23.01.2024

Captic: Wiener Startup lässt Unternehmen ihr eigenes Metaverse bauen

Um mit Captic ein kleines, einfaches Metaverse zu bauen, braucht man keine Coding-Kenntnisse, keinen Software-Download und nicht viel Zeit. Doch die Möglichkeiten sind noch erheblich größer. Unterstützung bekommt das Startup von der aws.
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In der virtuellen Welt können Kunden ihre Visionen umsetzen | (c) Captic
In der virtuellen Welt können Kunden ihre Visionen umsetzen | (c) Captic
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“Alles ist möglich” – der bekannte Slogan trifft auch recht gut die Vision, die Ricard Gras und Arnold Putz mit ihrem Startup Captic haben. Wer will, kann in der browserbasierten Whitelabel-Anwendung in kürzester Zeit einen virtuellen Raum mit grafisch verlinkten Informationen bauen. Wer mehr Ressourcen investieren will bzw. kann, hat umfassende Möglichkeiten, sich ein umfangreiches Metaverse aufzubauen.

“Einige Kunden haben schon durchaus verrückte Sachen damit gemacht”

“Unser Spektrum beginnt mit No-Code und 3D-Modell-Templates von uns. Man kann aber auch eigene 3D-Modelle hochladen. Und mit ein wenig Scripting kann man etwa AI-Anwendungen wie ChatGPT oder Spiele integrieren. Einige Kunden haben schon durchaus verrückte Sachen damit gemacht”, erklärt CTO Arnold Putz. Und CEO Ricard Gras stellt klar: “Wir liefern die Technologie, aber die Vision kommt von unseren Kund:innen.” Captic sei eine von nur drei offenen Metaverse-Plattformen weltweit und die einzige aus Europa – mit 100 Prozent österreichischer Technologie. Und aufgrund der Möglichkeiten die flexibelste.

Nicht “VR-zentrisch”

Diese Flexibilität sei bei Captic zentral, sagt der CEO. Und zwar nicht nur in der Gestaltung der virtuellen Räume, sondern auch, was die Endnutzer:innen anbelange. “Viele denken bei Spatial Computing in erster Linie an Virtual Reality. Die Realität ist aber: Die aller wenigsten haben eine VR-Brille. Die meisten unserer User:innen kommen über Smartphone oder Laptop. VR-Brillen unterstützen wir aber natürlich auch”, erklärt der Gründer. Man verstehe das Metaverse also nicht “VR-zentrisch”.

Captic tritt mit eigener Technologie an

Gras ist seit 15 Jahren im Bereich Spatial Computig tätig und arbeitete zuvor an einem Projekt mit ähnlicher Zielsetzung. “Wir haben dazu auf Gaming-Technologie aufgebaut, was uns sehr limitiert hat. Dann habe ich davon gehört, dass Arnold eine eigene Engine geschaffen hat und habe ihn kontaktiert. Es war schnell klar, dass das genau das richtige ist”, erzählt er. Nach drei Jahren Weiterentwicklung gründeten die beiden vergangenes Jahr ihr Unternehmen. Simona Milenkova und Jan Hoppel komplettieren dabei das Führungsteam.

Nutzer:innen können auch ihr Webcam-Bild in den virtuellen Räumen anzeigen lassen – hier etwa Simona Milenkova (m.) und Ricard Gras (r.) | (c) Captic

Von Live-Events bis zur virtuellen Kunstgalerie

Inzwischen verfügt man über ein ISO-Zertifikat, das Produkt ist am Markt und wird gut angenommen. “Wir fokussieren auf größere Unternehmen, haben aber auch darüber hinaus eine große Bandbreite an Kunden. Viele davon kommen etwa aus dem Vereinigten Königreich und den Benelux-Staaten. In Österreich sind wir noch nicht so bekannt”, sagt der CEO. Tausende virtuelle Räume seien schon erstellt worden. Und aktuell komme man auf der Plattform auf rund 15.000 “Uniqe Visits” pro Monat bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von acht Minuten. “Viele nutzen Captic für Live-Events. Es gibt aber noch zahlreiche andere Usecases, etwa eine virtuelle Kunstgalerie oder auch Spiele”, so Gras.

Software Development Kit soll große Skalierung ermöglichen

Und der nächste große Meilenstein soll dieses Jahr folgen: Ein eigenes Software Development Kit (SDK), das vom Team derzeit entwickelt wird. “Momentan braucht es für komplexe Projekte noch viel Support von uns, weswegen diese nur ausgewählte Kunden umsetzen können. Mit dem SDK bekommen die Kunden alle Werkzeuge in die Hand und wir können praktisch unendlich skalieren”, erklärt Arnold Putz.

Eine virtuelle Kunstgalerie in einem Captic-Space | (c) Captic

Captic holte sich Unterstützung von aws

Nicht nur für dieses Projekt sicherte sich Captic vergangenes Jahr eine 180.000 Euro-Förderung von der aws. “Sie haben uns auch sehr stark unterstützt, die richtigen Fragen gestellt, die uns weitergebracht haben und uns mit den richtigen Leuten vernetzt”, erzählt Ricard Gras. Das Fördergeld mache die Entwicklung des SDK erst möglich. Weiteres Kapital holte sich das Startup übrigens vom Frühphasen-Investor “Startup Wise Guys”. “Und wir sind weiterhin offen für Investments”, verrät der CEO.

“Die nächste große Plattform könnte über unser System laufen”

Denn Captic stehe erst am Anfang. Die Pläne sind groß. “Die Zukunft ist hell”, sagt Gras. “Wir sind auf allen großen Konferenzen im Bereich eingeladen. Wir können gar nicht darauf warten, noch mehr umzusetzen”. Die Vision sei klar: Global das System der Wahl für die Erstellung von virtuellen Räumen zu werden. “Die nächste große Plattform könnte über unser System laufen”, hofft Gras. Denn alles ist möglich.

*Disclaimer: Das Startup-Porträt erschien in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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