09.03.2021

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

Das Wiener FinTech Cashy hat sich auf die digitale Bewertung von Wertgegenständen spezialisiert. In einer Seed-Finanzierungsrunde, die vom aws Gründerfonds angeführt wird, erhält das Startup ein Millioneninvestment.
/artikel/cashy-wiener-pfandleihe-startup-erhaelt-millioneninvestment
Cashy
v.l.n.r.: Florian Sulzer, Patrick Scheucher, Thomas Mang | © Philipp Lipiarski

“Den altehrwürdigen Markt der Pfandleiher ins digitale Zeitalter führen.” Mit diesem Ziel ging das Wiener Startup Cashy rund um die beiden Gründer Patrick Scheucher und Florian Sulzer 2019 an den Start.

Das Startup hat hierfür eine eigene Softwareplattform entwickelt, die den Bewertungsprozess von beweglichen Wertgegenständen für die Belehnung mit kurzfristigen Krediten oder den direkten Ankauf digitalisiert. Über eine eigene App erhalten die Kunden laut Cashy somit innerhalb von Sekunden den Wert eines Gegenstandes, der im Anschluss an das Startup verkauft oder mit einem kurzfristigen Kredit belehnt werden kann.

In einem weiteren Schritt kann der Gegenstand per Post eingesandt oder vom Botendienst abgeholt oder bei Bedarf in einem der zwei Shops in Wien persönlich abgegeben werden. Dafür erhalten Kunden von Cashy entweder bares Geld oder den Geldbetrag auf ein Konto bzw. via PayPal überwiesen.

Millioneninvestment für Cashy

Bereits im April 2020 konnte das Startup für das weitere Wachstum eine Finanzierungsrunde im hohen sechsstelligen Bereich abschließen. Damals stieg paysafecard-Gründer Michael Müller bei Cashy ein. Im Feber 2021 konnte das Startup nun eine weitere Finanzierungsrunde erfolgreich zum Abschluss bringen. Diesmal beläuft sich das Investment auf einen nicht näher genannten “Millionenbetrag”.

Die Seed-Finanzierungsrunde wird diesmal vom aws Gründerfonds angeführt, der aktuell 37 Startup-Beteiligungen hält und in der Vergangenheit bereits zahlreiche erfolgreiche Exits zu verzeichnen hat. Wie es in einer Aussendung heißt, beteiligen sich die Bestandsinvestoren KK Incube Invest Management GmbH rund um den Wiener Anwalt Philipp Kinsky und Jörg Kadanik sowie paysafecard-Gründer Müller ebenfalls an der Millionenrunde.

Mit dem frischen Kapital soll laut Cashy in den nächsten Monaten das Team in den Bereichen Verkauf, Entwicklung und Qualitätssicherung weiter ausgebaut werden. Aktuell beschäftigt Cashy 18 Mitarbeiter.

Einer der Cashy-Shops in der Burggasse im 7. Bezirk in Wien | (c) Cashy

Datenbank mit 40.000 Gegenständen

Im Gegensatz zu Eurotax-Listen bei gebrauchten Fahrzeugen, ist die Wertermittlung von gebrauchten Wertgegenständen, wie beispielsweise Elektronikgeräten, komplexer. Cashy setzt hierfür auf eine eigene Datenbank, in der rund 40.000 Gegenstände gelistet sind.

Für die Berechnung des aktuellen Wertes kommen laut dem Startup “komplexe Algorithmen” zur Anwendung. Zudem können mit Hilfe von künstlicher Intelligenz für die Berechnung des zukünftigen Wertes dynamische Preisentwicklungen mitberücksichtigt werden.

“Plattform as a Service”: Technologie eröffnet neue Anwendungen

Das Startup überzeugte die Investoren laut dem aws Gründerfonds mit über 10.000 erfolgreich abgeschlossenen Transaktionen und einem monatlichen Wachstum von rund 15 Prozent. Gemeinsam soll nun die Entwicklung von Lösungen für den stationären Handel vorangetrieben und die Technologie der Plattform für weitere Anwendungsfelder und neue Märkte weiterentwickeln werden.

Dabei soll insbesondere auf B2B-Partnerschaften gesetzt werden, um die Technologie der Plattform auch für andere Unternehmen anwendbar zu machen. “Der potenzielle Wertzuwachs, der sich durch die Positionierung als Technologieprovider in B2B Partnerschaften ergibt, ist besonders attraktiv”, so Ralf Kunzmann, Geschäftsführer des aws Gründerfonds.

Einbindung von Cashy in den Onlinehandel

Im ursprünglichen Kerngeschäft leiht Cashy Kunden Geld im Tausch gegen Wertgegenstände oder kauft diese an. Die Technologie des aufstrebenden Startups ist allerdings noch viel facettenreicher. Die Einbindung in den Onlinehandel als zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit für Konsumenten stellt beispielsweise einen weiteren möglichen Anwendungsfall dar.

Leon Ahlers, Investment Manager beim aws Gründerfonds, erläutert abschließend das Potential der Technologie: “Die Entwicklung von Cashy aus der äußerst traditionellen Pfandbranche heraus ermöglicht Cashy eine einzigartige Perspektive auf das eCommerce bis hin zum Payment Ökosystem. Wir sehen das große Potenzial darin, die Liquidität von Micro Assets wie zum Beispiel Handys stark zu erhöhen und damit die Bezahlprozesse und die Kreditwürdigkeit für Konsumenten zu verbessern. Hierzu liegt der Fokus nun auf der Weiterentwicklung der End-to-End Plattform sowie auf dem Aufbau von strategischen Partnerschaften.”


Deine ungelesenen Artikel:
vor 21 Stunden

GreenOnion-Gründer: “Nachhaltigkeit und Profitabilität schließen einander nicht aus”

Das Mödlinger Startup GreenOnion hat ein KI-basiertes Tool namens „OnionGuru“ entwickelt, um KMU im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu unterstützen. Gründer und CEO Martin Watzka hat uns erzählt, wie er sich mit seinem Unternehmen von klassischen Beratern abgrenzen und welche internationale Wachstumsschritte er setzten möchte.
/artikel/greenonion
vor 21 Stunden

GreenOnion-Gründer: “Nachhaltigkeit und Profitabilität schließen einander nicht aus”

Das Mödlinger Startup GreenOnion hat ein KI-basiertes Tool namens „OnionGuru“ entwickelt, um KMU im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu unterstützen. Gründer und CEO Martin Watzka hat uns erzählt, wie er sich mit seinem Unternehmen von klassischen Beratern abgrenzen und welche internationale Wachstumsschritte er setzten möchte.
/artikel/greenonion
CEO und Gründer Martin Watzka | (c) GreenOnion

Nachhaltigkeit und Profitabilität – für viele Unternehmen scheinen diese beiden Begriffe wie Gegensätze zu sein. Besonders in kleinen und mittleren Betrieben (KMU) gibt es die Sorge, dass ökologische Verbesserungen oder soziale Verantwortung zu finanziellen Einbußen führen könnten. GreenOnion aus Mödling möchte zeigen, dass das nicht stimmen muss. Das 2022 gegründete Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, KMU auf dem Weg zur Nachhaltigkeit zu begleiten, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. 

Nachhaltig und Rentabilität gehen Hand in Hand

Hinter GreenOnion steht Gründer und Geschäftsführer Martin Watzka, der bereits in mehreren Startups tätig war und glaubt, dass man „ökologische und soziale Themen sehr wohl mit Rentabilität verbinden kann, wenn man den richtigen Ansatz findet. Und er merkt an: “Ich war ursprünglich im Banking tätig und habe dann im Crowdfunding gearbeitet, bevor ich in ein Unternehmen einstieg, das sich mit industrieller Abwasserreinigung beschäftigte”. Dabei habe er erlebt, wie sich Umweltschutz und Business-Interessen durchaus ergänzen können. Seine Vision übertrug er auf GreenOnion: Laut eigenen Angaben möchte das Unternehmen KMU eine kostengünstige, einfache und kundenorientierte Lösung anbieten, die sie nicht nur nachhaltiger, sondern zugleich profitabler macht.

Bewusste Abgrenzung zur klassischen Beratung

GreenOnion setzt dabei auf einen hybriden Ansatz: Erst erfolgt ein persönlicher Kontakt mit dem jeweiligen Betrieb, um Vertrauen aufzubauen. “Gerade bei einer komplexen Materie wie Nachhaltigkeit und ESG ist der persönliche Erstkontakt ganz wesentlich“, sagt Watzka. Nach diesem Erstgespräch übernimmt die hauseigene KI-basierte Plattform, um Daten auszuwerten und einen professionellen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Watzka sieht genau hier den Vorteil seines Modells: “Das Budget für ein Beratungsprojekt ist in diesem Bereich bei vielen kleineren KMU einfach nicht vorhanden“, meint er über klassische Beratungsangebote”. Gleichzeitig bleiben die meisten rein digitalen Plattformen ungenutzt, weil den KMU das Fachwissen fehlt und sie sich im Handling allein gelassen fühlen. GreenOnion kombiniert beides: persönliche Begleitung und automatisierte Prozesse.

GreenOnion-Tool

Der Nachhaltigkeitsbericht berücksichtigt gängige ESG-Standards (Environmental, Social, Governance) und bildet den Status quo eines Unternehmens ab. Erfasst werden Themen wie Energieeinsparungen, Recycling, Mitarbeiterzufriedenheit oder Compliance-Fragen. Nachhaltigkeit beschränkt sich nicht nur auf Umweltschutz, sondern hat viele – auch wirtschaftliche – Facetten. Nach Fertigstellung des Berichts erfolgt allerdings ein wesentlicher Schritt: die eigentliche Umsetzung. Dafür hat GreenOnion ein KI-basiertes Tool namens „OnionGuru“ entwickelt.

Dieser digitale Assistent soll verhindern, dass die gut formulierten Ziele nach wenigen Wochen im Alltag untergehen. Mithilfe des OnionGuru kann man nun jederzeit Fragen stellen, sich Vorschläge abholen und die nächsten Schritte planen.

GreenOnion setzt auf Kooperationspartner

Watzka berichtet, dass schon rund 25 Projekte erfolgreich begleitet zu haben, darunter Firmen, die Aluminium recyceln, einen Bäcker mit Fokus auf Mitarbeiterzufriedenheit und einen Dienstleistungsbetrieb, der Weiterbildungsprogramme stärker in den Vordergrund rücken wollte.

Um neue Kunden zu erreichen, arbeitet GreenOnion mit Kooperationspartnern wie Banken, Steuerberatern oder Rechtsanwaltskanzleien zusammen. Dazu zählen beispielsweise ARTUS oder die Raiffeisen Regionalbank Mödling.

Dieses Netzwerk soll helfen, das Produkt bekannt zu machen und potenzielle Interessenten zu identifizieren. “Wir haben jetzt schon die ersten Kontakte auch in Italien, da gibt es auch viel zu tun“, sagt Watzka. Durch das gemeinsame EU-weite Regelwerk für ESG-Berichte sieht GreenOnion große Chancen, in weiteren Märkten aktiv zu werden. Laut dem Gründer stehen Tschechien, die Slowakei und Ungarn als Nächstes auf dem Plan.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Cashy: Wiener Pfandleihe-Startup erhält Millioneninvestment