05.05.2021

cashpresso: RBI führt “Buy now, pay later”-Lösung ein

Die Raiffeisen Bank International unterstützt ab sofort die Finanzierungslösung des Wiener Fintechs Credi2 für schnelle Online-Kredite.
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cashpresso wird nun von der RBI untersützt.
cashpresso wird nun von der RBI untersützt. | Foto: Credi2/RBI

Die Raiffeisen Bank International (RBI) unterstützt ab sofort cashpresso, die “Buy now, pay later”-Bezahlmethode des Wiener Fintechs Credi2. Über cashpresso werden schnelle Kredite vergeben, die online beantragt werden können. Man kann damit einerseits Partnershops – sowohl online als auch offline – bezahlen. Andererseits bietet cashpresso auch die Möglichkeit, sich Geld auszahlen zu lassen – derzeit bis zu 1.500 Euro. Die Höhe der Rückzahlungsrate kann der Kunde dannn selbst bestimmen.

Diese Lösung wird nun von der RBI eingeführt. Die Produktkonzipierung und Prozessgestaltung nahmen beide Unternehmen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft vor. „Wir konnten die RBI dabei unterstützen, innerhalb kürzester Zeit ein neues Produkt in einem stark wachsenden Markt anzubieten – ohne lange eigene Entwicklungszeiten”, sagt Credi2-Mitgründer und CEO Daniel Strieder. Die Umsetzung erfolgte dabei in den vergangenen Monaten, nachdem vor rund einem Jahr die ersten Gespräche gestartet waren. Zuvor hatte die Deutsche Handelsbank als Partnerbank von Credi2 für cashpresso fungiert.

Potenzielle neue Märkte für cashpresso

Mit dem neuen Partner kann cashpresso nun potenziell in weiteren Märkten eingeführt werden. Neben Österreich ist die RBI vor allem stark im Raum Zentral- und Osteuropa (CEE) aktiv, wo sie 13 Märkte durch Tochterbanken abgedeckt. Insgesamt hat die RBI 16,7 Mio. Kunden in 2.000 Geschäftsstellen.

Im Zuge der Partnerschaft führt die RBI nun ein neues Geschäftsfeld für ihre Privat- und Firmenkunden in ihren Märkten ein. cashpresso bilde das Fundament für weitere innovative Finanzierungslösungen in einem neuen Wachstumsmarkt, heißt es in einer Presseaussendung. Die Bedeutung von „Buy now, pay later“-Modellen im Privatkundensegment als “sinnvolle und günstige Finanzierungsalternative” nehme zu, heißt es weiter. Mit cashpresso biete die RBI nun sowohl KMUs als auch Großkunden eine “hervorragende Pay-Later-Lösung”, die diese wiederum ihren Kunden anbieten können.

Mehrere Millioneninvestments für Credi2 in der Vergangenheit

Die Credi2 GmbH mit Sitz in Wien wurde 2015 von Daniel Strieder, Michael Handler und Jörg Skornschek gegründet. 2019 beteiligte sich die Volkswagen Bank mit einem Investment in Millionenhöhe an dem Jungunternehmen. Zuvor hatte das Unternehmen 2018 eine 3,5 Mio. Euro schwere Investmentrunde abgeschlossen. Damals hatten unter anderem Hevella Capital, Speedinvest, Hansi Hansmann und Holtzbrick Ventures investiert. Bereits 2017 hatte die Credi2 GmbH 2 Mio. Euro an Wachstumskapital aufgenommen.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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