwendungen

“Wir haben unsere Partnerschaft mit OpenAI abgeschlossen auf Basis unserer gemeinsame Ambition, verantwortungsvoll wegbereitende KI-Forschung voranzutreiben und KI als neue Technologie-Plattform zu demokratisieren”, kommentierte Microsoft-CEO Satya Nadella. In der nächsten Phase der Zusammenarbeit wolle man Entwickler:innen und Organisationen über Azure Zugang zur besten KI-Infrastruktur und den besten KI-Modellen bieten, sodass auf deren Basis eigene Anwendungen gebaut werden könnten.

OpenAI-CEO Sam Altman wiederum bezeichnete die bisherige Zusammenarbeit als “großartig” und kündigte an, dass OpenAI seine “unabhängige Forschung” weiter fortsetzen werde und man in Richtung fortgeschrittener KI-Systeme arbeite, die jedem nutzen würden.

Bezahlversion von ChatGTP in Vorbereitung

Welchen Anteil Microsoft an OpenAI nach dem Investment hält, ist nicht bekannt. In den vergangenen Wochen hatten US-Medien berichtet, dass Microsoft 49 Prozent an dem KI-Startup übernehmen wolle. Auch über eine Abmachung, wonach Microsoft drei Viertel der Gewinne von OpenAI erhalte, bis 10 Mrd. Dollar des Investments wieder hereingekommen seien, berichteten US-Medien. Ob sich Microsoft und OpenAI nun tatsächlich darauf geeignet haben, ist nicht bekannt.

Dass OpenAI unmittelbar zur Cashcow wird, erwartet bei Microsoft aber ohnehin niemand. Ähnlich wie DeepMind bei Google ist das Unternehmen stärker auf Forschung als auf konkrete Produkte fokussiert. ChatGPT ist derzeit noch frei zugänglich. OpenAI arbeitet jedoch bereits an einer Bezahlversion mit dem Arbeitstitel “ChatGPT Professionell”.

OpenAI erwartet laut Medienbericht 200 Mio. Dollar Jahresumsatz

Laut einem Reuters-Bericht von Dezember erwartet OpenAI für dieses Jahr als Unternehmen einen gesamten Umsatz von 200 Mio. US-Dollar. Für 2024 rechnet das Unternehmen mit 1 Mrd. Dollar Umsatz.

Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt: OpenAI hatschon länger eine Obergrenze festgelegt, was Investor:innen mit ihrem Investment verdienen können. Die Renditen sind demnach auf das Hundertfache der investierten Summe begrenzt. In der Zukunft könnte diese Grenze auch noch abgesenkt werden.

Die Kommunikation des Investments kommt für Microsoft nicht zum günstigsten Zeitpunkt. Erst diese Woche hatte das Unternehmen einen massiven Jobabbau angekündigt. Als Teil umfassender Kosteneinsparungen werden 10.000 Stellen gestrichen.

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Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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