30.01.2023

Buzzfeed kündigt Einsatz von ChatGPT an – Aktie steigt um 300 Prozent

Einem Medienbericht zufolge will das US-Online-Portal Buzzfeed künftig den Chatbot ChatGPT zum Erstellen von Inhalten einsetzen. Der Aktienkurs schoss nach oben. Aber was hat Buzzfeed wirklich geplant?
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Buzzfeed's logo on a laptop
Foto: monticellllo/Adobe Stock

Es ist ein Muster, das jeder Tech-Hype mit sich bringt: Eine neue Technologie wird als bahnbrechend wahrgenommen, eine Euphorie entsteht – und viele fragen sich, wie sie damit Geld verdienen können. Wird das schnelle Geld gewittert, muss es oft schnell gehen: Eine genauere Prüfung der jeweiligen Investments bleibt dann aus.

Ein Beispiel dafür lieferte das börsenotierte Unternehmen Long Island Ice Tea Company im Jahr 2017: Zum Höhepunkt des damaligen Blockchain-Hypes benannte sich der Getränkehersteller in “Long Blockchain” um. In einer ersten Marktreaktion schoss die Aktie dann um 500 Prozent nach oben.

Ein bisschen könnte man sich daran erinnert fühlen, wenn man sich ansieht, was gerade rund um den Chatbot ChatGPT von OpenAI passiert. Dieser erstellt Texte basierend auf schriftlichen Inputs von User:innen – und zwar auf einem Niveau, das die breite Öffentlichkeit zuvor nicht für möglich gehalten hatte. Für ein solches Tool gibt es natürlich eine ganze Reihe an möglichen Use Cases. Einer davon ist das Erstellen von Content für Online-Portale. Diesen möchte sich nun auch das US-Online-Magazin Buzzfeed näher ansehen.

Buzzfeed seit 2021 wenig erfolgreich an der Börse

Das 2006 gegründete Medienunternehmen wurde vor allem aufgrund von leicht konsumierbaren Online-Inhalten wie Listicles oder Quizzes bekannt. Den Höhepunkt seiner Popularität dürfte es Mitte der 2010er-Jahre erreicht haben – als in den USA Venture-Capital-Gesellschaften riesige Summen in digitale Medienunternehmen steckten. Der ganz große kommerzielle Erfolg stellte sich aber nicht ein – auch nicht bei Buzzfeed. Schon 2017 und 2019 baute das Unternehmen Jobs ab.

2021 kam es dann aber doch zum Börsengang. Durch eine Fusion mit einer Special Purpose Acquisition Company (SPAC) ließ Buzzfeed seine Aktien an der US-Börse Nasdaq listen. SPACs hatten insbesondere im Jahr 2021 für einige Monate eine enorme Popularität als kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Börsengang erreicht.

Für die Anleger:innen war die Aktie aber ein Flop: Wurde sie zu ihrer Anfangszeit noch bei knapp 10 US-Dollar gehandelt, brach sie 2022 auf rund 1,50 Dollar ein. Anfang 2023 fiel sie sogar bis auf 0,63 Cent.

Bericht über ChatGPT-Einsatz sorgt für Kursexplosion

Vergangene Woche sorgte dann die Nachricht über eine Zusammenarbeit mit dem Facebook-Mutterkonzern Meta für einen ersten Kursanstieg. So richtig nach oben ging es dann aber, als eine weitere Nachricht die Runde machte: Buzzfeed werde künftig den OpenAI-Chatbot ChatGPT einsetzen, um Inhalte zu erstellen, berichtete das Wall Street Journal.

Die Aktie schoss nach oben – von unter einem Dollar auf rund 2,70 Dollar. Am Freitag ging die Kursrally unvermindert weiter. Die Aktie stieg zwischenzeitlich auf mehr als 4 Dollar. Gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch ergab sich daraus ein Plus von mehr als 300 Prozent.

Ankündigung noch unkonkret

Was aber hatte Buzzfeed wirklich angekündigt? Jedenfalls nicht, dass das Online-Portal künftig seine Inhalte im großen Stil von einer künstlichen Intelligenz erstellen lässt. In einem internen Memo hatte CEO Jonnah Peretti vielmehr Folgendes verlautbart: 2023 würde KI-inspirierte Inhalte bei Buzzfeed die Experimentierphase verlassen – und ins Kerngeschäft wandern. Dabei könnten sie etwa Quizzes verbessern, beim Brainstorming genutzt oder zur Personalisierung von Inhalten eingesetzt werden.

Genaueres weiß man im Moment noch nicht. Gegenüber Reuters stellte Buzzfeed außerdem klar, dass das Unternehmen keinen Zugriff auf ChatGPT selbst habe. Man nutze lediglich die öffentlich zugängliche Programmierschnittstelle (API). Ob die derzeit bekannten Informationen den massiven Kursanstieg in irgendeiner Weise rechtfertigen können, darf bezweifelt werden.

Für die Long Island Ice Tea Company war die die Umbennung in “Long Blockchain” übrigens trotz des kurzfristigen Kursanstiegs keine Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen brachte nie Blockchain-basierte Produkte auf den Markt. Bereits 2018 nahm die Nasdaq die Aktien von der Börse, weil das Unternehmen irreführende Angaben gegenüber den Anleger:innen gemacht habe.

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(c) Prewave

Nach einer Series-A-Finanzierung in Höhe von elf Millionen Euro 2022 erweiterte das Wiener Scaleup diese im letzten Jahr um weitere 18 Millionen Euro. Nun folgt die Series-B-Finanzierungsrunde für das 2017 von Lisa Smith und Harald Nitschinger gegründete Startup. Das Unternehmen, das eine Lösung für das Management von Lieferkettenrisiken entwickelt, konnte nun laut eigenen Angaben ein 63 Millionen Euro schweres Investment an Land ziehen.

Prewave möchte KI-Technologie ausbauen

Die Runde wurde von der Investmentgesellschaft Hedosophia angeführt und umfasste Beteiligungen der bestehenden Investoren Creandum, Ventech, Kompas, Speedinvest und Working Capital Fund.

Die neue Finanzierung soll laut Aussendung dazu verwendet werden, die “nächste Phase des globalen Wachstums von Prewave” voranzutreiben. Zudem soll die weitere Produktforschung und -entwicklung auf Basis der firmeneigenen KI-Technologie forciert werden.

“Wir verzeichnen eine starke Nachfrage von führenden europäischen Marken, die erkannt haben, dass Prewave ihnen helfen kann, ihren Ruf zu schützen, ihre Leistung zu verbessern und ihre Rentabilität zu steigern. Mit dieser Finanzierung können wir unsere globale Expansion beschleunigen, wobei der US-Markt für uns oberste Priorität hat”, so Harald Nitschinger, Mitgründer und Managing Director von Prewave.

Plattform erkennt 140 Risikoarten

Die Plattform von Prewave für Nachhaltigkeit, Risiko und Compliance identifiziert aktuell 140 Risikoarten auf globaler Ebene. Dazu gehören Probleme, die die Widerstandsfähigkeit beeinträchtigen und Störungen verursachen, wie Naturkatastrophen, Cyber-Risiken, Unfälle Nachhaltigkeits- und ESG-Risiken sowie die Einhaltung einer wachsenden Zahl nationaler und internationaler Vorschriften – angefangen von der EU-Richtlinie Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CS3D) bis hin zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die 2025 in Kraft treten soll.

Analyse von Daten in 400 Sprachen

Insgesamt stecken laut dem Wiener Scaleup rund zehn Jahren Forschung, Entwicklung und Datentraining in der firmeneigenen KI-Technologie. Dabei greift Prewave auf fragmentierte Datensätze zu. Dazu zählen Nachrichten und Social-Media-Inhalte in mehr als 400 Sprachen, Unternehmenszertifizierungen und Geschäftsberichte, Datenfeeds von Regierungen und NGOs sowie Sanktionslisten und Listen politisch exponierter Personen (PEPs).

Prewave generiert dann in Echtzeit prädiktive und reaktive Warnmeldungen sowie Handlungsempfehlungen für die Lieferketten von Kund:innen, risikobehafteten Lieferanten und Sub-Tier-Netzwerken. Durch die Integration aller Anwendungsfälle von Lieferkettenrisiken und eines effektiven End-to-End-Risikomanagements über den gesamten Lebenszyklus (einschließlich Identifizierung, Tier-N-Mapping, Priorisierung, Schadensbegrenzung, Berichterstattung und Kontrolle) reduziert Prewave den Arbeitsaufwand für Unternehmen um den Faktor 40 im Vergleich zu manuellen, fragebogenbasierten Compliance-Ansätzen. 

Prewave hat laut eigenen Angaben 2023 eine Verdreifachung des Umsatzes erreicht. Mehr als 200 Unternehmen, darunter Ferrari und Dr. Oetker, nutzen mittlerweile die Lösung des Wiener Scaleups, um die Compliance zu gewährleisten und die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten zu verbessern. 


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