20.07.2020

Business Beat: Tiroler HR-Startup verdreifacht Umsatz – auch Dank Corona

Das Tiroler HR-Startup Business Beat hat mehr als 1000 Unternehmen als Kunden. Die Coronakrise verschaffte dem Unternehmen mit seiner Employee Relationship-Lösung einen weiteren Boost.
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Business Beat: Co-Founder und CEO Andreas Hermann
(c) Business Beat: Co-Founder und CEO Andreas Hermann

“Wir haben bislang Wachstumskurven von mindestens hundert Prozent pro Jahr, das wollen wir entsprechend konsequent weiterverfolgen” – das sagte Andreas Hermann, Gründer und CEO des Tiroler HR-Startups Business Beat im vergangenen November gegenüber dem brutkasten. Dieses Ziel wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr klar übertroffen, wie das Unternehmen nun verkündete. Demnach konnte man den Umsatz fast verdreifachen und dabei die internationale Expansion nicht trotz sondern gerade wegen der Coronavirus-Pandemie fortführen, wie Hermann nahelegt.

“Speziell die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig der permanente Kontakt zu den Mitarbeitern ist – und wie Unternehmen auch während einer Krise von einer Investition in die Employee Relationship profitieren können. Dadurch konnte der Erfolgskurs von Business Beat nochmals weiter Fahrt aufnehmen”, so der CEO, der das Startup 2017 gemeinsam mit Tobias Bayer gegründet hat, in einer Aussendung.

Business Beat: Schon mehr als 1000 Kunden für Employee Relationship-Lösung

Das Unternehmen will mit seinem System dazu beitragen, die Personal-Fluktuation in Unternehmen zu reduzieren. Dazu werden die Mitarbeiter regelmäßig befragt, um einen “permanenten Dialog” zu generieren, mit dem etwaige Probleme und potenzielle Kündigungsgründe frühzeitig erkannt werden sollen. Zudem bietet das Startup auch Spezialpakete etwa für Qualitätsmanagement, Firmenübernahmen und Sicherheitsevaluierungen.

Mit dem Konzept konnte Business Beat bereits mehr als 1000 Unternehmenskunden gewinnen. Unter diesen sind internationale Kunden aus dem Mittelstand, etwa XXXLutz, Unternehmen aus der Tourismusbranche wie der Stanglwirt aus Going, Hotelketten, Tourismusregionen wie Ischgl bis hin zu Industriekonzernen wie Siemens oder Tyrolit. Das Unternehmen ist im Tiroler Company Builder MAD Ventures, der bislang rund 300.000 Euro investierte und Know-How und Arbeitskraft beisteuert.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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Business Beat: Tiroler HR-Startup verdreifacht Umsatz – auch Dank Corona

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  • Mit seinem Employee Relationship-Konzept konnte das Startup bereits mehr als 1000 Unternehmenskunden gewinnen.
  • Das Unternehmen ist im Tiroler Company Builder MAD Ventures, der bislang rund 300.000 Euro investierte und Know-How und Arbeitskraft beisteuert.

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