04.04.2024
ÜBERNAHME

Campaigning Bureau: Maderthaner verkauft Mehrheit von “Kanzlermacher”-Agentur

Philipp Maderthaner verkauft 51 Prozent des Campaigning Bureau an die Serviceplan Group mit Hauptsitz in München. Stefanie Winkler-Schloffer bleibt Geschäftsführerin.
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v.l.n.r. Florian Haller, Stefanie Winkler-Schloffer, Philipp Maderthaner, Markus Noder | (c) Campaigning Bureau
v.l.n.r. Florian Haller, Stefanie Winkler-Schloffer, Philipp Maderthaner, Markus Noder | (c) Campaigning Bureau

Es machte Philipp Maderthaner bekannt und verschaffte ihm die Zuschreibung “Kanzlermacher”: das Campaigning Bureau. Die 2012 gegründete “erste Campaigning-Agentur Österreichs” zeichnete sich nämlich unter anderem für den erfolgreichen Wahlkampf von Ex-Kanzler Sebastian Kurz im Jahr 2017 verantwortlich. Auch siegreiche Kampagnen der Ministerpräsidenten von Sachsen und Nordrhein-Westfalen kann sich die Agentur auf die Fahnen schreiben. Neben politischen Akteur:innen hat sie auch Referenzkunden aus der Wirtschaft wie Diners Club, Wüstenrot und REWE Group sowie NGOs wie das Rote Kreuz und Tierschutz Austria.

“Das Kapitel Politik liegt für mich schon sehr lange zurück”

Philipp Maderthaner selbst ist jedoch schon seit längerem nicht mehr operativ für das Campaigning Bureau tätig und schied vergangenes Jahr endgültig als Co-Geschäftsführer aus. “Das Kapitel Politik liegt für mich schon sehr lange zurück, meine Leidenschaft ist das Unternehmertum”, sagt er gegenüber brutkasten und spielt damit auch auf sein Unternehmen Business Gladiators an.

Serviceplan Group übernimmt 51 Prozent des Campaigning Bureau

Nun verkaufte Maderthaner auch die Mehrheit der Campaigning Bureau GmbH, wo er bislang 90 Prozent der Anteile hielt – die übrigen zehn Prozent entfielen und entfallen weiterhin auf Geschäftsführerin Stefanie Winkler-Schloffer. Konkret erwirbt die Agenturgruppe Serviceplan Group mit Hauptsitz in München 51 Prozent des Unternehmens – das Closing steht noch aus und soll noch “im Frühjahr” erfolgen. Maderthaner hält somit weiterhin 39 Prozent. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. “Über die Details der Transaktion ist Stillschweigen vereinbart”, sagt der Gründer gegenüber brutkasten.

Marke bleibt erhalten, Stefanie Winkler-Schloffer bleibt CEO

Die Serviceplan Group betreibt 33 Standorte und ist damit in 43 Ländern tätig. Sie ist nach eigenen Angaben die größte unabhängige, partnergeführte Agenturgruppe Europas. Campaigning Bureau soll laut Aussendung als eigenständige Marke innerhalb der Gruppe bestehen bleiben und weiter internationalisiert werden. Die bisherige Geschäftsführerin Stefanie Winkler-Schloffer bleibt als CEO an Bord. Maderthaner wird dem neu geschaffenen Beirat der Serviceplan Group Österreich angehören und soll beratend unterstützen.

“Campaigning Bureau ist eine tolle Ergänzung und Erweiterung unseres Portfolios am Standort Österreich”

“Das Angebot des Campaigning Bureau ist eine tolle Ergänzung und Erweiterung unseres Portfolios am Standort Österreich – und perspektivisch auch in weiteren Ländern. Ihre technologie- und softwarebasierten Leistungen ermöglichen hochaktivierendes Campaigning, das Zielgruppen passgenau erreichen kann”, kommentiert Markus Noder, Managing Partner International Serviceplan, in einer Aussendung. Man habe mit der Serviceplan Group “einen beeindruckenden Partner für das nächste Kapitel des Campaigning Bureau gefunden”, meint Maderthaner: “Der unternehmerische Spirit und die Innovationskraft der Gruppe haben uns sofort überzeugt, dass hier zusammen was Großes entstehen kann.”

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Memorandum of Understanding, Startup-Allianz, Innovation, Wien, Rio
(c) Stock.Adobe/mRGB/ IrynaV - Wien und Rio kooperieren künftig.

Mit der Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen aus Wien und Rio de Janeiro sollen eine wirtschaftliche Brückenbau-Funktion in Gang gesetzt und interkontinentale Perspektiven zwischen Europa und Südamerika ermöglicht werden.

Erstes “Memorandum of Understanding” außerhalb portugiesischsprachiger Welt

“Dies ist das erste von Rio de Janeiro unterfertigte ‘Memorandum of Understanding’ außerhalb der portugiesischsprachigen Welt. Wir öffnen damit eine wirtschaftliche Pforte in die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Eine Marktchance, von der die zahlreichen innovativen Wiener Startups und Technologieunternehmen in ihrem Wachstumsbestreben nur profitieren können”, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Die Idee zu dieser Allianz startete vor rund vier Wochen während eines Besuchs einer Expert:innendelegation der Wirtschaftsagentur Wien in Rio de Janeiro: “Wien und Rio de Janeiro verbindet nun offiziell der Wille, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und den Dialog zu vertiefen”, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. “Ähnlich wie bei uns sind auch in Rio de Janeiro die Kreativwirtschaft und die Biotech-Branche von großer Bedeutung für den Standort und wir erwarten uns hier einen regen wirtschaftlichen Austausch.”

ViennaUp und WebSummit

Zu einem der künftigen Schwerpunkte zählt die Zusammenarbeit der internationalen Startup-Festivals der beiden Städte: Konkret geht es um die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP und um den WebSummit in Rio.

“Wir sehen auch hinsichtlich einer engeren Kooperation während unserer Festivals großes Potential. Diese Veranstaltungen bieten aufstrebenden Jung-Unternehmer:innen beider Städte die internationale Bühne, die sie für eine Weiterentwicklung ihrer Ideen und Produkte benötigen”, glaubt Hanke.

Das zwischen Wien und Rio de Janeiro abgeschlossene “Memorandum of Understanding” ist bereits die vierte Vereinbarung in den letzten zwölf Monaten, die die Hauptstadt getroffen hat. Ähnliche Übereinkommen wurden zuvor bereits mit Bangkok, Shanghai und Shenzhen vereinbart.

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